Mannheim. Ein Play-off-Gesicht sieht anders aus. Die Adler Mannheim haben zum Auftakt der Viertelfinalserie in der Deutschen Eishockey Liga eine herbe Enttäuschung einstecken müssen. Vor 11 578 Zuschauern in der SAP Arena verlor die Mannschaft von Trainer Bill Stewart am Dienstag das erste Duell mit den Kölner Haien klar mit 0:4 (0:1, 0:3, 0:0). „Das war einfach nicht gut genug. Punkt“, sagte Adler-Kapitän Denis Reul und ergänzte frustriert: „Wir müssen alles besser machen, fertig.“ Spiel zwei der Serie, bei der vier Siege zum Weiterkommen nötig sind, findet am Freitag (19.30 Uhr) in Köln statt.
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Trotz einer eher durchwachsenen Hauptrunde hatten die Anhänger den Glauben an die Mannschaft nicht verloren - zumindest nicht die Hoffnung auf ein gutes Ende. „Mit Einsatz, Herz und Leidenschaft. Auf zur nächsten Meisterschaft!“ hieß es auf einem Banner in der Nordwestkurve. Spiel eins der Viertelfinalserie zeigte jedoch, dass auf diesem Weg noch viel passieren muss.
Haie gleich hellwach
Köln ließ die Adler von Anfang an nicht zur Entfaltung kommen. Da die Mannheimer in der eigenen Zone festgetackert wurden, musste Matt Donovan fast die gesamten ersten zwei Minuten durchspielen. Während der US-Amerikaner nach seiner Verletzung rechtzeitig zum Play-off-Auftakt fit wurde, galt dies für seine Teamkollegen Korbinian Holzer, Lean Bergmann, Jordan Szwarz und Nigel Dawes nicht.
Sie sahen von der Tribüne aus, wie die Haie in Führung gingen. Joseph Cramarossa wanderte auf die Strafbank. Nachdem die Blau-Weiß-Roten zunächst in Unterzahl nichts zuließen, klingelte es in der sechsten Minute doch. David McIntyre zog weder hart noch platziert ab, doch der Puck fand den Weg ins Netz. Felix Brückmann sah unglücklich aus.
Im Gegenzug hätten die Adler alles wieder auf null stellen können. Statt es in aussichtsreicher Position selbst zu versuchen, legte Tyler Gaudet ab auf Tim Wohlgemuth - das war nicht die beste Entscheidung, zumal der Pass ungenau war. Im Powerplay strich der Schuss von Markus Eisenschmid knapp vorbei (13.), Ryan MacInnis fand die Lücke ebenfalls nicht (19.). Kein Wunder, dass der bis dato einzige Torschütze in der ersten Pause zufrieden war. „Wir haben sehr gut gespielt, die Mannheimer in deren Zone immer wieder gestellt und viele Abpraller provoziert“, sagte McIntyre.
Wer gedacht hatte, die Adler würden mit Wut im Bauch aus der Kabine kommen, musste sich eines Besseren belehren lassen. Die Kölner zelebrierten zwar kein Eishockey, das war gegen verkopfte Mannheimer allerdings auch gar nicht nötig. Einfache Mittel, ein konsequentes Körperspiel, eine kompakte Defensive reichten vollkommen aus, um die Adler aus dem Spiel zu nehmen. Zudem machte das Stewart-Team den Haien das Toreschießen leicht. Mit einem Doppelschlag binnen 38 Sekunden zogen die Rheinländer auf 3:0 davon. Andreas Thuresson durfte unbedrängt abziehen - dabei sollte es sich doch bis nach Mannheim herumgesprochen haben, dass der Topscorer der DEL-Hauptrunde einen guten Schuss hat (23.). Beim nächsten Angriff brachte Zach Sill die Scheibe vors Tor, von Carter Profts Schlittschuh prallte sie in den Kasten (24.). Die Schiedsrichter zogen den Videobeweis zurate, erkannten aber keine Kickbewegung: Der Treffer zählte.
Tiefensee kommt für Brückmann
Die Mannheimer Abwehr war nicht sattelfest, der Offensive fehlte es an Effektivität. Stefan Loibl bekam den Puck in Überzahl nicht über den Schoner von Haie-Torhüter Mirko Pantkowski (29.), auch die Alleingänge von Eisenschmid (32.) und Taro Jentzsch (32.) passten nicht. Wie es besser gemacht wird, demonstrierten die Haie. McIntyre hatte viel Zeit und noch mehr Raum, Brückmann griff daneben - 0:4 (36.). Es verwunderte nicht, dass die Hausherren mit Pfiffen in die zweite Pause verabschiedet wurden. „Wir müssen jetzt zurückkommen, das ist eine Charakterfrage“, forderte Jentzsch am Mikrofon von MagentaSport.
Stewart setzte ein Zeichen, Arno Tiefensee löste Brückmann zu Beginn des Schlussdrittels ab. Die Adler versuchten es noch einmal. Gaudet brachte die Scheibe nicht im kurzen Eck unter (41.), Loibl (43.) und Eisenschmid drehten frustriert ab (45.). Borna Rendulic setzte sich zwar energisch durch, aber auch hier das gleiche Ergebnis: Endstation Pantkowski (52.).
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