Nürnberg. Die Adler Mannheim haben die erste Herausforderung in den Play-offs gemeistert. Nun wartet auf die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins eine viel größere. Mit dem 6:3 (1:1, 2:0, 3:2)-Erfolg bei den Nürnberg Ice Tigers am Dienstag setzten sich die Blau-Weiß-Roten in der Serie gegen die Franken mit 2:0-Siegen durch. Im Viertelfinale wartet ab Sonntag (16.30 Uhr) mit den Eisbären Berlin der Rekordmeister der Deutschen Eishockey Liga.
„Ich bin stolz darauf, wie das Team auf unglückliche Umstände reagiert hat“, sagte Eakins und ergänzte: „Die überstandene doppelte Unterzahl war der Knackpunkt.“
Adler Mannheim gegen Nürnberg Ice Tigers: Rückstand nach 29 Sekunden
Eakins vertraute der Mannschaft, die am Sonntag den ersten Sieg vorgelegt hatte. Nachdem die Adler das erste Duell bis auf wenige Phasen dominiert hatten, ließen sie sich nun jedoch den Schneid abkaufen. Die Ice Tigers waren giftig, setzten die Mannheimer unter Druck, gewannen mehr Zweikämpfe - und profitierten dabei auch von der frühen Führung, die aus Gäste-Sicht so unnötig war wie ein Kropf.
Die Nürnberger jagten die Scheibe in die Rundung, Adler-Torhüter Arno Tiefensee wollte sie unter Kontrolle bringen, doch das ging gründlich daneben. Die Aktion geriet zur perfekten Vorlage für Charlie Gerard. Der passte noch einmal quer, Evan Barratt hatte den leeren Kasten vor sich, der Rest war Formsache. Da waren gerade einmal 29 Sekunden gespielt.
Matthias Plachta und Linden Vey suchten die schnelle Antwort, fanden sie aber nicht (2.). Das änderte nichts an der Tatsache, dass Nürnberg weiter drückte und drauf und dran war, die Mannheimer Verunsicherung auszunutzen. Dane Fox, der wie Adler-Angreifer Jordan Szwarz von der DEL für die Keilerei nach Spiel eins mit einer Geldstrafe belegt worden war, scheiterte an Tiefensee. Auch gegen Ian Scheid präsentierte sich der Goalie nun hellwach (7.).
Es fehlte Klarheit in den Aktionen der Adler Mannheim
Bei den Adlern fehlten die notwendige Konsequenz und Klarheit in den Aktionen. Yannick Proske verlor die Scheibe, Elis Hede bestrafte diese Nachlässigkeit nicht (12.). Die Emotionen und der angestaute Frust mussten raus. Kris Bennett und Julius Karrer durften in die Kühlbox zum Abkühlen. Mannheim nahm den Kampf jetzt besser an - und wurde dafür belohnt. Einmal mehr bewies Vey seinen Wert für die Mannschaft. Der Kanadier eroberte den Puck und bewies mit seinem Pass starke Übersicht. Leon Gawanke traf ins Kreuzeck zum 1:1 (19.).
Eakins forcierte seine Paradereihe. Immer wieder sollten es Vey, David Wolf und Plachta richten. Erste Bürgerpflicht war aber, nicht erneut in Rückstand zu geraten. Als Simon Thiel und Tom Kühnhackl kurz hintereinander Strafen kassierten, durften die Ice Tigers für 104 Sekunden mit zwei Mann mehr ran. Sie bekamen allerdings keinen einzigen gefährlichen Schuss zustande, weil Adler-Kapitän Denis Reul mit Jyrki Jokipakka und Szwarz mit großem Einsatz die Löcher stopften (24.).
Nürnberg musste sich vorwerfen lassen, diese Chance vertan zu haben. Und die Mannheimer bekamen Oberwasser. Plachta tankte sich in Überzahl durch, der Puck blieb im Torraum liegen, und nach einem Pressschlag senkte er sich hinter Treutle. Ryan MacInnis wartete so lange, bis die Scheibe unter der Latte war und drückte sie dann ins Netz - 2:1 für die Adler (30.). Hatten die Blau-Weiß-Roten damit die Gegenwehr der Franken gebrochen? Das Eakins-Team riss das Heft nun endgültig an sich. In einer großen Druckphase erhöhte Tyler Gaudet auf 3:1. Nach John Gilmours Schuss hatte Bennett am schnellsten reagiert und Gaudet den Puck maßgenau aufgelegt (38.).
Adler Mannheim besiegen Nürnberg Ice Tigers mit 6:3-Endstand
Die Adler drängten auf die Entscheidung. Daniel Fischbuch angelte sich an der eigenen blauen Linie die Scheibe, startete durch, schoss aber vorbei (42.). Das rächte sich. Gilmour ging ohne Körperspannung in den Zweikampf an der Bande gegen Ryan Stoa, der passte an den langen Pfosten, wo Constantin Braun zum 2:3 einnetzte (48.). Die Hoffnung der Ice Tigers auf die Wende währte nur 28 Sekunden, weil die Mannheimer im Stile einer Spitzenmannschaft antworteten: Szwarz tippte den Pass von Kühnhackl über die Linie, wieder lagen die Adler mit zwei Toren in Führung (49.).
Da Fischbuch die nächste Strafe kassierte, musste Mannheim weiter zittern. Und tatsächlich: Danjo Leonhardt drückte die Scheibe bei leerem Nürnberger Tor zum 3:4 über die Linie (57.). Die Adler wankten, sie fielen aber nicht. Wolf (59.) und Fischbuch (60.)trafen mit Schüssen in den verwaisten Ice-Tigers-Kasten noch zum 6:3-Endstand.

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