SC Rot-Weiß Rheinau

Rückkehr nach zehn Jahren

Die Mannheimer Südstädter wollen nach dem Aufstieg verhindern, dass sich Geschichte wiederholt

Von 
Bastian Hauk
Lesedauer: 
Ende Mai feierte der SC Rot-Weiß Rheinau die Kreisliga-Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga. Seitdem hat sich beim SC einiges getan. © Berno Nix

Mannheim. Der SC Rot-Weiß Rheinau ist wieder da. Exakt zehn Jahre nach der letzten Landesliga-Saison kämpft die Mannschaft von Trainer Maurice Hirsch nun als Aufsteiger in dieser Spielklasse wieder um Punkte. Nur das Endergebnis soll diesmal ein anderes sein – der SC stieg damals als Tabellensiebzehnter wieder in die Kreisliga ab. „Unser Ziel ist natürlich, so schnell wie möglich Punkte zu sammeln, in jedem Spiel unsere Qualität auf den Platz zu bringen, um dann schnellstmöglich auch den Klassenerhalt sichern zu können“, formuliert Hirsch die Marschroute für die kommende Saison.

Seit der viel umjubelten Kreisliga-Meisterschaft hat sich eine Menge getan. Der Kader hat sich grundlegend verändert, allen voran stehen gleich zwei neue Spieler im Rheinauer Tor zur Verfügung. Cedric Aßmann (Nußloch) und Cedric Ernst (Ketsch) lieferten sich in der Vorbereitung ein Duell um die Nummer eins, eine Entscheidung steht noch aus. „Ich werde mir da alle Zeit nehmen. Natürlich hole ich mir auch noch den Rat unseres Torwart-Trainers. Am Ende wird einer enttäuscht sein, das ist aber eben auch die Aufgabe eines Trainers“, lässt sich der 30-Jährige noch keine Torhüter-Tendenz entlocken. Insgesamt acht Neue konnte der SC in dieser Saison verpflichten, die großen Namen blieben aus. Dafür hat ein eben solcher den Verein verlassen: Goalgetter Darnell Hill (25 Tore) schloss sich dem VfB Gartenstadt an.

Hill muss ersetzt werden

„Das ist für uns natürlich ein Verlust. Darnell hat eine Qualität, die wir gerne mit in die Landesliga genommen hätten. Wir haben aber viele gute Jungs in der Truppe, die ihn ersetzen können.“, erklärt Hirsch und konkretisiert seine Gedankenspiele für eine mögliche Startaufstellung. „Am ehesten kann Maurice Krämer seine Position spielen, ihn haben wir aus Kirchheim geholt. Er ist jetzt nicht der gleiche Spielertyp, bringt aber definitiv die nötige Klasse mit“.

Mehr zum Thema

SC Olympia Neulußheim

Gekommen, um zu bleiben

Veröffentlicht
Von
Andi Nowey
Mehr erfahren

Doch reicht das auch für den Klassenerhalt? Hirsch weiß, dass die Saison für den SC keine leichte wird. Der Aufsteiger wird sich strecken und vor allem hoffen müssen, dass sich keiner der Leistungsträger langfristig verletzt. „Wir haben einen kleinen, aber feinen Kader zusammengestellt. Qualitativ reicht der für die Landesliga, da bin ich mir sicher. Natürlich werden manche Mannschaften besser aufgestellt sein wie wir, genau dann müssen wir eben über das Kollektiv kommen“, erklärt Hirsch, der an seiner Taktik wenig ändern will. In der Kreisliga stellten die Rheinauer noch den besten Angriff und die stärkste Defensive, das dadurch gewonnene Selbstvertrauen soll auch jetzt weiterhelfen. „Meine Mannschaft wird sich jetzt sicher nicht hinten reinstellen und gucken, was passiert. Wir werden weiterhin versuchen, dem Gegner unseren Fußball aufzudrücken und offensiv an die Sache rangehen.“

Holprige Trainingszeit

Dabei hatte der Coach in der Vorbereitung noch nicht die nötige Zeit, um seine Elf vollends auf den Ligastart zu fokussieren. Zahlreiche verletzungsbedingte, vor allem aber urlaubsbedingte Ausfälle behinderten den Trainingsalltag beim SC enorm. „Die ersten zwei Wochen waren gut. Danach ist es dann eingebrochen. Das Problem haben zwar einige Trainer in der Liga, es ist aber dennoch schade“, ist dem ehrgeizigen Ex-Profi Hirsch der Unmut deutlich anzumerken.

Die ausbaufähige Vorbereitung spiegelte sich in den Ergebnissen wider. Erst kassierten die Rot-Weißen eine 1:6-Niederlage gegen den Kreisligisten FV Brühl II, danach hagelte es eine 2:6-Klatsche im Pokal gegen Viernheim – ausgerechnet Viernheim. Genau die Mannschaft, gegen die Rheinau am zweiten Spieltag seinen Saisonauftakt feiert. „Erstmal kommt es uns nicht ungelegen, dass wir am Sonntag keine Partie haben und etwas später ins Geschehen eingreifen können“, freut sich Hirsch über mehr Vorbereitungszeit. „Gegen Viernheim standen wir im Pokal schon mit der Mannschaft auf dem Feld, die auch im Ligaspiel auflaufen wird. Die erste Hälfte war auch noch in Ordnung, danach ist uns der Schlauch gerissen. Ich will diese Partie aber auch gar nicht überbewerten, in der Liga werden wir uns ganz sicher anders präsentieren“.

Eine Liga, die den Trainer in dieser Saison ganz speziell reizt. Neben den Rheinauern ist mit Srbija noch eine zweite Mannschaft aus Mannheim aufgestiegen. Dazu gesellt sich beispielweise noch der VfL Kurpfalz Neckarau, Schwetzingen oder die erste Mannschaft von Brühl. „Es ist schon geil, wie viele Teams hier aus dem Kreis mit dabei sind. Das wird viele spannende und brisante Duelle geben“, sagt Hirsch, der als Trainer in seine erste Saison von Beginn an geht und seinen Verein nun wieder jubeln lassen will – diesmal jedoch über den Klassenerhalt.

Freier Autor

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen