Fußball

Vor Heimspiel: Waldhof-Coach Rehm verspürt "tierische Vorfreude"

Der neuen SVW-Trainer Rüdiger Rehm fiebert dem Heimdebüt gegen den VfB Lübeck entgegen und will seine Mannschaft mitreißen. Ein Spieler steht allerdings vor dem Absprung

Von 
Thorsten Hof
Lesedauer: 
Waldhof-Trainer Rüdiger Rehm möchte seine Emotionen am Samstag auf die Mannschaft übertragen. © Michael Ruffler/Pix

Mannheim. Den Alsenweg kennt Rüdiger Rehm mittlerweile von der täglichen Trainingsarbeit, einen ersten kleinen Vorgeschmack auf die Rückkehr ins Carl-Benz-Stadion bekam der Ex-Profi des SV Waldhof bereits beim Testspiel gegen Eintracht Frankfurt II.

Doch die Atmosphäre der Mannheimer Arena wie zu seinen Zeiten als junger Spieler nun auch endlich wieder einmal unter Wettkampfbedingungen spüren zu dürfen, löst im heute 44-Jährigen sichtlich etwas aus. „Ich freue mich einfach tierisch darauf und versuche, meine Vorfreude auf die Mannschaft zu übertragen“, sagt der neue SVW-Coach mit Blick auf die Heimpremiere am Samstag (16.30 Uhr) gegen den Aufsteiger VfB Lübeck.

So, wie ich unsere Fans kenne und auch jetzt wieder kennengelernt habe, weiß ich, dass sie uns nach vorne peitschen werden und wie ein zwölfter Mann hinter der Mannschaft stehen.
Rüdiger Rehm Waldhof Trainer

Über die Gründe dafür muss Rehm nicht lange nachdenken. „So, wie ich unsere Fans kenne und auch jetzt wieder kennengelernt habe, weiß ich, dass sie uns nach vorne peitschen werden und wie ein zwölfter Mann hinter der Mannschaft stehen - und zwar nicht nur, weil sie hinter dem eigenen Tor stehen. Deshalb freue ich mich extrem auf dieses erste Heimspiel“, ist Rehm zuversichtlich.

„Die Jungs sind in einer guten Verfassung und mit der Unterstützung der Zuschauer bin ich mir sicher, dass wir ein gutes Spiel machen werden - und dann ist die Wahrscheinlichkeit auch hoch, dass wir ein erfolgreiches Spiel machen“, sagt der Waldhof-Coach.

SV Waldhof will beim Heimspiel an Vorsaison anknüpfen

Im Klartext: In seinem „Wohnzimmer“ will der SVW an die Heimstärke aus der Vorsaison anknüpfen und gegen den Aufsteiger aus der Regionalliga Nord die ersten drei Punkte einfahren, wobei Rehm aber keinesfalls einen Selbstläufer erwartet. „Lübeck ist eine sehr eingespielte Mannschaft. Sechs bis sieben Spieler aus der Aufstiegsmannschaft gehören weiter zu den Stammkräften“, berichtet der Waldhof-Trainer über die Elf von der Ostsee, die bereits bei ihren ersten Auftritten gegen den Mitfavoriten SV Sandhausen (0:0) und im DFB-Pokal gegen die TSG Hoffenheim gezeigt habe, „dass viele Dinge gut aufeinander abgestimmt“ seien.

Nur wenige Gästefans

  • Für das erste Heimspiel der neuen Saison gegen Aufsteiger VfB Lübeck hatte der SV Waldhof bis Donnerstagmittag 6800 Tickets verkauft.
  • Die zu erwartende Schar an Auswärtsfans ist dagegen überschaubar. Bislang sind 300 Karten für den Auswärtsblock an die über 600 km entfernte Ostsee gegangen.
  • Gespielt wird im Carl-Benz-Stadion erst um 16.30 Uhr. Diese Anstoßzeit ist aufgrund des veränderten TV-Vertrags seit dieser Spielzeit neu und bildet den Abschluss der Partien am Samstag.

„Lübeck ist eine Mannschaft, die sehr kompakt und organisiert steht, dabei aber auch gefährliche Konter fahren kann. Da müssen wir höllisch aufpassen“, wird Rehm trotz des Anspruchs, das eigene Spiel auf den Rasen zu bringen, sicher keinen Hurra-Fußball verordnen. „Daran werden wir uns abarbeiten müssen und schauen, wie wir das knacken können“, rechnet der Fußball-Lehrer ein Stück weit mit einem Geduldsspiel.

Was das Personal betrifft, um diese Aufgabe anzugehen, hat Rehm so gut wie alle Möglichkeiten. Bis auf Malte Karbstein, der nach seiner Bänderverletzung aus dem Pokalspiel in Eppingen wohl noch zwei bis drei Wochen ausfallen wird, stehen dem SVW-Coach ansonsten alle Spieler zur Verfügung, auch für Verteidiger Jonas Albenas und Mittelstürmer Jesaja Herrmann liegen mittlerweile die Spielberechtigungen vor. Dass das Duo wie zuletzt Neuzugang Kelvin Arase gleich im Kader steht, hält der Ex-Profi nicht für ausgeschlossen.

Schlechtere Karten hat dagegen Adrian Malachowski, der zuletzt dreimal nicht im Aufgebot stand und auch in den beiden Pokalspielen gegen niederklassige Gegner keine Bewährungschance erhielt. Bei ihm stehen die Zeichen trotz des noch gültigen Vertrags sogar auf Trennung.

„Wir sind mit ihm im Austausch, alles weitere wird sich dann klären“, sagt Rehm zur Situation des defensiven Mittelfeldspielers, der im vergangenen Sommer vom Zweitligisten 1. FC Magdeburg nach Mannheim wechselte, aber nicht über die Rolle eines Ergänzungsspielers hinauskam.

Malachowski vor dem Abschied?

„Wenn ein Spieler gehen möchte, werden wir ihm keine Steine in den Weg legen. Ich kenne ihn besser, und er muss sich da steigern“, schilderte Rehm seine Eindrücke von dem 25-Jährigen, der am Dienstag auch nicht mittrainiert haben soll. „Ich bin aber nicht der Kaderplaner und entscheide, wer gehen muss, sondern mit den Jungs, die da sind, wird gearbeitet. Das machen alle sehr gut, auch Mala - aber eben nicht so gut, wie ich es mir vorgestellt habe“, begründet Rehm, warum der Pole zuletzt außen vor war.

Mehr zum Thema

Fußball

Eisenbach Tresore wird neuer Partner des SV Waldhof

Veröffentlicht
Von
Helena Vollbrecht
Mehr erfahren
Fußball

SV Waldhof Mannheim behält Fuchs Lubricants als Partner

Veröffentlicht
Von
Helena Vollbrecht
Mehr erfahren
Fußball

Fußballer und ihre fatalen Fehlpässe in Social Media

Veröffentlicht
Von
Florian Pfitzner mit th/jaz
Mehr erfahren

Wichtiger ist dem Waldhof-Trainer allerdings der Blick nach vorn und die Aufgabe am Samstag, die nicht zuletzt eine anspruchsvolle Englische Woche mit den Partien in Dresden (Dienstag, 19 Uhr) und gegen den Halleschen FC (Sonntag, 16.30 Uhr) einleitet. „Aber damit haben wir zuletzt ja auch gute Erfahrungen gemacht“, sieht Rehm vor dem Hintergrund der ebenso erfolgreich wie souverän gelösten Pflichtaufgaben im Landespokal seine Mannschaft in einem guten Wettkampfrhythmus.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen