Mannheim. Christian Ehrhoff ist auf dem Markt. Landet der in 862 Spielen in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL gestählte Routinier bei seinem Heimatklub Krefeld Pinguine? Ergänzen die Kölner Haie ihren ohnehin meistertauglichen Kader mit dem Verteidiger, der gerade mit der deutschen Nationalmannschaft das Ticket für die Olympischen Spiele 2018 gelöst hat und mit dem Team Europe beim World Cup of Hockey in Toronto den sensationellen zweiten Platz belegt hat? Oder zieht es den 34-Jährigen ins europäische Ausland? Jetzt, da nach dem Probetraining bei den Boston Bruins kein neuer NHL-Vertrag heraussprang und Ehrhoff am Montag nach Deutschland zurückgekehrt ist, sind viele Klubs an einer Verpflichtung Ehrhoffs interessiert - die Mannheimer Adler haben ihren Hut ebenfalls in den Ring geworfen.
"Wir haben seinen Versuch, noch einmal in der NHL unterzukommen, natürlich verfolgt und auch schon mit seinem Agenten gesprochen", bestätigt Teal Fowler auf Nachfrage dieser Zeitung. Der Adler-Manager schränkt aber ein: "Für ihn ist seine Familie sehr wichtig. Jetzt kommt es darauf an, was er will."
Karriereende in Krefeld
Soll heißen: Zieht der gebürtige Moerser die Heimkehr nach Krefeld vor? Auch im Wissen, dass er mit den Pinguinen kaum um den Titel mitspielen wird? Oder will er mit einem Top-Team in den Meisterschaftskampf eingreifen? "Ich werde irgendwann nach Krefeld zurückkehren und dort wohnen. Wir haben ja unser Haus dort", hatte Ehrhoff Anfang des Jahres in einem Interview gesagt. Es bleibt allerdings die Frage, ob er anderswo noch einen kurzfristigen Vertrag unterschreibt, ehe er die Karriere in der Heimat ausklingen lässt. Darüber macht sich der Linksschütze zurzeit in Holland Gedanken, wohin er seiner Frau und den Kindern nachgereist ist, die dort die Schulferien verbringen.
"Christian hat mehrere Angebote vorliegen - nicht nur aus Deutschland. Ein Spieler mit seiner Vergangenheit, mit seinem Niveau hat keine Eile. Wir respektieren das", sagt Fowler und ergänzt: "In den nächsten paar Tagen wissen wir mehr."
Unabhängig von der Personalie Ehrhoff - die Adler werden auf jeden Fall noch einen weiteren Verteidiger holen. "Das ist ja keine Neuigkeit", betont Fowler. Diese Tatsache habe nichts damit zu tun, dass die Mannheimer in den ersten acht DEL-Spielen bereits 25 Treffer kassiert haben - und damit mehr als drei Tore pro Partie. "Wir halten uns zu lange in unserer eigenen Zone auf. Unser Umschaltspiel befindet sich noch nicht auf dem Niveau, das wir uns wünschen", bestätigt der Manager, der aber im gleichen Atemzug betont: "Unser Problem Nummer eins ist unser Verletzungspech."
Zu den langzeitverletzten Garrett Festerling und Ryan MacMurchy gesellte sich nun Matthias Plachta, der mit einem Mittelhandbruch voraussichtlich acht Wochen ausfällt. Erleichtert nahmen die Adler vor diesem Hintergrund zur Kenntnis, dass Jamie Tardif nach seiner Zerrung das Training wieder aufgenommen hat. Ob er am Freitag (19.30 Uhr) gegen Bremerhaven spielen kann, steht jedoch noch nicht fest.
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