Fußball

Wie Hoffenheims Neuer das Stadion voller machen soll

Zuletzt klotzte die TSG Hoffenheim wieder. Mit dem Transfer von Nationalspieler Mergim Berisha tätigten die Kraichgauer den zweiten zweistelligen Millionenkauf des Sommers. Der soll nun für etwas mehr Euphorie sorgen

Von 
Florian Huber
Lesedauer: 
Mergim Berisha ist vom FC Augsburg in den Kraichgau gewechselt. © dpa

Hoffenheim. Der große Empfang für den Rekordtransfer bleibt aus. Gerade einmal etwas mehr als 16 500 Zuschauer werden am Samstag (15.30 Uhr) wohl dabei sein, wenn Mergim Berisha erstmals das Trikot der TSG Hoffenheim tragen darf. „Das ist weniger, als man sich wünscht“, sagt TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg über die magere Kulisse im halb leeren Stadion. In Bezug auf die jüngsten Hoffenheimer Transferaktivitäten gilt eher das Gegenteil: Da ist viel Trainer-Wunscherfüllung dabei.

Die Euphorie in den Kraichgau zurückzubringen - das ist auch die Aufgabe des neuen 13-Millionen-Euro-Mannes, Mergim Berisha. „Er hat eine Nase für das Tor, bringt eine gewisse Emotionalität mit, die dem Team guttun wird“, lobt Matarazzo den Neuen, der vom FC Augsburg gekommen ist und nun für den nominell besten Hoffenheimer Sturm seit vielen Jahren sorgt.

Berisha passt ins Beuteschema

Noch Ende Mai, nach dem Saisonfinale in Stuttgart, hatte TSG-Sportchef Alexander Rosen davon gesprochen, dass es „völlig falsch sei, in Ambitionen überzugehen“. Sollte heißen: Erneut Europa als Ziel auszugeben, wäre falsch. Signalisiert der zweite zweistellige Millionentransfer in dieser Transferperiode nach Verteidiger Attila Szalai nicht etwas ganz anderes? „Wie das aufgenommen wird, kann ich nicht beeinflussen“, so Matarazzo.

Klar ist: Berisha passt ins Hoffenheimer Beuteschema. Er kennt die Liga (neun Tore in der Vorsaison) und spricht die Sprache, was das Einleben vereinfacht. Zudem kann der zweimalige Nationalspieler seinen Marktwert weiter erhöhen und Hoffenheim als Sprungbrett zu einem größeren Verein nutzen.

Asllani zu Austria Wien verliehen

Ähnliches sollte für Mittelfeldspieler Anton Stach gelten, dessen Wechsel von Mainz 05 zur TSG kurz vor dem Abschluss stand, ehe 05-Vorstand Christian Heidel die Ablöseverhandlungen für gescheitert erklärte. Ob sich daran bis Freitag noch etwas ändert? Auch der 24-Jährige wäre in die Kategorie „DFB-Spieler und entwicklungsfähig“ gefallen und sollte helfen, den verletzten Dennis Geiger zu ersetzen.

Woran aber liegt die Transferoffensive der TSG? Ein Transferplus im achtstelligen Bereich hatte Rosen Ende Mai noch angekündigt. Das ist nun nicht mehr der Fall. Je nachdem, wen Rosen noch von der TSG-Gehaltsliste bekommt - Nachwuchsstürmer Fisnik Asllani wechselt etwa für ein Jahr auf Leihbasis zu Austria Wien - bleibt maximal ein kleiner Überschuss.

Thema : TSG 1899 Hoffenheim

  • 1899 Hoffenheim Die TSG Hoffenheim hat keine Lust aufs Rechnen

    Im Highlight-Heimspiel gegen den FC Bayern München plant die TSG Hoffenheim, den Strich unter den Klassenerhalt zu ziehen. Nach Heidenheim schielen müssen wollen sie nicht.

    Mehr erfahren
  • 1899 Hoffenheim „Wunschlösung“ Sandro Wagner sagt der TSG Hoffenheim ab

    Sandro Wagner will im Sommer den nächsten Schritt als Trainer gehen. Die TSG 1899 Hoffenheim kommt für ihn aber offenbar nicht mehr infrage. Schnappt sich ein anderer Bundesligist den Ex-Profi?

    Mehr erfahren
  • 1899 Hoffenheim Bundesliga: Was ist von der Hoffenheim-Saison noch zu retten?

    Dass es für die TSG Hoffenheim in dieser Bundesliga-Saison nur um den Klassenerhalt geht, steht fest. Doch der Trainer braucht auch noch überzeugende Auftritte.

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen