Mannheim. Vergangenes Wochenende spitzte sich der Abstiegskampf in der Landesliga Rhein-Neckar nochmals deutlich zu. Durch den 3:1 (1:0)-Erfolg des SC Rot-Weiß Rheinau über den VfL Kurpfalz-Neckarau rückten gleich mehrere Teams aus dem Mannheimer Fußballkreis tabellarisch noch enger zusammen.
Neben Rheinau (18 Punkte) und Neckarau (20 Punkte) benötigt beispielsweise auch der TSV Amicitia Viernheim (21 Punkte) jeden Zähler für den Klassenerhalt. Die Südhessen belegen zurzeit den zehnten Tabellenplatz und zählen trotz der jüngsten 0:2 (0:1)-Niederlage gegen den FK Srbija Mannheim zu den positiven Überraschungen der vergangenen Wochen. Doch die Trendwende mit zuvor vier aufeinanderfolgenden Siegen kam nicht von ungefähr, sondern ist Ausdruck harter Arbeit und hoher Disziplin, wie Viernheims Trainer Timo Endres berichtete: „Es ist mittlerweile jedem bewusst, dass wir in der Liga einen hohen Aufwand betreiben müssen, um die gewünschten Ergebnisse einzufahren. Diese Einstellung machte sich bereits während der Wintervorbereitung mit deutlich weniger Urlaubern bemerkbar“, attestiert er seiner Mannschaft auch im mentalen Bereich eine gute Entwicklung. Dementsprechend habe sich im Vergleich zur enttäuschenden Hinrunde „Laufbereitschaft, Willenskraft und Umschaltspiel deutlich verbessert.“ Am Sonntag (15 Uhr) gastiert der südhessische Fusionsverein nun beim VfL Kurpfalz Neckarau, mit dem es aufgrund der 0:2-Pleite im Hinrundenspiel noch eine Rechnung zu begleichen gilt. Gegen Srbija fehlte schlussendlich der „Punch“, beim direkten Tabellennachbarn möchte Endres wieder punkten.
Dem anstehenden Duell blickt allerdings nicht nur Viernheims Trainer erwartungsfroh entgegen, auch beim personell gebeutelten Kontrahenten ist man sich der Tragweite des Derbys und dem darauffolgenden Duell in Dielheim bewusst. Neckaraus Trainer Feytullah Genc sprach daher von „zwei richtungsweisenden Spielen“, aus denen er trotz schwieriger Rahmenbedingungen „das Bestmögliche herausholen“ möchte. Bereits seit mehreren Wochen muss sich Neckarau der anspruchsvollen Herausforderung stellen, den vielen Verletzungen irgendwie zu trotzen.
Neckarau weiterhin vom Verletzungspech verfolgt
Gegen Viernheim wird Genc zehn Ausfälle kompensieren müssen und wahrscheinlich erneut auf mindestens zwei A-Jugendspieler zurückgreifen. „Abgesehen von vergangenem Sonntag haben wir die seit der Wintervorbereitung anhaltende Verletztenmisere in einer Saison voller Herausforderungen jedoch sehr gut gemeistert“, lobte der Coach sein gebeuteltes Team. Andererseits betonte Genc, dass aufgrund der dünnen Personaldecke die Kräfte zuletzt ein wenig schwanden und manche Spieler wegen der hohen Belastung „langsam auf dem Zahnfleisch kriechen.“ Dennoch ist er optimistisch, dass die junge Mannschaft noch enger zusammenrückt und die Herausforderungen meistern wird.
Aber nicht nur Viernheim und Neckarau, auch der SC Rot-Weiß Rheinau wird in den nächsten Wochen ebenfalls weiter um den Klassenerhalt kämpfen müssen. Rheinaus Coach Maurice Hirsch fungierte beim jüngsten, fast schon überlebenswichtigen Sieg gegen Neckarau als Spielertrainer und setzte folgerichtig auch auf dem Rasen Impulse – was für ihn nicht folgenlos blieb: „Bedauerlicherweise habe ich mich am Oberschenkel verletzt. Nach zwei Jahren ohne Spielpraxis verwundert das allerdings kaum“, berichtet der ehemalige Profi.
Die Bedeutung der anstehenden Partie beim direkten Verfolger Ketsch erklärt sich für Hirsch fast schon selbst. Tabellarisch trennen beide Teams lediglich ein Tor voneinander. „Im Falle eines Sieges können wir einen Riesensatz machen. Daher müssen drei Punkte eingefahren werden“, möchte er am Sonntag (15 Uhr) ein weiteres Statement setzen. Die Landesliga bewegt sich nun also Richtung Zielgerade, und Hirsch weiß genau worauf es ankommt: Punkten, Punkten, Punkten.
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