Worms. Nach dem Aufstieg in die Regionalliga Südwest im Sommer 2022 blickt Wormatia Worms auf schwierige Monate zurück. Die Nibelungenstädter belegen in der neuen Spielklasse nach 20 absolvierten Partien den 15. Tabellenplatz und stehen mit 16 Punkten nur einen Zähler vor dem ersten Nichtabstiegsplatz. Für Maximilian Mehring, der zu Saisonbeginn Nachfolger von Erfolgscoach Kristijan Glibo wurde, war diese Ausbeute zu wenig. Der Verein trennte sich nach dem 1:6 der Wormatia im letzten Spiel des Jahres 2022 gegen den VfB Stuttgart II vom ehemaligen Co-Trainer des SV Waldhof.
Ibrahim Kurt, der stellvertretende Vereinsvorsitzende und Sportvorstand, hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, hat aber auch Erklärungen parat: „Ja, wir stehen über dem ’Strich’ auf Platz 15 – aber nur wegen des Punktabzugs des VfR Aalen. In den bisherigen Partien war mehr Tal- und weniger Bergfahrt dabei. Es entstand eine Last und der Rucksack wurde mit der Zeit immer schwerer.“ Mit der 1:6-Pleite gegen den VfB Stuttgart II gab es einen weiteren Rückschlag. „Natürlich muss erwähnt werden, dass wir verletzungs- und krankheitsbedingt nicht im Vollbesitz unserer Kräfte waren. Dennoch: die Last dieses Rucksacks vergrößerte sich immens“, macht Kurt klar und bemerkt: „Ergebnisse haben am Ende eben die größte Bedeutung und Auswirkung. Sie führen ganz speziell beim Trainer und der Mannschaft zu entsprechendem Druck.“
Testspiele gegen VfR und SVW II
Der Club habe sich deshalb folgende Fragen gestellt: „Was, wenn wir die ersten beiden schweren Spiele gegen Ulm und Steinbach im neuen Jahr verlieren und dann vielleicht auch der Spielverlauf oder die gezeigte Leistung kein Mutmacher sind? Ist der Rucksack dann noch tragbar?“, bemüht Kurt weiter das Bild aus der Wander-Welt. „Wenn wir dann unter Umständen vor der Trainerfrage stünden, wäre noch genügend Zeit vorhanden, um einen geeigneten Nachfolger zu finden? Hätte dieser dann genügend Zeit, sich mit der Mannschaft einzuarbeiten und umgekehrt? Würden die restlichen zwölf Spiele ausreichen, um das Ruder noch herumzureißen?“, zählt Kurt die Themenfelder auf. Nach einer Analyse der Antworten stand eine Woche vor Weihnachten das Aus für Mehring fest. Bemerkenswert: In einen Brief äußerten sich die Spieler und zeigten sich „überrascht und verwundert“ über die Entlassung von Mehring, machten aber klar, dass sie den Ligaverleib unbedingt schaffen und den Südwestpokal gewinnen wollen.
Wie es nun im neuen Jahr weiter geht? Das ist derzeit offen. „Die Suche nach einem neuen Trainer und Verstärkungen läuft auf Hochtouren, es gab schon einige gute Gespräche mit entsprechenden Kandidaten“, ließ Kurt verlauten. Konkret wird er (noch) nicht. Fakt ist: Das erste Ligaspiel im neuen Jahr bestreitet die Wormatia am 5. März zu Hause gegen den SSV Ulm 1846.
Insgesamt sechs Testspiele haben die Wormser vereinbart. Das erste steht am 28. Januar an, wenn der Regionalligist auf den hessischen Kreisoberligisten SSC Einhausen trifft. Dann sollte wohl der neue Coach feststehen. Weiter testet die Wormatia am 1. Februar, 19 Uhr, gegen den SV Waldhof II und am 18. Februar gegen den VfR Mannheim. Klar ist: Wenn das Ziel Ligaverbleib erreicht werden soll, muss in Sachen Trainer bei der Wormatia schnell etwas passieren.
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