Eishockey

Adler lassen nach Niederlage keine Ausreden gelten

Die Schwache Leistung beim 0:3 gegen die Schwenninger Wild Wings wurmt den Mannheimer Eishockey-Erstligisten gewaltig. Immerhin bei der Aufarbeitung der Niederlage geht es konsequent zu

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Christian Rotter
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Auch Adler-Stürmer Tyler Gaudet (l.) konnte Schwenningens Torhüter Joacim Eriksson am Donnerstagabend nicht überwinden. © Sörli Binder

Mannheim. Tyler Gaudet ist ohnehin kein Freund großer Worte. Der Mittelstürmer der Adler Mannheim lässt lieber Taten auf dem Eis für sich sprechen. Am Donnerstagabend war der Kanadier allerdings selbst für seine Verhältnisse extrem kurz angebunden. Am liebsten hätte er die 0:3-Scharte im Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings gleich an Ort und Stelle ausgewetzt, bei der Fehleranalyse wollte er jedenfalls unmittelbar nach der Partie nicht in die Tiefe gehen: „Das war einfach ein schlechtes Spiel von uns“, sagte der 29-Jährige. Konfrontiert mit den Worten von David Wolf, der dem Team eine fehlende Bereitschaft attestiert hatte, pflichtete Gaudet bei: „Damit lässt sich unser Auftritt sicherlich zum Teil erklären, das war aber nicht unser einziger Fehler.“

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Vor 8393 Zuschauern waren die Mannheimer im Vergleich zu ihren jüngsten Leistungen nicht wiederzuerkennen. Nach drei Siegen in der Deutschen Eishockey Liga am Stück hätten die Blau-Weiß-Roten eigentlich mit Selbstvertrauen in das baden-württembergische Landesduell gehen müssen - davon war jedoch wenig bis nichts zu sehen. Schwenningen kaufte den Adlern von Beginn an den Schneid ab und benötigte nur 17 Schüsse für die drei Tore. „Wir sind mit der Einstellung in dieses Spiel gegangen, dass wir es nicht unbedingt gewinnen müssen, aber es gewinnen können“, sagte Wild-Wings-Trainer Harold Kreis, der einen kurzen Einblick in seinen Game Plan gab: „Wichtig war, dass wir den Puck immer wieder konsequent in den Rücken der Mannheimer Abwehrspieler gebracht haben.“

"Keine Entschuldigung"

In der Tat taten sich die Mannheimer schwer beim Spielaufbau. Pässe wurden zu ungenau gespielt, auch die Puckannahme klappte nicht. Immer wieder rutschte die Scheibe aus dem Angriffsdrittel, die Adler-Verteidiger hielten die blaue Linie nicht mit der letzten Konsequenz.

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Auch Gaudet, der in den ersten Einsätzen nach seiner langwierigen Verletzung gleich zum X-Faktor im Mannheimer Spiel geworden war, blieb diesmal blass und konnte in der Reihe mit Jordan Szwarz und Joseph Cramarossa kaum offensive Impulse setzen. „Für unsere Leistung gibt es keine Entschuldigung“, betonte Gaudet, mit dem sich Trainer Bill Stewart ein interessanter taktischer Kniff offenbart: Szwarz und Gaudet fühlen sich beiden auf der Mittelstürmerposition wohl, dass sie in einer Formation angreifen, überraschte viele. So haben die Adler jedoch den Vorteil, dass Gaudet als Linksschütze die Bullys auf der linken Seite des Eises nehmen kann und Szwarz als Rechtsschütze die Anspiele rechts.

„Ein Tritt in die Eier“

Gegen die Wild Wings hatten die Adler zwar tatsächlich eine positive Bullyquote (29:25), was im bisherigen Saisonverlauf bislang selten vorkam, das war aber einer der wenigen positiven Aspekte. Coach Stewart nahm entsprechend auch kein Blatt vor den Mund. „Das ist eine Frage der Einstellung. Wenn man nicht in jedem Spiel hart arbeitet, bekommst du in dieser Liga einen Tritt in die Eier. Vielen Dank, Harry, für diese Lektion“, wandte er sich an seinen Trainerkollegen.

Und Stewart reagierte. Er strich den eigentlich für Freitag vorgesehenen freien Tag. Denn eines ist klar. In der Partie beim Schlusslicht Bietigheim Steelers müssen die Mannheimer am Sonntag (16.30 Uhr) ein anderes Gesicht zeigen - ganz egal, was die Papierform sagt.

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