Riedrode. Die vergangenen zwei Spielzeiten in der Fußball-Gruppenliga Darmstadt schloss die FSG Riedrode als Vierter und Fünfter ab. Auch in den Corona-Abbruchsaisons war der Klassenerhalt nie in Gefahr. Jetzt aber befindet sich die FSG nach einem verkorksten Start mit nur einem Punkt aus sechs Spielen am Tabellenende. Und mit jedem Rückschlag stellt sich die Frage: Können die Riedroder überhaupt Abstiegskampf?
Ein klares Ja hat Trainer Duro Bozanovic nicht auf Lager. „Die Mannschaft muss siegen. Das konnte sie die letzten Jahre“, sagt der FSG-Coach vor dem Gastspiel beim FC Alsbach am Sonntag (15 Uhr). „Jeder weiß, in welcher Situation wir sind. Wir werden uns auch noch länger darin befinden. Wir brauchen einfach Punkte. Nur das bringt Sicherheit und Selbstvertrauen.“
Nach der jüngsten 1:4-Heimniederlage gegen Büttelborn hatte Bozanovic auf das Schiedsrichtergespann geschimpft – dafür ist der 43-Jährige sonst nicht bekannt. „Der Schiedsrichter war nicht entscheidend“, meint er mit etwas Abstand: „Wenn unser Tor zum 1:2-Anschluss zählt, wird es ein anderes Spiel und wahrscheinlich verlieren wir es auch nicht. Aber wenn du unten stehst, siehst du alles etwas enger.“
Leichtigkeit fehlt
Die Liste der Dinge, die zurzeit gegen Riedrode laufen, ist tatsächlich lang. Mit Kapitän Nils Schwaier muss die FSG einen zweiten Rotgesperrten neben Stürmer Nassim El Yassini ersetzen. Zudem klagt Spielmacher Tomislav Tadijan über Knieschmerzen. Stammtorwart Rico Ochsenschläger und Mittelfeldmann Aramis Asutay sind in dieser Woche wieder ins Training eingestiegen. Ein Einsatz in Alsbach kommt aber noch zu früh. „Das spielt uns alles nicht in die Karten“, erklärt Bozanovic, der immerhin wieder mit Stürmer René Salzmann planen kann.
Kurioserweise sind die Riedroder nicht das einzige höher gehandelte Team, das schlecht aus den Startlöchern gekommen ist. Auch der TSV Auerbach (ein Punkt aus fünf Spielen) und Alsbach (zwei Punkte/fünf Spiele) trauen Liga-Kenner deutlich mehr zu. Der Tabellenplatz der Alsbacher, die am Mittwoch zu einem 1:1 beim FC 07 Bensheim kamen, interessiert Bozanovic deshalb nicht. „Wir treffen auf eine klasse Mannschaft“, stellt er klar.
Die Frage, wie die sportliche Wende in Alsbach gelingen soll, stellt sich für Bozanovic derweil nicht. In der Arbeit auf dem Platz sieht der Coach nämlich keine großen Unterschiede zu den Vorsaisons. „Die Mannschaft trainiert gut, die Jungs sind engagiert. Natürlich sind sie aber gerade unzufrieden. Es fehlt die Leichtigkeit“, gibt er zu.
„Bereit sein zu kämpfen“, „die einfachen Fehler abstellen“, „die ersten Chancen auch mal reinmachen“: Bozanovic kann sich zurzeit nur wiederholen. „Ich glaube an die Mannschaft“, betont er. Und nimmt die Antwort auf eine weitere Frage vorweg: „Ich habe auch nicht das Gefühl, dass die Mannschaft gegen mich spielt oder dass ich sie nicht erreiche. Wäre das so, würde ich das Gespräch mit dem Vorstand suchen.“ cpa
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