Waldhofs Test mit Schönheitsfehlern

Mannheim. Ein neues taktisches System, ein Gastspieler und ein vor allem in der zweiten Halbzeit munterer Auftritt des SV Waldhof - im Testspiel gegen den Fußball-Zweitligisten SV Darmstadt 98 war einiges Interessantes zu beobachten, am Ende trübte beim 1:2 (0:0) gegen die Südhessen nur das Ergebnis den ansonsten passablen Gesamteindruck im Carl-Benz-Stadion. „Wenn wir diese einfachen Fehler vor den Gegentoren nicht machen, dann können wir das Spiel auch vom Ergebnis besser gestalten. Aber was wir bewerten, ist momentan die individuelle Leistung. Und die war für den momentanen Stand auf jeden Fall in Ordnung“, ordnete SVW-Trainer Patrick Glöckner den „generell guten Test“ gegen die Lilien ein.

Vor allem im zweiten Durchgang, nachdem im erst jüngst einstudierten 4-3-3-System auf acht Positionen gewechselt worden war, setzte im spielerischen Bereich eher der SVW die Akzente - auch wenn der Treffer zur 1:0-Führung durch Gerrit Gohlke (48.) einem Eckball entsprang. Zu der gewonnenen Lust an der Offensive gesellte sich dann aber auch zusehends eine gewisse Leichtsinnigkeit in der Arbeit nach hinten, was Darmstadt in Person von Philipp Tietz (49.) und Kapitän Fabian Holland (85.) gerne annahm und einen eher schmeichelhaften Testspielerfolg mit nach Hause nahm.

„Vor allem in der zweiten Halbzeit hatten wir ein paar ganz gute Spielzüge dabei, gegen den Ball war das dann nicht mehr ganz so kompakt. Aber alles in allem war das ein gutes Testspiel gegen einen geilen Gegner“, war Kapitän Marcel Seegert mit dem Auftritt der ganz in Gelb spielenden Blau-Schwarzen ebenfalls zufrieden.

Cavar wird weiter getestet

In der letzten halben Stunde der Partie durfte beim SVW dann Marijan Cavar vorspielen, machte dabei aber nur mit einem Foul auf sich aufmerksam, das die Gelbe Karte und die verletzungsbedingte Auswechslung seines Darmstädter Gegenspielers Erich Berko nach sich zog.

„In den 30 Minuten kann man ohnehin nicht viel beurteilen“, wollte Trainer Glöckner die Vorstellung des Manns mit der Rückennummer 20 nicht überbewerten, wichtiger werden die Trainingseindrücke des 23-jährigen Bosniers in den nächsten Tagen sein - wenn sich beide Seiten auf dieses Vorgehen verständigen können.

Cavar, der im Januar 2018 zu Eintracht Frankfurt kam, von der SGE dann aber zu NK Osijek (Kroatien) verliehen wurde und die vergangene Halbserie bei Bundesliga-Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth im Kader stand (eine Einwechslung), ist seit 1. Juli auf Vereinssuche. Ob die Zukunft des ehemaligen bosnischen U-21-Kapitäns in Mannheim liegt, muss sich nun zeigen.

In den Kader-Planungen ist beim Drittligisten also noch einiges an Bewegung - eine Situation, auf die sich Coach Glöckner bewusst einließ und entsprechend weiter auf qualitativ hochwertigen Zuwachs hofft. „Die Situation kennen wir, wir wollen ja noch etwas nachlegen. Es ist Nachholbedarf da, das wissen wir alle. Aber ich bin mit dem Kader absolut zufrieden, wie er jetzt ist. Fürs erste Spiel reicht das auf jeden Fall. Da sind wir schon gewappnet“, blickt Glöckner dem Saisonstart in zwei Wochen gegen den 1. FC Magdeburg (24. Juli, 14 Uhr) entsprechend zuversichtlich entgegen.

Generalprobe beim FSV Frankfurt

Auch was den Trainingsaufbau betrifft, sieht Glöckner sein Team nach der intensiven Arbeit beim viertägigen Trainingslager in Westerburg/Westerwald auf dem richtigen Weg. „Ziel war es, eine Mannschaft zu formen, die Neuzugänge zu integrieren und das Team in dieser dritten Woche auf ein körperlich gutes Niveau zu hieven. Was das Physische betrifft, sind die Jungs jetzt über den Berg. Jetzt gilt es, Spritzigkeit, Beweglichkeit und Leichtigkeit reinzubringen“, beschreibt Glöckner die Schwerpunkte für die letzten Tage Richtung der Generalprobe gegen Gießen und beim FSV Frankfurt am nächsten Wochenende.