Spiel der Woche

Derby in Bürstadt mit klaren Vorzeichen

Eintracht Bürstadt II geht am Samstag als klarer Außenseiter ins Spiel gegen B-Liga-Spitzenreiter VfB Lampertheim.

Von 
Andreas Martin
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Derby-Szene aus dem Vorjahr: Eintracht Bürstadt II mit Benedikt Ruh (l.) versucht, den VfB Lampertheim mit Hendrik Härtel aufzuhalten. © Berno Nix/Julian Lösch

Vor dem Derby in der Fußball-Kreisliga B Bergstraße sind die Rollen klar verteilt. „Der VfB Lampertheim spielt bisher eine sehr überzeugende Runde“, sagt Tobias Fettel. Der Trainer des SV DJK Eintracht Bürstadt II sieht seine Mannschaft am Samstag (14 Uhr) trotz des Heimvorteils gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter aus der Spargelstadt klar als Außenseiter.

„Wir werden sicher auch mal ein Spiel verlieren“, weiß Martin Göring. Der VfB-Coach hat allerdings keine Lust darauf, dass das ausgerechnet jetzt am Samstag auf dem Kunstrasenplatz der Bürstädter Eintracht passiert. „Es ist ein Derby, und das ist immer schwer zu spielen. Sie werden uns sicherlich alles abverlangen“, ruft sich Göring dabei auch das letzte Aufeinandertreffen beider Teams an der Bürstädter Wasserwerkstraße in Erinnerung. „Das war in der ersten Halbzeit kein gutes Spiel von beiden Seiten, aber am Ende haben wir uns mit 2:1 durchgesetzt“, stand für Göring und Lampertheim schließlich auf dem Papier sogar ein 3:0-Sieg zu Buche.

„Damals war ich noch nicht so lange Trainer bei Eintracht Bürstadt II. Bei uns stand ein Spieler auf dem Platz, der sich schon oben festgespielt hatte. Das sollte einem eigentlich nicht passieren“, ärgert sich Fettel immer noch ein wenig darüber, dass dieses Derby letztlich mit 3:0 zugunsten des VfB Lampertheim gewertet wurde.

Eintracht Bürstadt II gibt Klassenerhalt als Saisonziel aus

„Für uns geht es auch in dieser Runde wieder darum, zwei oder besser drei Mannschaften hinter uns zu lassen“, macht Fettel kein Geheimnis daraus, dass sich die Reserve des Kreisoberligisten aus Bürstadt den Klassenerhalt zum Ziel gesetzt hat. Für dieses Unterfangen konnte die zweite Mannschaft von Eintracht Bürstadt zuletzt zu Hause bereits mit dem 3:0-Sieg gegen den SV Eintracht Zwingenberg wichtige drei Zähler einfahren, wobei Fettel wegen einer Konfirmationsfeier in der Familie bei diesem Spiel von Betreuer Marcus Haßlöcher und Routinier Alexander Lehmann erfolgreich vertreten wurde. „Wir hatten das schon länger miteinander abgesprochen, und natürlich habe ich auch Einfluss auf die Aufstellung genommen. Die beiden haben das dann am Sonntag gut gemacht“, war Fettel zudem froh, dass die Mannschaft auch eine Reaktion auf die vorangegangene 0:5-Schlappe beim SC Olympia Lorsch II zeigte. „In Lorsch war das unsere bisher schwächste Saisonleistung“, erinnert sich Fettel nicht gerne an den Auftritt in der Klosterstadt zurück.

Den SC Olympia Lorsch II hatte der VfB Lampertheim als bisher letzten Gegner in der B-Liga, die Spargelstädter holten sich mit einem 5:2-Heimsieg im achten Spiel den siebten Saisonsieg. Nur beim ersten Ligaspiel bei der SG Gronau musste sich der VfB Lampertheim mit einem 3:3-Unentschieden begnügen. Mit 22 Punkten grüßt das Team von Platz eins der B-Liga-Tabelle.

„Die Jungs machen das wirklich gut, dabei haben wir bisher noch nie komplett gespielt“, konnte VfB-Trainer Martin Göring trotz der Erfolgsserie noch in keiner Partie auf alle Spieler aus seinem Kader zurückgreifen. So weilt etwa Muhammet Ketencimen noch länger in Mexiko, Arton Kabashi und Omar Mohammad fallen ebenso verletzt aus wie Hendrik Härtel.

VfB-Torhüter Nico Umscheid wurde schon in der vergangenen B-Liga-Saison vom Verletzungspech heimgesucht. „Wir haben Nico jetzt bei uns zum Torwarttrainer umfunktioniert“, setzt Göring im Tor aktuell vor allem auf das Brüderpaar Danny und Pavel Schmidt.

VfB Lampertheim bleibt trotz des starken Saisonstarts auf dem Boden

Obwohl es für den VfB in der B-Liga zurzeit extrem gut läuft, kommt das Wort Aufstieg im Vokabular von Martin Göring nicht vor. „Wir wollen oben mitspielen, aber die Saison ist noch sehr lang“, bleiben für den VfB-Coach Teams wie der FSV Zotzenbach oder der VfR Bürstadt favorisiert. In Zotzenbach muss auch ETB II nach dem Derby als Nächstes ran. „Mit dem VfB Lampertheim und dem FSV Zotzenbach stehen uns zwei ganz schwere Gegner bevor“, weiß der Bürstädter Coach Tobias Fettel, dass man aus diesen beiden Spielen auch als Verlierer hervorgehen kann und sich dann ohne den Sieg gegen Zwingenberg schon wieder mit der Nähe zur Abstiegszone anfreunden müsste.

„Wir stehen weiter da unten drin“, ist Platz zehn für Fettel allerdings so oder so kein Ruhekissen. Vom Verletzungspech sind auch die Gastgeber nicht verschont geblieben. So zog sich ETB II-Kapitän Terrence Reginald beim Sieg gegen Zwingenberg einen Muskelfaserriss und Artur Betke einen Bänderriss zu. „Nikos Theodoridis weilt noch im Urlaub, auch er wird uns fehlen“, hofft Fettel auf die eine oder andere Anleihe aus dem Kreisoberligateam der Bürstädter, das ebenfalls bereits am Samstag (16 Uhr) gegen den VfL Birkenau spielt.

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