Bergstraße. Für Sascha Huy, den aus Bürstadt stammenden Trainer des VfR Fehlheim, ist es „der Höhepunkt zum Saisonabschluss“. Geht es nach Duro Bozanovic, den Coach der FSG Riedrode, ist „nicht mehr viel Motivation“ nötig: Mit dem Sportpark am Ehlried in Lorsch bekommt das Finale des Bergsträßer Kreispokals zwischen Fehlheim und Riedrode am Mittwoch (19 Uhr) wohl auch einen passenden Schauplatz.
Die Fahrt nach Lorsch dürfte für Anhänger beider Mannschaften, aber auch für neutrale Zuschauer kein Hindernis darstellen. „Es war die richtige Entscheidung, das Finale nach Lorsch zu verlegen. Ich erwarte, dass das Spiel gut besucht sein wird. Beide Teams hätten sich das verdient“, sagt Bozanovic. „Schon im Halbfinale in Einhausen hatten wir eine gute Atmosphäre“, erinnert sich Huy: „Die Konstellation mit Duro und mir, der Feiertag: Da wäre es cool, wenn wir wieder eine schöne Kulisse hätten.“
Mit der Konstellation zwischen Bozanovic und ihm spielt Huy auf das Verhältnis der beiden Trainer an. Seit ihrer Jugendzeit beim VfR Bürstadt sind sie befreundet. Bozanovic wurde später auch Huys Trauzeuge. „An Vatertag waren wir zusammen unterwegs“, verrät Huy: „Vielleicht verabreden wir uns ja nach dem Spiel.“ Am Montagabend telefonierten die beiden Freunde miteinander. „Da haben wir ein bisschen über das Finale geflachst“, berichtet Bozanovic: „Unser Verhältnis ist super. Das Finale wird nichts daran ändern.“
Fehlheim favorisiert
Dass seine Elf als Verbandsligist der Favorit ist, ist Huy klar. „Diese Rolle nehmen wir an. In so einem Spiel ist aber alles möglich. Da kommt es auf die Tagesform an – und darauf, ob ein frühes Tor oder Gegentor fällt“, sagt der 42-Jährige, der einst beim FSG-Vorgängerverein FSV Riedrode spielte. Von 2010 bis Anfang 2013 war der frühere Verteidiger Spielertrainer beim FSV, der 2019 mit der SG zur FSG Riedrode fusionierte.
Egal ob SG, FSV oder FSG: Der Kreispokal fehlt noch in der Vereinsvitrine. Bozanovic, der 2007 zum FSV kam und seit 2016 als Cheftrainer tätig ist, erlebte fünf Finalniederlagen mit. 2012, 2014, 2015, 2018 – gegen Fehlheim – und 2020 zogen FSV und FSG den Kürzeren. „Es wäre schön, wenn wir mal gewinnen würden“, hofft der Coach des Gruppenligisten, der dazu allerdings anmerkt: „An der Bergstraße ist es nicht selbstverständlich, ins Finale zu kommen, wenn die Gegner Fehlheim, Wald-Michelbach, Unter-Flockenbach oder Bensheim heißen.“
Der Weg ins Endspiel kann der FSG Mut machen. Im Viertelfinale gab es einen 4:3-Sieg gegen Verbandsligist Eintracht Wald-Michelbach. Im Halbfinale setzten sich die Blau-Schwarz-Gelben mit 7:6 nach Elfmeterschießen gegen Ligakonkurrent FC 07 Bensheim durch.
Der Finalweg der Fehlheimer, die als Aufsteiger auf Anhieb Platz acht in der Verbandsliga Süd erreichten, war verhältnismäßig leichter. Kreisoberligist TV Lampertheim trat im Achtelfinale nicht an. Gegen Gruppenliga-Absteiger FC Fürth (3:2) und den Kreisoberliga-Vierten SSG Einhausen (6:1) gaben sich die Bensheimer keine Blöße.
FSG will kompakt stehen
Sorgen dürfte der FSG eher die Bilanz gegen Fehlheim bereiten, seitdem Huy dort 2019 das Ruder übernahm. Zwischen Ligaduellen und Testspielen gab es sechs VfR-Siege. Nur ein Vorbereitungsmatch im Juli 2022 konnte die FSG gewinnen. „Ich denke, dass Riedrode deshalb ein bisschen Respekt vor uns hat. Sie werden sich aber sicher nicht 90 Minuten einigeln“, glaubt Huy, der um den Einsatz von Evangelos Politakis und Luke Steinmetz bangt.
Bozanovic weiß jedoch zu kontern. „Gegen Fehlheim haben wir oft nicht in Bestbesetzung gespielt“, sagt er: „Ich glaube nicht, dass Fehlheim keinen Respekt vor uns hat.“ Huys taktische Vermutung bestätigt der FSG-Coach indes. „Entscheidend wird sein, dass wir das Spiel lange offen gestalten. Dazu müssen wir erst einmal kompakt stehen“, betont der FSG-Coach.
Das könnte schwer genug werden. Mit Aramis Asutay und Jan Hofmann zogen sich zuletzt zwei Stammspieler Verletzungen zu. Eine Folge: Nach 14 Pflichtspielen ohne Niederlage unterlag der Gruppenliga-Fünfte zuletzt Seckmauern (0:3) und Langstadt/Babenhausen (4:5).
Am Mittwoch hält Bozanovic dennoch „alles“ für möglich: „Die Spieler sollen vom Platz gehen und sagen: ‚Ich habe alles gegeben.’ Ich glaube daran, dass wir es schaffen können.“
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