Mannheim. Es passt zu Markus Hännikäinen, dass er diese Fragen umschiffte: Hat es zur Situation der Adler Mannheim gepasst, dass ausgerechnet er maßgeblich zum Ende der Talfahrt beitrug? Dass ein Spielertyp wie er nach sechs Niederlagen in Folge den Schalter umlegte? Drei der sechs Treffer beim 6:0-Sieg gegen die Düsseldorfer EG gingen auf das Konto des Finnen, der Eishockey arbeitet wie kaum ein anderer. Der sich in den Zweikämpfen aufreibt, Räume für die Nebenleute schafft, aber eben nicht unbedingt dafür bekannt ist, ein Tor nach dem anderen zu schießen.
„Ich freue mich, dass einer von uns den Job erledigt hat. Ja, ich habe einen Hattrick erzielt, aber das hätte auch jeder andere aus unserem Kader sein können“, so Hännikäinen. Es war aber kein anderer, sondern der 31-Jährige, der DEG-Goalie Nikita Quapp dreimal das Nachsehen haben ließ. Beim 1:0 fälschte Hännikäinen einen Schuss clever ab (19.), beim 4:0 schaltete er am schnellsten, als der Puck nach einem Schuss von Kris Bennett im Torraum lag (35.) und beim 5:0 nur sieben Sekunden nach Beginn des letzten Drittels drückte er einen scharfen Pass von Kristian Reichel über die Linie.
Adler an diesem Freitag in Iserlohn zu Gast
Vor dem Kantersieg gegen den Tabellenletzten der Deutschen Eishockey Liga, der zuletzt Titelverteidiger Eisbären Berlin mit 3:2 nach Verlängerung düpiert hatte, hofften alle im Adler-Lager, dass dieser Erfolg der ersehnte Befreiungsschlag war. Ob die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins wirklich die Trendwende einleitete, werden aber erst die nächsten Ergebnisse zeigen. An diesem Freitag (19.30 Uhr) geht es zu Kellerkind Iserlohn Roosters, am Sonntag (19.15 Uhr) kommen die Schwenninger Wild Wings zum Landesduell in die SAP Arena.
„Wir haben heute die Details besser gemacht“, betonte Hännikäinen, „wobei ich sagen muss, dass auch in den vergangenen Spielen nicht alles schlecht war. In den Resultaten hat sich das aber nicht ausgedrückt.“ Keinem sei es leicht gefallen, damit umzugehen. „Es ist immer hart, zu verlieren. Jeder hasst das. Wenn du verlierst, kommt es darauf an, wie du darauf reagierst. Wir haben zusammengehalten, und darauf bin ich sehr stolz“, sagte Hännikäinen.

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In den sechs Partien vor dem Duell mit der DEG hatten die Adler nur neun Tore erzielt, dafür aber 30 Treffer kassiert - eine erschreckende Bilanz. Kein Wunder, dass die Mannheimer Spieler nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzten. Doch mit der Führung im Rücken löste sich gegen Düsseldorf die Verkrampfung. Zugute kam den Blau-Weiß-Roten, dass sie den zweiten Treffer nachlegten und auch mal ein Schuss sein Ziel fand, der völlig ungefährlich wirkte. Beim 2:0 von Stefan Loibl machte Nikita Quapp eine unglückliche Figur, als er daneben griff. Loibl sprang dem Unglücksraben jedoch beiseite. „Unmittelbar, bevor ich abgezogen habe, hat sich der Puck auf dem Eis aufgestellt, das war dann eine ganz schwierige Flugbahn für einen Torwart“, erklärte Loibl.
Beim Blick auf die Gesamtwetterlage in Mannheim teilte der 28-Jährige die Meinung von Hännikäinen. Vielleicht könne es sich im weiteren Saisonverlauf auszahlen, wenn die Adler die Krise meistern und das klare 6:0 gegen Düsseldorf ein Brustlöser war. „Alles Negative hat sein Positives. Ich glaube, dass wir noch enger als Mannschaft zusammengerückt sind. Egal, was in diesem Jahr noch passiert: Wir werden das zusammen durchstehen“, sagte Loibl, der von Kabinenaussprachen mit und ohne Trainerteam berichtete. Was genau besprochen wurde, blieb intern. Es sollen aber auch Spieler das Wort ergriffen haben, die nicht als Lautsprecher bekannt sind.
Fohrler wird in Überzahl eingesetzt - und trifft
„Bei einer Niederlage musst du den Schmerz spüren; du darfst aber auch einen Sieg genießen“, sagte Adler-Coach Eakins. Seine Maßnahme, die Sturmreihen neu zusammenzustellen, ging auf. Zwei Treffer erzielten die Mannheimer im Powerplay - einer davon ging auf das Konto von Verteidiger Tobias Fohrler, für den Einsätze in Überzahl so selten sind wie Oasen in der Wüste.
„Spätestens nach dem dritten Tor lag der Schläger wieder lockerer in der Hand“, sagte Loibl zum ab dem 2:0 dominanten Auftritt. Es verwunderte nicht, dass DEG-Trainer Steven Reinprecht sauer war: „Nach dem zweiten Gegentreffer war das frustrierend, teilweise sogar peinlich. Wir sind das ganze Spiel über nur hinterhergelaufen.“
Während Düsseldorf weiter gegen den Abstieg kämpft, machte sich auf der anderen Seite Erleichterung breit - auch bei Adler-Kapitän Marc Michaelis, der das Tor zum 3:0 beigesteuert hatte (34.). „Die letzten Wochen waren nicht einfach. Wir müssen daraus lernen - und das haben wir“, sagte der gebürtige Mannheimer und ergänzte: „Von außen prasselt schon ziemlich viel auf uns ein. Du lernst auch über dich selbst sehr viel in dieser Zeit.“
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