Zuzenhausen. Der VfB Stuttgart hat es durch drei Niederlagen in vier Ligaspielen verpasst, sich auf Rang vier häuslich einzurichten. Die Unruhe bei der TSG Hoffenheim ist trotz des 3:1 in Bremen und sieben Zählern Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsrang nicht kleiner geworden. Das ist vor dem Landesduell am Sonntag (19.30 Uhr/DAZN) bei beiden wichtig.
Hoffenheimer Aufreger der Woche: Wenn selbst die englische Boulevardpresse über die TSG Hoffenheim berichtet, dann muss etwas ganz Besonderes vorgefallen sein. Die „Sport-Bild“ hatte zuletzt aufgedeckt, dass TSG-Trainer Christian Ilzer bereits im vergangenen Dezember vor der Mannschaft einen skurrilen Motivationsauftritt hinlegte. „Völlig aus dem Kontext gerissen“ sei der Bericht gewesen, die von ihm zitierten Aussagen so nie gefallen. Gleichwohl dementierte der Österreicher nicht, dass er ein Sexspielzeug in einer Team-Besprechung verwendete. Laut „Sport-Bild“ fügte er als verkleideter Koch, verschiedene Zutaten (Chili-Schoten für mehr Schärfe im Spiel) einem Zaubertrank hinzu, eine davon lautete Manneskraft. Den Ausspruch „Ihr müsst genauso hart sein wie dieser Dildo“, will Ilzer aber nicht gesagt haben. Muster zu brechen, das sei der Ansatz gewesen.
Hoffenheimer Suche nach dem Maulwurf
Klar ist: Im Kraichgau geht der Maulwurf um. „Ich würde mal nicht behaupten, dass das aus der Mannschaft kommt“, sagt der Österreicher, der Sturm Graz zuletzt zum Double führte, indem er eben „nicht die ausgetretenen Wege beschritt“, wie er es ausdrückt. Fakt ist aber auch: Das Ganze wurde ja ausgeplaudert, um Ilzer (drei Siege in 12 Ligaspielen) massiv zu schaden. „Der Bericht zeigt, warum wir nicht so rasch vom Fleck kommen“, sprach also Ilzer über „Kräfte, die nicht loyal sind zur Mannschaft, die dann einfach versuchen, einen falschen Eindruck zu erwecken“. Veränderungsbedarf sieht er durch die Sache durchaus gegeben: „Eine Kabine muss so sein, dass interne Dinge intern bleiben. Das ist ein Garant für Erfolg.“
Problemfelder auf dem Spielfeld: „Die Leichtigkeit des Seins in der Offensive ist gerade nicht so da, das sehen wir auch so“, sagt VfB-Coach Sebastian Hoeneß über seinen 50-Millionen-Euro Sturm mit Ermedin Demirovic und Deniz Undav. Beide haben seit vier Spielen nicht mehr getroffen. „Die Fakten sind so, dass gerade wenige Tore geschossen werden“, so Hoeneß. Von Beginn an ran darf Nick Woltemade. „Er hat gerade die beste Quote von den Jungs da vorne. Wer dann neben ihm spielt, das werde ich jetzt nicht verraten“, sagt Hoeneß. Bei der TSG fehlte es hingegen in den vergangenen Wochen häufiger an Defensivstabilität, was auch an mangelnder Eingespieltheit in letzter Reihe liegt. Immer wieder fallen Spieler aus. „Ich würde mir wünschen, dass wir einmal in aufeinanderfolgenden Spielen mit einer ähnlichen Konstellation spielen können. Das wird aber auch dieses Mal nicht der Fall sein“, sagt Hoffenheims Christian Ilzer.
Hoeneß warnt vor einer unberechenbaren Hoffenheimer Mannschaft
Der Hoffenheimer Coach spricht gerne von den zwei Gesichtern seiner Mannschaft. Das Heim-0:4 gegen Union Berlin und das 3:1 in Bremen arbeiteten diesen Umstand auch für Sebastian Hoeneß heraus. „Das zeigt die Unberechenbarkeit der Mannschaft“, sagt der ehemalige TSG-Trainer über Hoffenheim. „Das ist trotz der Ausfälle eine richtig gute Mannschaft, die nach Stabilität sucht“, beschreibt er den Tabellen-15. Ilzer hingegen gibt als Devise aus: „Am Ende müssen wir es schaffen, das Stuttgarter Spiel aus der Balance zu bringen.“
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