FC Türkspor Mannheim

„Schon Platz drei wäre ein Misserfolg“

Der Vorjahres-Sechste strebt mit aller Macht nach oben und greift entsprechend auf dem Transfermarkt zu

Von 
Bastian Hauk
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Sahin Äygünes trug auch schon das Trikot des VfR Mannheim. © Nix

Mannheim. Ehemalige Profis im Kader, eine taktisch variablere Mannschaft und ein hochmotivierter Trainer – der FC Türkspor Mannheim will in der neuen Landesliga-Saison um jeden Preis aufsteigen. „Schon der dritte Platz wäre ein Misserfolg. Da dürfen wir auch nicht darum herumreden. Jeder Spieler auf der Bank ist genauso so gut wie jeder auf dem Platz, der Kader ist für höchste Ziele bestimmt“, freut sich Coach Serif Gürsoy über die enormen Transfertätigkeiten seines Vereins.

Die bisherigen Ergebnisse der Vorbereitung lassen ebenso aufhorchen: Mit 3:2 gewann Türkspor beispielsweise beim SV Waldhof II, zeigte dort erstmals seine neue Klasse. „Siege gegen den Waldhof sind immer ein Erlebnis. Wir haben dort gut aufgespielt und vor allem auch eine neue Taktik ausprobiert, die sofort gezündet hat“, erklärt der Trainer, der gegen die kleinen „Buwe“ erstmals eine Dreierkette testete. „Das ist auch definitiv eine Option für die Saison. Wir haben viele intelligente Kicker, die genau das spielen können. So sind wir auch für die Gegner nicht so leicht auszurechnen“.

Gerechnet hätte auch kaum einer mit dem Top-Zugang des FC in der vergangenen Transferperiode. Mit Sahin Äygünes kommt ein international erfahrener Goalgetter zum ambitionierten Türkspor-Team. Der 32-Jährige traf schon für den SV Sandhausen in der 2. Liga, spielte jahrelang in der Topliga der Türkei und erzielte Tore gegen namhafte Clubs wie Besiktas Istanbul. „Das ist schon ein gewaltiger Name. Wir freuen uns sehr, dass er bei uns ist und unsere Ziele mitverfolgt“, so Gürsoy, der noch deutlich mehr neue Spieler begrüßen durfte.

Neuzugang per WhatsApp

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Stürmer Emre Efe kam beispielweise aus Kirchheim zum FC, Julian Reinmuth folgte ebenfalls dem Lockruf und kehrte dem VfL Kurpfalz Neckarau den Rücken. Den kuriosesten Transfer legte allerdings Florent Ahmeti vom ESV Ludwigshafen hin: „Er schrieb mir per WhatsApp kurz vor Transferende, dass er unbedingt bei uns spielen will. Ich kannte ihn nicht, habe gepokert und gesagt, er solle doch einfach bei uns unterschreiben und wir schauen, was passiert. Mittlerweile hat Florent richtig eingeschlagen, ein echter Glücksgriff“, freut sich Gürsoy, dem vor allem die Art und Weise der Anfrage seines Neuzugangs gefiel. Mit Spontanität allein war der 37-Jährige in dieser Transferperiode aber nicht zu überzeugen, Gürsoy legte sein Augenmerk auf ganz besondere Attribute, allen voran: Zuverlässigkeit. Mir ist die Mentalität einer Mannschaft enorm wichtig, wichtiger sogar als die spielerische Klasse. Wir haben den Fokus auch auf deutsche Spieler gelegt. Auch wenn das jetzt komisch klingen mag: die deutschen Jungs bringen die Mentalität, die ich will, in eine Mannschaft“.

Im Vergleich zur vergangenen Winterpause ist die FC-Mannschaft nun runderneuert. Im Dezember verließ das Trainer-Team um Feytullah Genc den Verein, Serif Gürsoy, der erst ein halbes Jahr zuvor sein Amt niederlegte, kehrte zurück. „Damals war ich mir mit dem Verein nicht über die Ausrichtung der Mannschaft einig. Ich möchte in der Landesliga oben mitspielen und musste dann den Verein verlassen. Mit meiner Rückkehr formulierte man die Ziele im Verein neu und hat jetzt auch Taten sprechen lassen“.

Die Wucht dieser Taten soll am Sonntag der DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal zu spüren bekommen. „Ziegelhausen wird erstmal ein schweres Spiel für uns. Die haben ihren Kader auch enorm verstärkt, eine gute Vorbereitung gespielt. Ich denke, wir werden da an unser absolutes Maximum herankommen müssen“, freut sich Gürsoy auf die neue Saison, die Ende Mai für ihn nur mit einem Ergebnis enden darf: Aufstieg Türkspor Mannheim.

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