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Adler Mannheim erkämpfen einen Punkt in Nürnberg

Die Adler Mannheim haben zwar bei den Nürnberg Ice Tigers mit 3:4 nach Verlängerung verloren. Die verletzungsgebeutelten Adler verdienten sich mit einer starken kämpferischen Leistung allerdings den einen Punkt

Von 
Christian Rotter
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Markus Hännikäinen zeigte eine starke Leistung. Der Adler-Stürmer traf in Nürnberg zum zwischenzeitlichen 2:2. © Pix

Nürnberg. Auf der letzten Rille haben die Adler Mannheim einen Punkt eingefahren. Die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins verlor am Freitagabend vor 7672 Zuschauern in der ausverkauften Nürnberger Arena – darunter knapp 1000 zum Teil mit dem Sonderzug angereiste Mannheimer Fans – mit 3:4 (1:2, 1:1, 1:0, 0:1) nach Verlängerung bei den Ice Tigers. Dreimal kämpften sich die Adler nach einem Rückstand zurück, ehe Hede den Nürnbergern in der Overtime den Zusatzzähler sicherte. Dank des einen Zählers schoben sich die Adler in der Tabelle vorbei am ERC Ingolstadt auf Rang acht. „Wir sind gut zurückgekommen“, sagte Mannheims Stürmer Yannick Proske am Mikrofon von MagentaSport und ergänzte: „Die Unterstützung der Fans war unglaublich, das gibt uns den Extra-Schub.“

In der ersten Spielminute waren die Adler mit ihren Gedanken wohl noch in der Kabine. Bereits nach zehn Sekunden prüfte Charlie Gerard Mannheims Torhüter Felix Brückmann zum ersten Mal, auch Dane Fox scheiterte (1.). Die erste vielversprechende Aktion der Blau-Weiß-Roten führte nicht zur Adler-Führung, sondern zum frühen Rückstand. John Gilmour tankte sich zwar energisch durch. Statt abzuziehen, wollte der Verteidiger aber noch einmal zu Yannick Proske querlegen. Dieser Schuss ging nach hinten los. Die Ice Tigers schalteten schnell um, Proske war etwas zu spät wieder zurück und konnte das Nürnberger 1:0 (4.) durch Danjo Leonhardt nicht mehr verhindern.

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Adler verlieren in Nürnberg nach Verlängerung

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Die Adler reagierten aber stark. Im ersten Powerplay suchte Daniel Fischbuch den am langen Pfosten lauernden Jordan Szwarz – vorbei (7.). Dann spielte Fischbuch einen intelligenten Pass zu Markus Hännikäinen, der Finne konnte nur mit einem Foul am Torschuss gehindert werden (11.). Die folgende Überzahl gingen die Mannheimer gut an, Fischbuch (11.), Tyler Gaudet (12.) und Stefan Loibl (13.) verpassten den Ausgleich. Das verdiente 1:1 fiel wenig später aber doch. Der Schuss von Korbinian Holzer wurde geblockt, Loibl reagierte blitzschnell und überwand Niklas Treutle zum ersten Mal (16.). Es blieb aber dabei, immer wieder schossen sich die Gäste ins eigene Knie. Jyrki Jokipakka und Denis Reul vertändelten hinter dem eigenen Kasten die Scheibe, Ice-Tigers-Verteidiger Marcus Weber „warf“ sie einfach mal vor das Tor. Und da Jokipakka genau in diesem Moment an Brückmann vorbeifuhr und dem Goalie die Sicht nahm, hieß es 2:1 für Nürnberg (19.).

Nürnberg Ice Tigers – Adler Mannheim 4:3 (2:1, 1:1, 0:1, 1:0) n.V.

  • Die Adler: Brückmann – Reul, Jokipakka; Gildon, Gilmour; Holzer, Murray – Proske, Szwarz, Gaudet; Fischbuch, Maximilian Eisenmenger, Hännikäinen; Kühnhackl, Loibl, Thiel; Pilu, Magnus Eisenmenger, Saffran.
  • Tore: 1:0 Leonhardt (3:15), 1:1 Loibl (15:20), 2:1 Weber (18:07), 2:2 Hännikäinen (21:22), 3:2 Ustorf (28:09), 3:3 Proske (48:31), 4:3 Hede (61:06).
  • Schiedsrichter: Marc Iwert und Sirko Hunnius.
  • Zuschauer: 7672 (ausverkauft).
  • Strafminuten: Nürnberg 4 – Mannheim 2.
  • Nächstes Spiel: Augsburger Panther – Adler (Sonntag, 16.30 Uhr).

Eakins war zu diesem Zeitpunkt schon zum Improvisieren gezwungen, auch Simon Thiel stand den Adlern nicht mehr zur Verfügung. Damit fehlten den Mannheimern mit den verletzten Kris Bennett, Tyler Ennis, Ryan MacInnis, Matthias Plachta und Linden Vey sowie dem gesperrten David Wolf gleich sieben Stürmer. Trotzdem bissen sie sich zurück. Holzer wartete so lange mit dem Pass, bis Hännikäinen in Position gelaufen war. Der Abwehr-Routinier fand den Schläger des Finnen, der den Puck nur noch im leeren Tor unterbringen musste – 2:2 (22.). Der Ausgleich brachte den Adlern aber keinen Schwung, die Nürnberger fuhren eine Angriffswelle nach der anderen auf den Kasten der Gäste. Cole Maier durfte sich gleich dreimal versuchen (27.), dann war Gerard nach einem langen Pass durch, fand aber in Brückmann seinen Meister (28.). Die Druckphase der Ice Tigers konnte aus Mannheimer Sicht nicht gutgehen, und das tat sie auch nicht.

Jordan Murray verlor hinter dem eigenen Tor einmal mehr den entscheidenden Zweikampf, Jake Ustorf brachte die Nürnberger zum dritten Mal an diesem Abend in Führung (29.). Da der völlig freie Hännikäinen das Tor verfehlte (35.) und Szwarz die Lücke nicht fand (40.), lagen die Adler nach 40 Minuten knapp zurück. „Das war ein schlechtes Drittel, im ersten waren wir viel besser, weil wir Druck auf die Nürnberger Verteidiger ausgeübt haben“, sagte Hännikäinen in der Pause und meinte angesprochen auf das große Verletzungspech: „Das gehört zu unserem Sport dazu, wir müssen da jetzt zusammen durch.“

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Nach einem schlampigen Aufbaupass von Murray hätte Maier um ein Haar auf 4:2 für die Ice Tigers erhöht, Brückmann war auf dem Posten (43.). Als die Adler zum ersten Mal in Unterzahl agierten, lag der Ausgleich in der Luft. Loibl eroberte die Scheibe und bediente Gaudet, der allerdings die Lücke nicht fand (45.). Die Mannheimer bekamen die zweite Luft. Direkt von der Strafbank kommend scheiterte Max Gildon an Treutle (46.), auch Fischbuch verpasste das 3:3 (48.). Dann fasste sich einer ein Herz, der ein Gewinner in der aktuell schwierigen Phase bei den Adlern ist: Proske luchste Elis Hede den Puck ab, schaltete den Turbo ein und wuchtete die Scheibe zum 3:3 (49.) in die gegnerischen Maschen.

Das Eakins-Team hatte durchaus Chancen auf den Sieg. Noel Saffran verfehlte das kurze Eck aus der Drehung (52.), Maximilian Eisenmenger (53.) und Jokipakka (54.) zielten ebenfalls nicht genau genug. Der Einsatz stimmte aber, Kapitän Reul blockte einen Schuss (55.). Das war schmerzhaft, sicherte den Adlern aber immerhin einen Zähler. Besonders bitter: Nach einer unübersichtlichen Situation vor dem Nürnberger Kasten blieb auch noch der starke Hännikäinen mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Eis liegen.

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