Fußball

Endet das Hoffenheimer Auf und Ab in der 2. Liga?

Die TSG Hoffenheim schafft es einfach nicht, sich aus dem Abstiegskampf zu befreien. Durch das 1:2 in Wolfsburg müssen die Kraichgauer nun wieder zittern. Vor allem auf einen TSG-Stürmer richteten sich die Blicke nach dem Spiel

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Florian Huber
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Die Hoffenheimer Mannschaft lässt sich nach dem 1:2 in Wolfsburg von den mitgereisten Fans aufbauen. © Swen Pförtner/dpa

Wolfsburg. Am Sonntag empfingen die Teamkollegen Munas Dabbur in Zuzenhausen mit einem Ständchen. Ein vielstimmiges „Happy Birthday“ bekam der Israeli an seinem 31. Geburtstag zu hören. Ob das wirklich ein so glücklicher Tag für ihn wurde? „Ich weiß es nicht“, sagt TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo. Denn am Samstag machte der Hoffenheimer Stürmer bei der 1:2-Niederlage seiner TSG eine sehr unglückliche Figur, als er Maximilian Arnold den Ball stibitzte, allein auf das Tor zulief, dann aber freistehend verzog, anstatt auf den mitgelaufenen Christoph Baumgartner querzulegen (57.). Es wäre das 1:1 gewesen.

Die Szene habe das Momentum des Spiels bestimmt, haderte der TSG-Trainer. Wie schnell der Stürmer nach unglücklichen Wochen mit einer langen Rotsperre den Fehlschuss wegsteckt, ist die Frage. „So viele Szenen hatte ich mit ihm noch nicht“, sagt Matarazzo. „Von mir hat er einen Einlauf bekommen“, witzelt Matarazzo bei der Frage nach seinem Geburtstagsgeschenk für Dabbur.

Neue Drucksituation

Das Hoffenheimer Auf und Ab im Abstiegskampf setzt sich fort. Es hat zur Folge, dass der Vorsprung auf die Konkurrenz zusammengeschmolzen ist. „Jetzt ist der Druck auch für die Jungs größer“, sagt Matarazzo über den Tabellenkeller.

Es ist gleichzeitig beängstigend, und mutmachend, dass der Trainer über sein eigenes Team sagt: „Diese Mannschaft hat ihre besten Spiele gemacht, wenn sie unter Druck stand.“ Der ist am Samstag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen Union Berlin nun wieder ungleich größer.

„Druck war auch schon vor dem Spiel da. Jetzt ist er umso mehr da“, sagt Ihlas Bebou. Das einzig positive in der Situation der Kraichgauer betont Matarazzo am Sonntag auch bei der Analyse im Trainingszentrum in Zuzenhausen: „Wir sind nicht abhängig von den anderen. Wir haben es in der eigenen Hand.“ Ein Problem in Wolfsburg: „Einzelne Spieler haben nicht so performt wie eine Woche davor.“

Angesprochen fühlen darf sich dabei auch Bebou. Dem Stürmer sah man beim ersten Gegentor an, dass er kein gelernter Rechtsverteidiger ist. „Das hätte man vermeiden können“, so Matarazzo über die Entstehung des Wolfsburger 1:0, als Jakub Kaminski einköpfte (15.).

„Unsere Schienenspieler und Stürmer haben nicht ihre Normalform abgerufen“, hadert Matarazzo mit Angelino, Bebou, Baumgartner, Dabbur und Co. Zum Beispiel beim 2:0. Da ließ sich Kevin Akpoguma von den Wolfsburgern aus der Kette herausziehen und Luca Waldschmidt vollendete zum 2:0 (75.). Das 1:2 – bezeichnenderweise per Eigentor durch Josuha Guilavogui (90.+3) – kam zu spät.

Matarazzo konnte am Sonntag berufsbedingt keine Geschenke verteilen. Sohn Leopoldo wollte eigentlich mit dem Papa am Vormittag den Muttertagsblumenstrauß für die Mama abholen. „Es mir leid. Ich muss arbeiten. Die Mama muss sich selbst die Blumen abholen“, sagte Matarazzo. Genauso wie die Hoffenheimer sich die für den Klassenerhalt nötigen Punkte selbst holen müssen. Geschenkt gibt es gegen Union und den VfB Stuttgart im Saisonfinale nichts.

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