Fußball

Vor wichtigem Waldhof-Spiel gegen Halle: Rehm macht Seegert Mut

Prekär, aber nicht dramatisch. So ordnet Waldhof-Trainer Rüdiger Rehm die Situation beim SVW nach nur einem Punkt aus drei Liga-Spielen an. Am Sonntag gegen Halle soll der erste Sieg der Saison her

Von 
Alexander Müller
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„Die Lage ist prekär, aber nicht dramatisch“: Waldhof-Trainer Rüdiger Rehm ist zuversichtlich, dass am Sonntag gegen den Halleschen FC der erste Saisonsieg gelingt. © Michael Ruffler

Mannheim. Die ersten Wochen seiner von den Fans mit viel Wohlwollen begleiteten Rückkehr zum SV Waldhof hat sich Rüdiger Rehm anders vorgestellt. Mit nur einem Punkt aus drei Spielen liegt der SVW in der 3. Liga auf dem vorletzten Platz. Vor der Partie gegen den Halleschen FC am Sonntag (16.30 Uhr), für die bisher rund 5300 Tickets verkauft worden sind, nimmt Mannheims neuer Trainer und Ex-Profi Rehm Stellung zu den brennendsten Fragen.

Zur Frage, ob Rehm einen Punkt aus drei Spielen als Fehlstart bezeichnen würde

„Von einem Fehlstart würde ich nicht sprechen, aber es ist natürlich eine unbefriedigende Situation für uns. Dramatisch vielleicht nicht, aber prekär. Es ist ein extrem ärgerlicher Auftakt, auch wenn wir wussten, dass das Startprogramm kein einfaches ist. München und Dresden sind sicher nicht die leichtesten Auswärtsspiele. Trotzdem haben wir uns mehr erhofft. Aber wir haben uns nicht belohnt, weil wir gewisse Situationen nicht für uns entschieden haben. Die Situation ist jetzt so, aber wir werden uns nicht verstecken oder vergraben, sondern mit voller Power in das Sonntagsspiel gehen.“

Zu den Inhalten der kurzen Trainingswoche nach der unglücklichen Niederlage bei Dynamo Dresden am Dienstag

„Das Gute ist, dass wir ein bisschen mehr Luft haben, weil wir erst am Sonntag spielen. Wir haben am Freitag eine komplette Einheit absolviert.“

Rüdiger Rehm

  • Rüdiger Rehm wurde am 22. November 1978 in Heilbronn geboren.
  • Er spielte Jugend-Fußball beim VfR Heilbronn, mit dem er den DFB-Jugend-Kicker-Pokal 1995/96 gewann. Seine Profikarriere begann der Abwehrspieler 1997 beim SV Waldhof und blieb dort bis 2001. Für die Mannheimer absolvierte Rehm unter Trainer Uwe Rapolder als Außenverteidiger 93 Partien in der Regionalliga sowie in der 2. Liga und erzielte dabei fünf Tore.
  • Weitere Stationen als Spieler: 1. FC Saarbrücken (2001-2002), SSV Reutlingen (2002-2003), Erzgebirge Aue (2003-2005), Kickers Offenbach (2005-2007), FSV Oggersheim (2007-2008), TSV Crailsheim (2008), SG Sonnenhof Großaspach (2008-2012)
  • Stationen als Trainer: SG Sonnenhof Großaspach (2008 bis 2016), Arminia Bielefeld (2016), SV Wehen Wiesbaden (2017-2021), FC Ingolstadt Dezember (2021 bis Januar 2023).
  • Größter Erfolg als Spieler: Aufstieg mit dem SV Waldhof in die 2. Liga (1999).
  • Größter Erfolg als Trainer: Aufstieg mit dem SV Wehen Wiesbaden in die 2. Liga (2019).

Zu seinen Erwartungen für das Spiel gegen Halle

„Ich erwarte, dass meine Mannschaft einen Tick mehr Konsequenz zeigt – sowohl bei der Chancenverwertung als auch bei der Verteidigung des eigenen Strafraums und der gegnerischen Flanken. Wir haben viele gute Phasen in den bisherigen Spielen gehabt, sind aber natürlich mit den Ergebnissen überhaupt nicht einverstanden. Wir stellen uns der Situation, und die Mannschaft ist Manns genug, um zu wissen, um was es am Sonntag geht.“

Zum Gegner Halle

„Sie sind intensiv unterwegs und haben eine aggressive Spielweise. Wir müssen sie hart bearbeiten. Wir wollen voll dagegen halten und den ersten Sieg in dieser Saison einfahren. Bis auf Malte Karbstein, der weiter ausfällt, können wir wahrscheinlich personell aus dem Vollen schöpfen.“

Ob Keeper Jan-Christopher Bartels, der in Dresden aufgrund der Nachwirkungen eines Ellenbogen-Checks aus dem Lübeck-Spiel ausfiel, gegen Halle wieder im Tor stehen wird oder ob Lucien Hawryluk ihn erneut ersetzt

„Barto war noch nicht wieder auf dem Trainingsplatz. Er hat individuell gearbeitet und Untersuchungen gemacht, nachdem er sich am Dienstag noch nicht so gut gefühlt hat. Von daher ist es noch offen und wir müssen abwarten, ob er überhaupt zu 100 Prozent fit sein wird.“

Ob Rehm Frust über die aktuelle Situation verspürt

„Frust über die Ergebnisse, ja. Weil wir uns nicht belohnt haben. Wir haben in Dresden in den ersten 20 Minuten vier, fünf Abschlüsse, die wir nicht reinmachen und laufen dann in einen Konter zum 0:1. Ich war nicht mit den Leistungen unzufrieden, sondern mit den Ergebnissen. Da gilt es anzusetzen. Deshalb sind wir frustriert, aber wir schlagen die Köpfe nicht gegeneinander, sondern versuchen, Lösungen zu finden. Und da sind wir auf einem richtigen Weg.“

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Zum Gemütszustand des neuen Stürmers Jesaja Herrmann, der in Dresden eine Riesenchance zur Waldhof-Führung vergeben hatte

„Er macht sich selbst die größten Vorwürfe. Aber alle Topstürmer auf dieser Welt haben schon große Chancen liegengelassen. Er muss aus dieser Situation lernen. Er war in der Szene vielleicht auch ein bisschen überrascht darüber, dass er so blank vor dem Tor stand und Jonas Carls hinter sich hatte. Aber den Ball muss er zumindest aufs Tor bringen und darf ihn nicht verstolpern. Ich habe ihn zur Seite genommen und mit ihm gesprochen. Ich habe ihm gesagt, er soll sich nicht verrückt machen, sondern erst einmal richtig topfit werden. Er wird seinen Weg machen, wenn er genauso weiterarbeitet wie bisher. Wir werden ihn aus diesem Tal wieder herausholen.“

Zur Situation in der Innenverteidigung, in der Kapitän Marcel Seegert in den vergangenen beiden Spielen nur Reservist war

„Wir schauen genau hin, wer uns am Sonntag die defensive Stabilität bringt, um hinten am besten zu null zu spielen. Auch Cello kann sich aufdrängen, er hat am Donnerstag eine sehr gute Trainingseinheit gehabt. Er nimmt die Situation an, und ich bin fest davon überzeugt, dass er uns in dieser Saison noch sehr helfen wird.“

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Über die Debatte, dass der SVW in der Abwehr in Luftduellen nicht robust genug sein soll

„Wir hatten zum Beispiel gegen Lübeck oder in München auch viele Standardsituationen, die wir geklärt haben. Gegen Lübeck sind zwei durchgerutscht, auch wenn das zweite Gegentor ein Foulspiel war. Außer dem Kopfball-Tor von Kutschke haben wir in der Luft auch gegen Dresden nicht viel zugelassen. Aber das sind eben diese entscheidenden Momente, die du noch weniger zulassen darfst.“

Ob Berkan Taz und Kelvin Arase nach ihren guten Leistungen nach Einwechslung in Dresden Chancen auf die Startelf gegen Halle haben

„Berkan hat mir zum ersten Mal richtig gut gefallen, er war ein richtig belebendes Element. In München war ich nicht so mit ihm zufrieden. Er braucht Geduld, wir haben einen sehr guten Austausch. Berkan muss sich in den torgefährlichen Räumen aufhalten und soll nicht den Spielaufbau auf der Sechs machen. Bei Kelvin Arase ist klar, dass er eine sehr hohe Qualität hat. Auch ihm hat ein bisschen die Spielpraxis gefehlt.“

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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