Fußball-Landesliga

Weiter Vertrauen in Maurice Hirsch

Beim abstiegsbedrohten SC RW Rheinau gibt es keine Überlegungen für einen finalen Impuls auf der Trainerposition

Von 
Basti Hauk
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Rheinaus Trainer Maurice Hirsch schnürte zuletzt sogar selbst noch einmal die Fußballschuhe, zog sich dann aber eine Verletzung zu. © Berno Nix

Mannheim. Die Hoffnungen auf den Klassenerhalt beim SC Rot-Weiß Rheinau haben zuletzt einen herben Dämpfer erhalten. Der Fußball-Landesligist verlor das Kellerduell in Ketsch (1:3) und rutschte auf den vorletzten Tabellenplatz. Gerade in der ersten Halbzeit zeigte sich dabei beispielhaft, warum es beim SC in dieser Saison einfach nicht läuft: Die Mannschaft von Trainer Maurice Hirsch war drückend überlegen, erspielte sich mehrere aussichtsreiche Torchancen und ging doch mit einem 0:1 in die Kabine.

„Die Jungs sind sich offenbar nicht bewusst, dass man Spiele nur gewinnen kann, wenn man die Zweikämpfe konsequent führt. Das war gerade in der Entstehung der Gegentore einfach zu wenig. Offensiv müssen wir dann tatsächlich einfach mal einen machen, kaltschnäuziger vor dem Tor sein. Nach einer Viertelstunde müssen wir führen, das ist extrem bitter“, zeigt sich Trainer Hirsch enttäuscht – gerade weil sich der SC im Aufwind wähnte: „Wir hatten uns nach dem Sieg gegen Neckarau einfach mehr ausgerechnet. Wir müssen diese Niederlage schnell auf den Köpfen bekommen und nach vorne schauen.“

Die Zukunft des Coaches sieht dabei wie folgt aus: Hirschs Abgang nach der Saison steht schon fest. Der Trainer wechselt bekanntermaßen zur U 17 des SV Waldhof. Ihn nun vorzeitig von seinen Aufgaben zu entbinden und möglicherweise einen neuen Impuls zu setzen, kommt für die Rheinauer Verantwortlichen nicht in Frage. „Es gibt keine Überlegungen in diese Richtung. Wir vertrauen Maurice weiterhin und ziehen das bis zum Ende durch“, erklärt Jens Batzler, Abteilungsleiter Fußball bei den Rot-Weißen.

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Vielmehr fordert er jetzt eine Reaktion der Mannschaft, die in Ketsch gegen Spielende selbst immer frustrierter wirkte. „Klar waren die Jungs in Ketsch auch einfach unzufrieden mit dem Spiel. Wir hatten nicht die Geduld und die Ruhe, die Partie auf unsere Seite zu holen. Am Ende der Saison werden neben dem Trainer auch einige Spieler den Verein verlassen – es wird einen größeren Umbruch geben. Jetzt muss sich jeder aber noch einmal auch für den Verein richtig reinhauen“, so Batzler.

Dabei sieht das kommende Programm alles andere als vielversprechend aus. In den nächsten vier Wochen spielen die Rheinauer gegen die Top Drei der Liga, den Auftakt gibt es am Sonntag (15 Uhr) gegen die SG HD-Kirchheim.

Der Zweitplatzierte hat nach dem jüngsten 3:0 gegen Eppelheim Tuchfühlung zu Spitzenreiter St. Leon – nur zwei Punkte fehlen. „Kirchheim ist völlig zurecht da oben. Die Mannschaft hat eine gute Struktur, spielt einen guten Ball. Wir sind Außenseiter“, blickt Trainer Hirsch auf die kommende Partie. Abteilungsleiter Batzler sieht aber genau hier eine große Chance für seine Mannschaft, auch gegen St. Leon oder den Dritten FC Türkspor sei man alles andere als chancenlos.

Neckarau bietet sich Chance gegen Schlusslicht Dielheim

„Wir waren gegen Ketsch überlegen, das sollten wir als positiven Fakt erst einmal alle mitnehmen. Gegen die Topmannschaft haben wir nichts zu verlieren, werden vielleicht auch ein Stück weit unterschätzt. Genau dann müssen wir da sein und auch in solchen Partien irgendwie Punkte mitnehmen“, sagt Hirsch.

Zähler mitnehmen will am Sonntag auch der VfL Kurpfalz Neckarau. Der ebenfalls abstiegsbedrohte Traditionsverein steht nur noch knapp über dem Strich und trifft auf den Letzten aus Dielheim. Neckarau wartet seit dem Überraschungserfolg gegen Türkspor Mitte März auf den nächsten Dreier. Der Letzte aus Dielheim, der 2024 noch kein Pflichtspiel gewinnen konnte, könnte nun der richtige Gegner für das nächste Erfolgserlebnis werden.

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