Worms. Was Verletzungen betrifft, hat Malte Karbstein beim SV Waldhof schon so seine leidvollen Erfahrungen gemacht. Vor zwei Jahren bremsten ihn Knieprobleme sechs Wochen aus, in der vergangenen Spielzeit stoppte ihn nach einer starken Vorbereitung und dem Sprung in die Startelf schon nach dem ersten Spiel eine Sprunggelenkverletzung. Und weil sich Geschichte manchmal tatsächlich wiederholt, dürfte sich der Innenverteidiger zum Start in sein drittes Jahr beim Mannheimer Drittligisten im September unschön an diese Episode erinnert haben.
Wieder legte der Defensivspezialist eine gute Vorbereitung hin, stand unter Trainer Marco Antwerpen zum Saisonstart zwei Mal in der Anfangsformation – und wieder machte dem 26-Jährigen eine Verletzung einen Strich durch die Rechnung. Ein Innenbandriss im Knie bedeutete zwölf Spiele Pause. Erst am Mittwochabend beim Test gegen Wormatia Worms (3:2) kehrte Karbstein auf den Platz zurück.
„Eigentlich kann mir jetzt ja nichts mehr passieren“, nahm es der gebürtige Neuruppiner, der trotz der Parallelen zur vergangenen Spielzeit auch Mut aus dieser Duplizität der Ereignisse schöpft, mit Galgenhumor. Schließlich avancierte der Innenverteidiger nach seiner Verletzung im Vorjahr im weiteren Saisonverlauf zur Stammkraft und kam insgesamt auf 27 Einsätze, 16 davon gingen über die vollen 90 Minuten. Ob Karbstein nun genauso schnell wieder in den Kreis der ersten Elf zurückkehrt, muss die Zeit zeigen, doch der 1,90-Meter-Mann will natürlich alles daran setzen – ohne die Dinge zu überstürzen.
Karbstein gibt nach Verletzungseinbruch Comeback – Ziel: 100 Prozent Fitness
„Ich bin jetzt seit Dienstag vor einer Woche wieder komplett im Mannschaftstraining. Anfangs hatte ich noch ein paar Probleme, die vergangenen drei Tage und auch im Spiel gegen Worms habe ich aber nichts mehr am Innenband gespürt. Das fühlt sich ganz gut an“, meinte Karbstein nach dem mühsamen Arbeitssieg gegen den Oberligisten. Er will sich nun wieder Schritt für Schritt anbieten. „Ich durfte die ersten beiden Partien spielen, und da möchte ich wieder hin. Das ist ja immer das Ziel. Jetzt gilt es, weiter zu testen, an meine 100 Prozent kommen und dann sehen, was geht“, beschreibt er den Plan.
Wie schnell solche Pläne Makulatur werden können, musste Karbstein am nasskalten Mittwochabend im Wormser EWR-Stadion aus nächster Nähe erleben: Sein Innenverteidiger-Kollege Niklas Hoffmann, der nach seinem Plantarsehnen-Anriss Ende August ebenfalls erstmals wieder dabei war, musste schon nach zwölf Minuten mit einer Knieverletzung vom Platz. Eine genaue Diagnose steht noch aus.
„Da kämpfst du dich nach acht, neun Wochen zurück – und da knallt es dann schon wieder rein. Ich hoffe, dass das am Knie nur ein bisschen überdehnt und nichts Schlimmeres ist“, konnte Karbstein nur allzugut mit seinem Nebenmann mitfühlen. Auch Trainer Bernhard Trares sah diese Szene überhaupt nicht gerne, schließlich sollen Hoffmann und Karbstein wieder zu Alternativen in der Innenverteidigung aufgebaut werden, in der Kapitän Marcel Seegert und Neuzugang Henning Matriciani zuletzt gesetzt waren.
Trares fordert Geduld bei Rückkehrern – Karbstein und Hoffmann brauchen noch Trainingszeit
„Es gibt natürlich auch im Training gleich ein ganz anderes Niveau, wenn du da gestandene Innenverteidiger hast. Aber man sieht auch, dass sie noch Zeit brauchen“, verweist Trares auf die Vorgeschichte des Duos. „Da fehlen rund 30, 40 Trainingseinheiten“, sagt der Coach, der während der Länderspielpause deshalb froh über die Test-Gelegenheit war. Er musste allerdings zur Kenntnis nehmen, dass sich sein Team im Vorwärtsgang weiterhin schwertut.
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„Wir kamen nicht gut rein und haben uns über die gesamten 90 Minuten schwergetan“, fasste Abwehrspezialist Karbstein das mühsame 3:2 zusammen. „Wir hatten zwar viel Ballbesitz, aber auch viele einfache Ballverluste, und dann wird es eben schwer“, sagte der Verteidiger, der wie der Großteil der SVW-Startformation nach 45 Minuten unter die Dusche durfte. „Tests sind eben manchmal auch zum Testen da, und dabei darf man es dann auch mal belassen“, wollte der 26-Jährige den mauen Auftritt der Blau-Schwarzen nicht höher als nötig hängen.
Dass sein ganz persönlicher Wettkampf-Test immerhin positiv ausgefallen ist, dürfte Karbstein dagegen gerne zur Kenntnis genommen haben. „Ich weiß mit solchen Phasen umzugehen“, schöpft er Hoffnung aus seinen Erfahrungen - und vielleicht hat der SVW-Profi seine jährliche Verletzungszeit nun ja schon wirklich ausgeschöpft.
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