Eishockey

Adler Mannheim brauchen laut Eakins mehr Selbstbewusstsein und Konstanz

Der neue Trainer der Adler Mannheim, Dallas Eakins, benennt nach der Niederlage in Schwenningen die Probleme seines Teams. Viel Zeit zur Korrektur bleibt aber zunächst nicht

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Philipp Koehl
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Im Austausch: Adler-Cheftrainer Dallas Eakins (links) spricht auf dem Weg in die Kabine mit seinem Assistenztrainer Marcel Goc. Auf die Adler Mannheim wartet in den kommenden Tagen und Wochen viel Arbeit. © Michael Ruffler

Mannheim. Dallas Eakins ist ein Mann klarer Worte. Er spricht das aus, was gesagt werden muss. In der Begegnung bei den Schwenninger Wild Wings (1:3-Niederlage) nahm sich der neue Cheftrainer und Manager der Adler Mannheim aber zunächst zurück.

Nur gut 32 Stunden vor seinem ersten Spiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) in Mannheim gelandet führte der Nordamerikaner lediglich ein Eistraining durch und konnte ein paar Gespräche führen.

Adler-Trainer Eakins beobachtet bei seinem ersten Einsatz

Kurz: Viel Einfluss auf die erste Partie als Chef hinter der Mannheimer Bande hatte er nicht. Entsprechend ließ Eakins bei der Niederlage im Schwarzwald seinen Assistenten Curt Fraser und Marcel Goc den Vortritt beim Coachen und nahm überwiegend die Rolle des Beobachters ein. Dabei stellte er gute und weniger gute Punkte bei seiner neuen Mannschaft fest.

Die Alder Mannheim nach dem  Spiel gegen die Schwenninger Wild Wings (blau). © Lang/PIX-Sportfotos

„Ich habe mein Team als sehr leidenschaftlich erlebt. Ich mochte die Einstellung der Jungs. Wir haben gekämpft und gearbeitet“, hob der 56-Jährige nach den 60 Minuten auf der anschließenden Pressekonferenz zunächst die positiven Aspekte hervor.

Adler-Coach Eakins: Müssen Strafzeit reduzieren

Die Adler erwischten beim heimstarken Tabellenvierten ja auch einen guten Start, gingen in doppelter Überzahl durch den Schuss von Verteidiger Jyrki Jokipakka früh mit 1:0 in Führung (3.).

Im Anschluss verpassten sie es allerdings, die Spielkontrolle vollends zu übernehmen. Stattdessen fanden sie sich zu häufig auf der Strafbank wieder. 16 Strafminuten waren es am Ende, acht davon zwischen der 8. und 15. Minute. „Wir müssen definitiv die Strafzeiten reduzieren“, forderte Eakins entsprechend und ergänzte: „Strafzeiten zu nehmen ist generell nie ein guter Plan.“

Eishockey-Team verschwendet unnötige Energie

Die viele Zeit auf der Sünderbank ist ein Problem, dass die Adler schon seit einigen Wochen mit sich herumtragen. Entweder sind sie einen Schritt zu langsam, mit dem Kopf nicht voll da oder zu ungestüm im Zweikampf an der Bande.

Magnus Eisenmenger (Adler Mannheim #18) beim Bully gegen Tylor Spink (Schwenninger Wild Wings #90) beim Spiel in der Penny DEL. © Lang/PIX-Sportfotos

Zwar verteidigten die Mannheimer ihre Unterzahlsituationen mit viel Leidenschaft - überstanden unter anderem gleich zweimal eine fast zweiminütige Strafe mit zwei Männern weniger auf dem Eis - aber sie brachten sich dadurch aus dem eigenen Rhythmus und verschwendeten unnötig Energie.

Adler schwächeln immer wieder in der Offensive

Energie, die den Mannheimern vor allem im dritten Drittel fehlte. In diesem drehten die Schwenninger die Partie - nach dem Slapstick-Ausgleich in der 19. Minute, als Daniel Fischbuch seinen Mitspieler Jokipakka beim Klärungsversuch unglücklich anschoss - durch die Tore von Ben Marshall (42.) und Kyle Platzer (48.). Die Adler wirkten in der Folge konditionell platt und konnten entsprechend auch nicht mehr die nötige Durchschlagskraft entwickeln.

Ein Punkt, der Eakins ebenfalls auf den Plan rief. „Wir müssen noch mehr Druck ausüben. Ich habe acht, neun Minuten vor dem Ende die Bank verkürzt und gemerkt, dass die Spieler da schon ein wenig nach Luft geschnappt haben. Das müssen wir auch noch verbessern", betonte der neue Trainer.

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Doch Stichwort Offensive: In dieser taten sich die Adler gewohnt schwer, erzielten - wie schon in München am vergangenen Sonntag - bei Fünf-Gegen-Fünf keinen Treffer. „Es gab einige Situationen, in denen wir den Puck aufs Tor bringen müssen, es aus Gewohnheit aber nicht getan haben“, erkannte auch Eakins.

Im Training wartet viel Arbeit auf Team und Eakins

Der US-Amerikaner hatte bereits vor der Partie am Donnerstag bei seiner Mannschaft ein „Mangel an Selbstbewusstsein und Konstanz“ festgestellt. Punkte, die natürlich zweifellos mit den zuvor aufgeführten Problemen zusammenhängen.

Save von Arno Tiefensee (Adler Mannheim #30) beim Spiel in der Penny DEL, Schwenninger Wild Wings (blau) - Adler Mannheim (weiß). © Lang/PIX-Sportfotos

„Das mit dem Selbstvertrauen ist momentan nicht so einfach bei uns“, gab auch Adler-Topscorer Matthias Plachta zu, der mit seiner Vorlage in Schwenningen bereits seinen 30. Punkt im 21. Spiel verbuchte. „Selbstvertrauen holt man sich im Training. Dort werden wir die Sachen analysieren und versuchen, an all dem zu arbeiten, was wir anders und besser machen wollen“, kündigte Plachta an.

Eisbären Berlin zu Gast in Mannheim

Viel Zeit dafür bleibt den Blau-Weiß-Roten aber - wie so oft im Eishockey - nicht. Bereits am Sonntag (16.30 Uhr) gastiert mit den Eisbären Berlin ein DEL-Topteam in der Mannheimer SAP Arena. Bis dahin wird Eakins versuchen, die angesprochenen Probleme bestmöglichst zu beheben, weiter beobachten und Gespräche führen, ehe in der Folgewoche ein paar Tage mehr Zeit sind, um in die Tiefe gehen zu können.

Eines scheint sich: Der neue Cheftrainer und Manager wird sich nicht davor scheuen, klar zu kommunizieren und den Finger in die Wunde zu legen.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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