Mannheim. Die Adler Mannheim haben sich in der Play-off-Viertelfinalserie der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den Matchpuck gesichert. Die Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins bezwang den EHC im fünften Spiel mit 4:3 (1:1, 0:1, 2:1, 0:0, 1:0) nach Verlängerung und stellte die Serie damit auf 3:2 nach Siegen. Mit einem weiteren Erfolg am Freitag (19.30 Uhr) in München können die Adler den Halbfinaleinzug perfekt machen. Matthias Plachta schoss den Siegtreffer in der 86. Minute.
Spielerisch war es das beste Spiel in der bisherigen Serie. Beide Teams erspielten sich viele Chancen, da sie in der Offensive immer wieder gute Lösungen fanden. Der Start gehörte dabei den Gästen. Der starke Adam Brooks durfte gleich zweimal versuchen, Mannheims Schlussmann Arno Tiefensee zu überwinden (5.). Da die Adler den Puck nicht aus der eigenen Zone bekamen, war es letztlich Filip Varejcka, der Mannheims Verteidiger Nick Cicek entwischte und so aus kurzer Distanz zum 0:1 einschieben durfte (5.).
Filip Varejcka trifft für München, Gilmour gleicht für Mannheim aus
Doch anders als in Spiel drei am vergangenen Freitag, brachen die Mannheimer diesmal nicht ein. Sie schüttelten sich kurz und suchten den Weg nach vorn. Kristian Reichel traf nur das Außennetz (6.). Marc Michaelis bekam nach dem Schuss von Cicek nicht genug Druck auf den Schläger (8.).
Als Münchens Defensivspieler Konrad Abeltshauser unmittelbar danach auf die Strafbank musste, machten es die Adler aber besser. Ryan MacInnis und Leon Gawanke entschieden den Zweikampf an der Bande gemeinschaftlich für sich, Luke Esposito setzte daraufhin John Gilmour an der blauen Linie in Szene und der Abwehrspieler ließ sich nicht zweimal bitten – 1:1 (9.).
Adler – München 4:3 n.V.
Drittelergebnisse: 1:1, 0:1, 2:1, 0:0, 1:0.
Die Adler: Tiefensee – Fohrler, Kälble; Gawanke, Cicek; Gilmour, Jokipakka; Pilu – Reichel, Esposito, Hännikäinen; Plachta, Michaelis, Kühnhackl; Szwarz, MacInnis, Bennett; Proske, Loibl, Heim.
Tore: 0:1 Varejcka (04:27), 1:1 Gilmour (08:19), 1:2 Krämmer (22:19), 2:2 Plachta (42:59), 3:2 Bennett (44:12), 3:3 Brooks (51:59), 4:3 Plachta (85:41).
Schiedsrichter: Marian Rohatsch und Sean MacFarlane.
Zuschauer: 12.049.
Strafminuten: Mannheim 6 – München 8.
Nächstes Spiel, 6. Viertelfinale: München – Adler (Freitag, 19.30 Uhr).
München versuchte immer wieder, mit Tempo über die Außen ins Mannheimer Drittel zu kommen. „Darüber haben wir in der Kabine gesprochen, dass das ein gutes Mittel ist“, verriet Varejcka. Als Tobias Fohrler EHC-Angreifer Taro Hirose bei solch einem Versuch stoppte, musste er auf die Strafbank (10.). Eine harte Entscheidung.
Stark, wie Tiefensee beim Schuss von Yasin Ehliz noch den Schoner ausfuhr (11.). Allgemein versuchte München viele Schüsse Richtung Mannheimer Tor abzugeben – und im Idealfall auch noch abzufälschen. Aber auch die Adler suchten immer wieder den Weg Richtung EHC-Torwart Evan Fitzpatrick.
Arno Tiefensee hält die Adler im Spiel
Zu Beginn des zweiten Drittels war es dann aber wieder Tiefensee, der mit dem Schoner gegen Dominik Bittner retten musste (21.). Der Mannheimer Schlussmann stand in den zweiten 20 Minuten ohnehin des Öfteren im Mittelpunkt. Vor allem, weil seine Vorderleute – wie so oft in dieser Serie im zweiten Drittel – keinen richtigen Zugriff bekamen. So durfte auch Chris DeSousa unbedrängt abschließen. Der Schuss des Müncheners Torjägers landete zwar am Pfosten, doch Nico Krämmer schob den Puck im Nachschuss zum 1:2 über die Linie (23.).
Als Cicek nicht wusste, wo die Scheibe ist, bediente Brooks den mitgelaufenen Varejcka – doch Tiefensee war rechtzeitig im bedrohten Eck (25.). Auch beim Alleingang von Hirose (28.) und der Chance von Ehliz (32.) behielt Tiefensee die Oberhand. Kurzum: Der 22-Jährige hielt die Adler im Spiel.
Diese hatten beim Konter von Esposito und Markus Hännikäinen die Chance auf den Ausgleich. Der Abschluss Hännikäinens war aber mehr ein Pass als ein Schuss und somit leichte Beute für Fitzpatrick (33.). Die beste Möglichkeit auf das 2:2 hatte allerdings Kris Bennett. Von Michaelis gut in Szene gesetzt, scheiterte der Stürmer zunächst am EHC-Torwart und brachte dann das Kunststück fertig, den Puck weit über das leere Tor zu lupfen (40.).
Immerhin durften die Adler zu Beginn des dritten Drittels im Powerplay ran. Da nach nur acht Sekunden auch Abeltshauser auf die Strafbank musste, sogar für 112 Sekunden in doppelter Überzahl. Fitzpatrick war in dieser Phase zwar mehrfach zur Stelle, doch gerade als die erste Strafe der Münchener ablief, ließ er den Schlagschuss von Plachta durchrutschen – 2:2 (43.).
Bennett erhöht auf 3:2, doch München schlägt zurück
Und damit nicht genug. Nur 73 Sekunden später traf Bennett gar zur 3:2-Führung (45.). Die mit 12.049 Zuschauern gefüllte SAP Arena drohte stimmungstechnisch zu explodieren. Doch München gab sich nicht auf. Als sie die Mannheimer lange in deren Zone einschnürten, bediente Maximilian Kastner den am langen Pfosten heranfahrenden Brooks – 3:3 (52.). Kühnhackl (53.) vergab auf der Gegenseite die schnelle Antwort. So ging es in die Verlängerung.
Und diese hatte es in sich. Trotz guter Chancen fiel die Entscheidung erst in der 86. Minute. In dieser bezwang Plachta den Münchener Torwart zum minutenlang umjubelten 4:3.
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