Mannheim. Offensiv zu harmlos, defensiv mit altbekannten Fehlern. Die Adler Mannheim haben es am Sonntagnachmittag nicht geschafft, ihren 4:1-Erfolg vom vergangenen Freitag gegen die Grizzlys Wolfsburg in München zu vergolden. Stattdessen schlich das Team von Johan Lundskog nach der 1:5 (0:1, 0:2, 1:2)-Niederlage gegen den EHC mit hängenden Köpfen vom Eis. „Gegen solch ein Team darfst du dir nicht so viele Fehler erlauben wie wir heute“, bilanzierte ein ernüchterter Jordan Szwarz nach der Partie.
Lundskog entschied sich, in München mit sieben Verteidigern aufzulaufen. Dafür strich er Angreifer Magnus Eisenmenger aus dem Kader und nahm Defensivspieler Jordan Murray - der gegen Wolfsburg noch überzählig auf der Tribüne gesessen hatte- wieder in die Aufstellung. Tyler Ennis fehlte nach wie vor angeschlagen.
Beide Mannschaften versuchten, das Spiel einfach zu halten. Der erwartet druckvolle Beginn der Münchner, die am Freitag mit 2:7 in Augsburg untergegangen waren, blieb aus. Dennoch besaßen die Gastgeber im ersten Drittel die besseren Chancen. Der Schuss von Chris DeSousa ging drüber (6.). Adler-Schlussmann Felix Brückmann, der erneut den Vorzug vor Arno Tiefensee erhalten hatte, musste nach einem Fehlpass von Daniel Fischbuch in höchster Not gegen Maximilian Kastner retten (10.).
Adler waren offensiv bemüht
Den Rückstand nach 20 Minuten konnte der Nationaltorwart aber dennoch nicht verhindern: Nachdem Yasin Ehliz den Schussversuch von Adler-Stürmer Tom Kühnhackl geblockt hatte, lief er allein auf Brückmann zu und verwandelte eiskalt - 1:0 (18.).
Die Adler waren offensiv zwar bemüht, wie so oft in den vergangenen Wochen fehlte aber die Durchschlagskraft. Die beste Chance hatte noch Denis Reul, der jedoch an EHC-Torwart Mathias Niederberger scheiterte (16.). „Wir müssen defensiv klarer rauskommen und dann mehr Zug zum Tor entwickeln. Dann werden wir noch ein paar Tore schießen“, gab Adler-Angreifer Stefan Loibl in der Drittelpause bei Magenta Sport die Richtung für die kommenden Abschnitte vor.
Der Schuss ging allerdings nach hinten los. Statt im eigenen - harmlosen - Powerplay den Ausgleich zu erzielen, konterte sich München zum 2:0. Erneut hatte der starke Ehliz seine Finger im Spiel. Seinen Querpass verwertete Ex-Adler Ben Smith problemlos (22.). Doch damit nicht genug: Andreas Eder hatte nur wenige Augenblicke später gar den dritten Münchner Treffer auf dem Schläger (23.), scheiterte aber an Brückmann. Markus Eisenschmids Schuss küsste zwei Minuten später die Latte (25.).
In Unterzahl strahlten die Adler plötzlich Torgefahr aus. Zuerst scheiterte Tyler Gaudet, wenig später drehte Matthias Plachta nach seinem Schuss enttäuscht ab (beide 27.). Nun waren die Mannheimer am Drücker. Jyrki Jokipakka, Loibl und Gaudet (32.) hatten die Dreifachchance auf den Anschluss, ihnen stand aber Niederberger teils spektakulär im Weg.
In der 39. Minute nahm Murray dann die berühmte Strafe zu viel. Das Flippertor der Münchner - Ehliz stocherte vor dem Tor nach, sodass der Puck von Reuls Schlittschuh zum 3:0 über die Linie kullerte - passte zum Spielverlauf (39.). Der Genickbruch für die Blau-Weiß-Roten?
Treffer von Szwarz zu wenig
Ja. Jordan Szwarz arbeitete den Puck zwar in Überzahl zum 1:3 über die Linie (44.), die Freude darüber hielt aber keine zwei Minuten. Beim Schuss von DeSousa hielten alle Adler-Spieler einen Sicherheitsabstand ein, EHC-Verteidiger Konrad Abeltshauser fälschte hingegen den Puck unhaltbar für Brückmann ab - 4:1 (46.).
Bezeichnend, dass die seit Wochen nach einem Torerfolg letztenden Daniel Fischbuch (53.) und der alleine durchstartende Markus Hännikäinen (59.) den zweiten Adler-Treffer auf dem Schläger hatten, aber letztlich am Pfosten (Fischbuch) und Niederberger scheiterten. Stattdessen markierte Austin Ortega zwei Sekunden vor dem Ende den 5:1-Endstand.
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