Mannheim. Mit einer tollen Bilanz von einem dritten und zwei zweiten Plätzen im Rücken werden die Turnerinnen der TG Mannheim am heutigen Samstag in das Bundesliga-Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft gehen. Doch ob es in der Messehalle in Karlsruhe-Rheinstetten nach den Bronzemedaillen der letzten beiden Jahre erneut für Edelmetall reicht, ist ungewiss. Denn wenn mit dem MTV Stuttgart, der TG Mannheim, der TG Karlsruhe-Söllingen und dem TuS Chemnitz-Altendorf die besten Vier der Abschlusstabelle um die Podestplätze kämpfen, wird die Mannheimer Ausnahmekönnerin Elisabeth Seitz definitiv fehlen.
Olympia 2016 geht vor
Die Olympiasechste wurde nach langer Leidenszeit (Ermüdungsbruch am linken Innenknöchel und Verknöcherungen) in der vergangenen Woche in Heidelberg am Fuß operiert und fällt für die nächste Zeit aus. "Ich habe mich in Absprache mit Bundestrainerin Ulla Koch zu einer schnellen Operation entschlossen, damit ich nächstes Jahr sofort mein Ziel Olympia in Rio in Angriff nehmen kann", sagte die 21-jährige Bundeswehrsoldatin, die erleichtert ist, endlich eine eindeutige Diagnose für ihre permanenten Schmerzen zu haben. Auf jeden Fall will sie ihr Team in Karlsruhe aber moralisch unterstützen. "Wenn es irgendwie geht, werde ich zum Finale kommen." Gleichwohl ist ihr Ausfall gravierend. Auch wenn sie beim letzten Wettkampftag in Chemnitz nur den Barren turnte, "fehlen uns ohne Eli an diesem Gerät vier Punkte", erklärt Cheftrainerin Claudia Rödinger-Schunk die Auswirkungen des Seitz-Verzichts. "Wenn alle anderen nahezu fehlerfrei bleiben, dann können wir eventuell Chemnitz-Altendorf und Karlsruhe-Söllingen auf Abstand halten. Aber das gelingt eben nicht immer."
Doch den Ehrgeiz, wieder auf dem Podest zu stehen, haben WM-Starterin Cagla Akyol, JEM-Turnerin Rebecca Matzon, die DM-Medaillengewinnerinnen Florine Harder und Amelie Föllinger sowie Johanna Himmel auf jeden Fall. "Sie haben in Chemnitz einen Superwettkampf geturnt und alle einen richtig guten Job gemacht", weiß Rödinger-Schunk, was ihr Team leisten kann.
Rüstet Karlsruhe kurzfristig auf?
Zumal Harder und Matzon gerade mit der Junioren-Nationalmannschaft beim Massilia-Cup in Marseille einen hervorragenden dritten Rang erreichten und Harder in der Einzelwertung ebenfalls Dritte wurde. Das Duo wird das Bundesliga-Finale deshalb hochmotiviert angehen. Dennoch wiegelt die Trainerin zu hohe Erwartungen ab. "Außer der Tatsache, dass Stuttgart Gold gewinnt, ist nichts sicher. Es könnte gut sein, dass Karlsruhe-Söllingen sich für das Finale mit Ausländerinnen verstärkt", rechnet sie damit, dass der badische Konkurrent noch einmal aufrüstet.
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