Fußball - Corona-Ausbruch beschäftigt Waldhof-Gremien

Suche nach Schuldigen

Von 
Thorsten Hof
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Eckfahne im Mannheimer Carl-Benz-Stadion. © dpa

Mannheim. Der für den deutschen Profi-Fußball bislang beispiellose Corona-Ausbruch beim Drittligisten SV Waldhof, von dem zeitweise bis zu 17 Personen betroffen waren, hat den Traditionsclub bundesweit in die Schlagzeilen gebracht und den sportlichen Ablauf mit der Spielabsage beim TSV 1860 München und den verlorenen Trainingseinheiten massiv ins Wanken gebracht. Zu diesen Folgen könnten sich nun zusätzlich interne Auswirkungen gesellen, wie eine am Donnerstagmittag verschickte Pressemitteilung andeutet.

In der nicht unterzeichneten Nachricht, die jedoch von Geschäftsführer Markus Kompp in Auftrag gegeben worden sein dürfte, ist die Rede davon, dass zur Aufklärung der Geschehnisse „in den letzten Tagen unter Beteiligung von Mitgliedern des Aufsichtsrates, des Präsidiums e.V. und der Geschäftsführung zahlreiche Gespräche mit Mitarbeitern des SVW und den an der Umsetzung der Covid-19-bedingten Auflagen und Hygienevorschriften extern beteiligten Personen geführt“ wurden. Am Mittwoch sei das Thema zusätzlich mit Sportchef Jochen Kientz erörtert worden. Thema dürfte dabei auch gewesen sein, ob die Corona-Welle bei einem von Kientz veranstalteten Mannschaftsabend Ende September ihren Ausgang genommen haben könnte, wie in einzelnen Medien spekuliert wird. „Über die vorläufigen Erkenntnisse wurde nun der Aufsichtsrat entsprechend informiert“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Aufsichtsrat am Zug

Wie dieser nun reagiert, ist offen, die Corona-Frage und die Suche nach Schuldigen könnte die ohnehin nur noch auf ein reines Arbeitsverhältnis reduzierte Beziehung zwischen Kompp und Kientz aber weiter massiv belasten. Der Sportchef muss sich dabei vorhalten lassen, die Lage ebenso wenig in den Griff bekommen zu haben wie auch Kompp, der versuchte, das Chaos aus dem Urlaub in Island zu managen. Zudem könnten auch Sparvorgaben und die Umstellung auf Schnelltests der Lage Vorschub geleistet haben.

Dass Kientz über sein Vertragsende im Sommer hinaus beim SVW bleibt, erscheint immer unwahrscheinlicher, einseitige Schlüsse aus der Corona-Welle könnten ihn nun weiter beschädigen. Dass Scout Tim Schork vom Kompp-Lager bereits als möglicher Nachfolger lanciert wurde, passt da ins Bild. 

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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