Mannheim. Für Lukas Kälble schließt sich ein Kreis. Der Verteidiger kehrt nach einer acht Jahre langen Reise zu dem Ort und dem Club zurück, wo für ihn in seiner Eishockey-Karriere alles begann - zu den Adlern Mannheim. Entsprechend musste der 26-Jährige nicht lange überlegen, als das Angebot, für die kommenden drei Jahre für die Adler aufzulaufen, vorlag. Kälble schlug laut eigener Aussage umgehend zu. „Ich bin stolz und freue mich sehr, jetzt wieder zu Hause zu sein“, betont er gegenüber dieser Redaktion.

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Kälble ist in Mannheim geboren und aufgewachsen. Oder besser gesagt: Er wuchs damals in jener Straße auf, in der auch viele Adler-Spieler wohnten - Devin Edgerton, René Corbet und Christian Lukes um nur ein paar wenige zu nennen. Zusammen mit deren Kindern spielte Kälble auf der Straße. „Wir haben Fußball, Baseball oder Streethockey gespielt“, erinnert sich Kälble.
Erinnerungen für die Ewigkeit im Friedrichspark
Letztlich war es der damalige Adler-Spieler Lukes - der viermal mit den Mannheimern Deutscher Meister wurde - der den jungen Lukas mit in die Laufschule ins alte Eisstadion im Friedrichspark nahm. Erinnerungen für die Ewigkeit. „Ich weiß noch genau, wie ich im Friedrichspark immer mit meiner Ausrüstung in den Keller zum Umziehen gelaufen bin“, sagt Kälble und ergänzt: „Am besten war aber, dass ich mit vielen Kindern der Adler-Spieler befreundet war. Dadurch haben mich die Spieler auch mal bei der Ehrenrunde mit aufs Eis genommen.“
Seit dem Frühjahr dieses Jahres wohnt er nun zusammen mit seiner Freundin nur 500 Meter von seinem Elternhaus entfernt. Auch der Weg zur SAP Arena „ist der gleiche wie früher“, wie der Linksschütze mit einem breiten Grinsen berichtet. Keine Frage, Kälble - der einst die Jungadler als Kapitän aufs Eis führte - wird bei der vom Club ausgerufenen Neuausrichtung eine zentrale Rolle einnehmen.
Er ist dafür laut eigener Aussage bereit und sich ebenso bewusst, dass er als eines der Gesichter des Vereins auch ein Führungsspieler sein muss, er betont aber auch: „Ich bin niemand, der in eine Mannschaft reinkommt und in der Kabine direkt große Reden schwingt. Ich gehe eher mit gutem Beispiel voran und erledige zuverlässig meinen Job“, betont Kälble, der allerdings wegen einer Verletzung die ersten drei Wochen ausfällt.
Das Rüstzeug dafür hat sich der 1,85 Meter große und 93 Kilogram schwere Defensivspieler im Laufe der vergangenen acht Jahre geholt. Zuerst in der höchsten US-amerikanischen Nachwuchsliga, der United States Hockey League, in der er für die Fargo Force auflief. „Das war damals ein großer Schritt, aber auch genau der richtige. Für mich war es gut, noch ein paar Jahre in die Ausbildung zu stecken“, betont Kälble.
Adler-Zugang Kälble verfügt über Führungsqualitäten
Seine Führungsqualitäten bewies der Mannheimer auch auf dem College (NCAA), wo er die Lake Superior State University in seinem vierten Jahr als Kapitän aufs Eis führte, ehe er an der Clarkson University noch seinen Master in dem Fach „Business Administration“ draufsetze. Eine Zeit, die laut Kälble „unheimlich wertvoll“ war, in der er sich nicht nur sportlich zu einem physisch- wie spielstarken Zwei-Wege-Verteidiger entwickelte, sondern auch menschlich reifte. „Ich bin total froh, wie meine Eishockey-Karriere bis jetzt verlaufen ist“, sagt Kälble daher.
Eine Aussage, die auch seinen Sprung zu den Profis beinhaltet. Bei seinen ersten Schritten spielte er in der East Coast Hockey League (ECHL) mit den Florida Everblades direkt um den Kelly Cup mit - und gewann ihn. Genau, wie im Jahr darauf. „In dieser Zeit habe ich gesehen, was es braucht, um Meisterschaften zu gewinnen. Auf dem Eis, aber auch in der Kabine“, sagt Kälble beim Blick zurück.
Da verwundert es nicht, dass sich der Mannheimer auch in seiner ersten Saison in der Deutschen Eishockey Liga auf Anhieb in Bremerhaven durchsetze und den Sprung in die Nationalmannschaft schaffte. Neben viel Vertrauen und der daraus resultierenden Eiszeit war dafür laut Kälble vor allem der damals noch als Co-Trainer in Bremerhaven agierende Alexander Sulzer verantwortlich. „Er hat mir als ehemaliger Verteidiger viel geholfen, viele extra Einheiten mit mir gemacht und gut vermittelt, worauf es ankommt“, unterstreicht der 26-Jährige.
Kälble von den Adler Mannheim: „Möchte ein Verteidiger sein, auf den das Team zählen kann“
Nun also wieder Mannheim. Die Adler sind für Kälble ein Kindheitstraum, der nach einer beeindruckenden Reise in Erfüllung geht, bei dem er sich „selbst aber keinen Druck“ macht. „Ich möchte mich als ein Verteidiger etablieren, auf den das Team zählen kann. Ich möchte eine Option sein, wenn wir noch ein Tor brauchen oder eine knappe Führung verteidigen müssen“, formuliert Kälble seinen Anspruch.
Diesen hat er in der Vorbereitung - meist an der Seite von Tobias Fohrler - mit ansprechenden Leistungen untermauert. Doch apropos Fohrler: Mit diesem spielte Kälble schon in der Schülermannschaft des MERC zusammen. Ein weiterer Kreis, der sich für den Mannheimer schließt.
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