Eishockey

Adler Mannheim feiern Sieg mit Schönheitsfehler

Die Adler Mannheim haben in der Champions Hockey League den zweiten Sieg im zweiten Spiel eingefahren. Beim 3:2-Erfolg machten es die Kurpfälzer jedoch unnötig spannend

Von 
Christian Rotter
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Jubel zum 1:0: Die Mannheimer Tom Kühnhackl (l.) Torschütze Kris Bennett (Mitte) und John Gilmour freuen sich. © Bamberger/Pix

Mannheim. Die Adler Mannheim haben sich das Leben selbst schwergemacht, in der Champions Hockey League aber den zweiten Sieg in Folge eingefahren. Bis kurz vor Schluss sah es am Sonntag in der SAP Arena gegen den österreichischen Meister Red Bull Salzburg nach einer klaren Angelegenheit für die Mannschaft von Trainer Johan Lundskog aus. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende führte sie nach einer bis dahin guten Leistung scheinbar sicher mit 3:0, musste dann aber noch einmal unnötigerweise um den 3:2 (1:0, 2:0, 0:2)-Erfolg bangen.

Lundskog wollte wegen der verschlafenen Schlussphase aber nicht zu hart mit seinem Team ins Gericht gehen. „Über weite Strecken war das unser bisher bestes Auftreten. Wir haben so ausgesehen, wie wir zu diesem Zeitpunkt der Saison aussehen wollen. Dass wir es hintenraus noch einmal spannend gemacht haben, war zwar nicht unser Plan, aber wir werden daraus lernen und es beim nächsten Mal besser machen“, sagte der Coach, der die Spieler am Montag und Dienstag zu Einheiten auf dem Eis bittet, ehe der Flieger am Mittwoch Richtung Finnland abhebt. Dort geht die Saison in der Champions Hockey League für die Adler mit den Partien bei Tappara Tampere und Lukko Rauma weiter.

Ein feierlicher Rahmen

Emotional wurde es schon lange vor dem Spielbeginn. Vor allem für die Adler-Fans, die die Blau-Weiß-Roten seit Jahrzehnten unterstützen, ging ein großer Traum in Erfüllung: Noch einmal kurz mit den Helden von damals plaudern und sich ein Autogramm sichern. Die Meistermannschaft von 2001 ließ sich da nicht zweimal bitten. Nachdem das Team am Samstagnachmittag Abschied vom Friedrichspark genommen hatte, stand es für das aktuelle Adler-Team Spalier. Der ehemalige Superstürmer Jan Alston, der am Samstag noch gefehlt hatte, warf den Puck symbolisch für das Eröffnungsbully aufs Eis. Und in der ersten Pause griff Mike Stevens zum Mikrofon, der die Adler vor 22 Jahren in der Verlängerung des vierten Finalspiels in München zum Titel geschossen hatte: „Die Liebe und Unterstützung, die ich hier in Mannheim erfahren habe, werde ich nie vergessen. Ich werde das für immer in meinem Herzen behalten.“

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Das, was Stéphane Richer, Dave Tomlinson & Co. 2001 geschafft haben, haben sich Kapitän Denis Reul und seine Teamkollegen für diese Saison vorgenommen. Und das, was die Mannheimer am Sonntag vor 8561 Zuschauern zeigten, lässt darauf hoffen, dass der ganz große Erfolg nach Mannheim zurückkehrt. Jedenfalls kam der Auftritt dem sehr nahe, was Chefcoach Lundskog von seiner Mannschaft verlangt. Sie ließ die Scheibe mit hohem Tempo laufen, bewegte sich auf dem Eis sehr gut und packte auch in der eigenen Zone energisch zu - jedenfalls bis zu den verkorksten Schlussminuten.

Kris Bennett, bislang sicherlich ein Gewinner in der noch frühen Saisonphase, brachte die Adler früh in Führung. Tom Kühnhackl setzte die Salzburger in Unterzahl mit einem harten Forecheck unter Druck, der Puck landete auf Bennetts Kelle, er verwertete den eigenen Nachschuss mit der Rückhand zum 1:0 (6.). Die Mannheimer hatten die Begegnung im Griff, Torhüter Arno Tiefensee musste kaum eingreifen. Doch erst mit einem Doppelschlag zu Beginn des zweiten Drittels belohnten sich die Adler für ihren couragierten Auftritt. Zwischen den Toren von John Gilmour (22.) und Maximilian Eisenmenger (23.) lagen nur 89 Sekunden.

Enge Kiste in den Schlussminuten

Zunächst bewies Gilmour seine schlittschuhläuferische Klasse. Er holte sich in der eigenen Zone die Scheibe und passte zu Daniel Fischbuch. Dann startete Gilmour durch, Fischbuch legte im richtigen Moment quer - 2:0. Und beim 3:0 arbeitete Jordan Szwarz konsequent vor, Eisenmenger stand am langen Pfosten goldrichtig. Erst nachdem Tyler Gaudet (26.) das 4:0 liegengelassen hatte, fand der österreichische Meister besser ins Spiel - aber auch nur deshalb, weil die Adler das zuließen.

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Der Deckel hätte längst auf dieser Partie sein müssen. Fischbuch (43./46.) und Bennett (50.) vergaben die Entscheidung - das rächte sich fast noch. Ryan Murphy (58.) und Florian Baltram 29,3 Sekunden vor der Schlusssirene machten mit ihren Toren aus der klaren Angelegenheit eine enge Kiste. Adam Payerl hatte sogar den Ausgleich auf dem Schläger, er traf aber den Puck nicht.

„Wir sind in der aktuellen Phase stark davon abhängig, wie wir den Puck laufen lassen. Lange haben wir das sehr gut gemacht. Jetzt arbeiten wir daran, das über die volle Spielzeit umzusetzen“, forderte Lundskog eine weitere Steigerung.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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