Fußball

SV Waldhof Mannheim verhindert Debakel in München

Der Mannheimer Fußball-Drittligist findet einfach nicht mehr in die Spur. Am Freitagabend verlor der SVW beim TSV 1860 München und zeigte dabei vor allem in der ersten Halbzeit massive Defensivprobleme

Von 
Thorsten Hof
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Fassungslos: Die SVW-Spieler Fridolin Wagner (von links nach rechts), Dominik Martinovic, Marcel Seegert und Adrian Malachowski im Gespräch. © Michael Ruffler

München. Der SV Waldhof taumelt weiter dem Saisonende entgegen. Das 1:3 (0:3) beim TSV 1860 München am Freitagabend war im Endspurt der Spielzeit bereits die dritte empfindliche Niederlage in Folge. Im letzten Auswärtsspiel verschlimmerten die Mannheimer dabei zusätzlich die ohnehin schon beschämende Bilanz auf fremden Plätzen und kassierten bereits die 13 Pleite in der Fremde. Nach seiner Brandrede am vergangenen Wochenende dürften angesichts der jüngsten Vorstellungen seiner Mannschaft nun auch Trainer Christian Neidhart langsam die letzten Argumente für eine Weiterbeschäftigung ausgehen. Die Stimmung beim Mannheimer Drittligisten ist sichtlich am Tiefpunkt. „Ich glaube, wir sind gut in die Partie gekommen, haben die große Chance von Marcel Seegert an die Latte. Aber dann bekommen wir das Gegentor und sehen auch in der Folge nicht gut im Defensivverhalten aus“, sagte Neidhart nach der Partie bei MagentaSport und ergänzte: „Ich habe den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass sie weiter Fußball spielen sollen. Das haben sie gut gemacht, am Ende hat dann aber auch ein bisschen das Glück gefehlt, um noch mal heranzukommen.“

In der Startelf wechselte der Coach gleich vier Mal durch: Nach seiner Sperre kehrte Julian Riedel in die Innenverteidigung zurück, Adrian Malachowski ersetzte den leicht erkälteten Bentley Baxter Bahn im Mittelfeld, Thomas Pledl startete für Marten Winkler (Patellasehne) und im Tor stand überraschend Lucien Hawryluk. Nachdem Jan-Christoph Bartels mit einer leichten Gehirnerschütterung passen musste und Morten Behrens mit Nackenschmerzen ebenfalls absagte, schlug die Stunde des 22-Jährigen der zu seinem ersten Drittliga-Einsatz überhaupt kam.

Seegert patzt vor dem 0:1

Groß beschäftigt wurde der Debütant zu Beginn nicht, da der SVW gut im Spiel war, die Zweikämpfe annahm, die 60er intensiv anlief und auch die erste große Chance verzeichnen durfte: Nach einer Ecke köpfte Kapitän Marcel Seegert aber nur an die Latte (11.). Nur fünf Minuten später war der Abwehrchef der Waldhöfer dann aber maßgeblich an der Entwicklung der Münchner Führung beteiligt. Einen hohen Ball von Löwen-Verteidiger Semi Belkahia hätte Seegert eigentlich klären können, zog den Kopf dann aber wieder weg und Marcel Bär bedankte sich mit dem 1:0 für 1860 (16.). Ob Seegert da auf seinen Keeper gehofft hatte - es blieb das Geheimnis der WaldhofDefensive.

Die Mannheimer konnten in der Folge dann von Glück sagen, dass sie nicht schon früher zurücklagen. Yannick Deichman traf gleich zweimal nur den Pfosten. Erst hatte der 1860-Profi nach einer Ecke Pech (20.), dann nachdem ihn Quirin Moll per Steilpass bedient hatte (23.). Nach diesen Turbulenzen erholten sich die Mannheimer etwas und meldeten sich mit Alexander Rossipals Schuss im Münchner Strafraum zurück (32.), effektiver blieben aber die Löwen. So erzielte Fynn Lakenmacher nach klasse Vorarbeit von Stefan Lex das 2:0 (37.) - auch wenn Adrian Malachowski zuvor im Mittelfeld festgehalten wurde und deshalb den Ball verlor.

Der dritte Treffer der Münchner war dann einwandfrei: Deichmanns Schuss konnte Hawryluk nur nach vorne abwehren und der Ex-Waldhöfer Jesper Verlaat stand goldrichtig (42.). Zu einer gebrauchten ersten Hälfte passte dann, dass der rotgefährdete Fridolin Wagner schon vor dem Wechsel für Bahn weichen musste und das Saisonfinale am Samstag in einer Woche gegen Duisburg wegen der fünften Gelben Karte definitiv verpasst.

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Im zweiten Durchgang ging es für den Mannheimer Drittligisten nun vor allem darum, nicht völlig auseinanderzufallen und zumindest vom Start weg gelang das den Blau-Schwarzen. Vor allem der für Marc Schnatterer eingewechselte Winkler machte gewohnt Betrieb, hinter seinen Kopfball nach einer Pledl-Flanke bekam er aber nicht genug Druck (47.). Winkler brachte wie gewohnt seine Schnelligkeit ein, ein von ihm herausgeholter Freistoß landete aber nur in der Mauer (58.). Nach etwas mehr als einer Stunde, sendete der SVW dann das nächste Lebenszeichen,als Malachowski aus 14 Metern die Hereingabe von Laurent Jans direkt abnahm, aber über das Tor zielte (62.). Die 60er taten mit der klaren Führung im Rücken nun allerdings auch nur noch das Nötigste und konnten ein gelungenes letztes Heimspiel feiern, während es für die Mannheimer nur noch um minimale Etappenziele ging.

So bekam beispielsweise Routinier Marco Höger nochmals die vereinbarte Wettkampfpraxis, und der SVW durfte sich noch über den Ehrentreffer durch Bahn per Handelfmeter freuen (84.). Doch mehr war an diesem Abend einfach nicht drin.

Das nächste Spiel: SV Waldhof gegen MSV Duisburg (Samstag, 27. Mai, 13.30 Uhr). Alle Spiele der 3. Liga live bei MagentaSport.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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