Mannheim. Dallas Eakins überraschte. „Das war ein exzellentes Eishockeyspiel. Ich bin stolz auf die Art und Weise, wie wir gespielt haben“, sagte der Trainer der Adler Mannheim nach der Heimpartie gegen den ERC Ingolstadt. Sein Team hatte dieses Duell am Sonntag aber gar nicht gewonnen. Statt die Steilvorlage aus dem Schwarzwald zu nutzen - der Tabellensechste Schwenninger Wild Wings hatte am frühen Nachmittag gegen Bremerhaven mit 1:2 verloren -, verpassten es die Adler, nach Punkten mit Rang sechs gleichzuziehen. Nach dem 1:3 (0:1, 1:0, 0:2) bleibt der Rückstand bei drei Zählern, zudem haben die Adler nun die Ingolstädter im Rückspiegel.
Eakins überraschte auch mit der Aufstellung. Zum zweiten Mal in Folge verzichtete er auf den erst kurz vor Transferschluss verpflichteten Keaton Thompson. An der Seite von Korbinian Holzer verteidigte Max Gildon, auch Jordan Murray pausierte. „Ich wollte den beiden am Wochenende eine Bewährungschance geben“, erklärte Eakins seine Entscheidung. Aufgedrängt haben sich aber weder Murray noch Gildon.
Adler Mannheim – ERC Ingolstadt 1:3 (0:1, 1:0, 0:2)
- Die Adler: Tiefensee – Reul, Gilmour; Gawanke, Jokipakka; Holzer, Gildon; Pilu – Hännikäinen, Loibl, Wolf; Plachta, Vey, Kühnhackl; Fischbuch, Gaudet, Bennett; Proske, MacInnis, Thiel.
- Tore: 0:1 Friedrich (15:29), 1:1 MacInnis (24:17), 1:2 Edwards (57:35), 1:3 Krauß (59:50).
- Schiedsrichter: Zsombor Pálkövi und Sirko Hunnius.
- Zuschauer: 12 660.
- Strafminuten: Mannheim 6 – Ingolstadt 6.
- Nächstes Spiel: Augsburger Panther – Adler (Mittwoch, 19.30 Uhr).
Nach der Schwenninger Heimniederlage war klar: Mit einem Dreier würden die Adler zum Tabellensechsten aufschließen. Im ersten Drittel taten die Mannheimer aber zu wenig, um dieses Vorhaben umzusetzen. Nur langsam kamen die Blau-Weiß-Roten auf Touren. Erst scheiterte Daniel Fischbuch an Ingolstadts Torhüter Michael Garteig, dann bekam er seinen Schläger nicht an den Pass von Kris Bennett (8.). Als Matthias Plachta die Lücke fand und den Puck Linden Vey genau auf die Kelle spielte, hatte der Kanadier den Goalie eigentlich schon umspielt - mit der Rückhand legte er die Scheibe aber am Tor vorbei (10.).
Es sah so aus, als würden die Mannheimer das Tempo nun erhöhen, ehe sie sich mal wieder ins eigene Knie schossen. Wojciech Stachowiak ließ Simon Thiel stehen und legte den Puck in die Mitte ab. Eigentlich ungefährlich, denn da stand Fabrizio Pilu. Der Adler-Verteidiger vertändelte die Scheibe aber, Marko Friedrich hatte das leere Tor vor sich, der Rest war Formsache - 0:1 (16.).
MacInnis trifft im Powerplay
Die Adler kamen mit größerem Engagement aus der ersten Pause, 15:4 Schüsse im zweiten Drittel belegten die Überlegenheit. Bennett ließ den Ausgleich liegen (21.), der im ersten Powerplay dann aber doch fiel. Sechs der vergangenen elf Überzahlsituationen hatten die Mannheimer genutzt, und sie verbesserten diese beeindruckende Quote noch. Schon den Schuss von Plachta wähnten einige der 12 660 Zuschauer in der SAP Arena hinter der Linie (24.). Das Spiel lief weiter, Plachta luchste Daniel Pietta den Puck ab, und im zweiten Versuch überwand Ryan MacInnis den bis dahin tadellosen Garteig zum 1:1 (25.).
Das Eakins-Team nahm frischen Schwung auf. Der Coach stellte nun David Wolf an die Seite von Plachta und Vey, Tom Kühnhackl griff mit Stefan Loibl und Markus Hännikäinen an, der gleich zweimal in Garteig seinen Meister fand (28.). Brenzlig wurde es nur im ersten Ingolstädter Powerplay bei einem abgefälschten Schuss von Matt Bodie (33.).
Auch im Schlussabschnitt bestimmten die Adler die Begegnung. Über Kühnhackl und MacInnis lief die Scheibe zu Yannick Proske, der sie über den Kasten drosch (49.). Auf der anderen Seite musste Mannheims Torhüter Arno Tiefensee hellwach sein, Stachowiaks Schuss parierte er mit der Stockhand (50).
Mannheim blieb am Drücker. Vey verzog knapp, Wolf scheiterte an Garteig. Dann schickten die Schiedsrichter Sirko Hunnius und Zsombor Pálkövi Adler-Angreifer Tyler Gaudet auf die Strafbank. Diese Gelegenheit ließen sich die Gäste nicht entgehen. Es brannte lichterloh vor Tiefensee, die Mannheimer schafften nicht die dringend benötigte Befreiung. Als der Adler-Torhüter aus der Position war, landete ein Pass von hinter dem Kasten direkt auf dem Schläger von Maurice Edwards, der die vielen mit dem Sonderzug angereisten ERC-Fans jubeln ließ (58.).
Kühnhackl scheitert am Pfosten
Mit dem Mute der Verzweiflung rannten die Blau-Weiß-Roten noch einmal an. Nur wenige Sekunden nach dem Nackenschlag hätte Kühnhackl seiner Mannschaft wenigstens einen Punkt retten können. Er hatte das leere Tor vor sich, traf aber nicht hinein, sondern nur den Pfosten (58.). „Das war symptomatisch für unseren Auftritt. Wir hatten viele gefährliche Chancen, aber nur eine davon genutzt“, sagte Eakins zu dieser Situation.
Tiefensee machte Platz für einen sechsten Feldspieler, Ingolstadt verteidigte das eigene Tor mit Mann und Maus. Als Philipp Krauß mit dem Treffer zum 1:3 knapp zehn Sekunden vor Schluss für die endgültige Entscheidung sorgte, leerte sich die SAP Arena schnell. „Mir hat unser Spiel heute viel besser gefallen als das am Freitag gegen Nürnberg“, betonte Eakins. Die Ausbeute vom Wochenende - zwei Punkte nach dem Penaltysieg gegen die Ice Tigers - war aber viel zu wenig. Zu wenig für die Ansprüche der Adler, zu wenig im Kampf um Platz sechs.

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