Mannheim. Er kam, sah und traf: Justin Neuner erzielte am vergangenen Samstag direkt nach seiner Einwechslung per Kopf das 1:0 für den Fußball-Oberligisten VfR Mannheim im Heimspiel gegen Normannia Gmünd. Letztlich mussten sich die Rasenspieler mit einem 1:1 begnügen, aber der VfR-Stürmer gehörte nach Spielschluss zu den Gewinnern. „Justin ist im Kommen“, lobt auch Hakan Atik, der Sportliche Leiter und Interimscoach der Mannheimer, den 23-Jährigen.
Neuner, der ja auch die Trikotnummer neun hat und als echter „Neuner“ im Angriffszentrum der Rasenspieler fungieren soll, scheint seine Anfangsschwierigkeiten überwunden zu haben. In der Partie gegen Gmünd kam er zwar wieder von der Bank, aber der 1,89 Meter große Mittelstürmer zeigte Präsenz und machte es ordentlich. Im Vergleich zu seinen Auftritten zu Beginn der Runde wirkte das um viele Prozente besser. Nun winkt ihm ein Einsatz in der Startelf.
„Er hatte lange keine Spielpraxis“, sagt Atik. „Er kam im Sommer 2021 zum Südwest-Oberligisten FV Dudenhofen, als die Corona-Zeit herrschte. Dann hat er sich böse verletzt und fiel lange aus.“ Der VfR-Interimscoach urteilt: „Nun hat er sich in den vergangenen Spielen wirklich an den Rhythmus der Mannschaft gewöhnt. Er hat mehrere Kilo abgenommen und wirkt viel fitter. Die Laufwege stimmen, er hat in elf Partien vier Tore erzielt. Justin entwickelt sich wirklich sehr gut.“
Der Angreifer selbst ist ebenfalls mit sich zufrieden. „Ja, ich habe viel gelernt in den vergangenen Wochen. Ich fühle mich viel wohler und wenn ich dann noch treffe, macht alles natürlich noch mehr Spaß“, sagt Neuner, der aber mit dem Endergebnis gegen Gmünd auch nicht ganz zufrieden war: „Leider haben wir uns nicht mit einem Sieg belohnt. Ich denke, wir gehören wirklich nicht dahin, wo wir gerade in der Tabelle stehen. Aber die Leistung insgesamt gegen Gmünd gibt Selbstvertrauen.“
Momentan belegt der VfR in der Oberliga Baden-Württemberg mit 13 Punkten nur den 16. und damit drittletzten Tabellenrang. Die Mannheimer, die auswärts in dieser Saison noch keinen Punkt geholt haben, müssen am Samstag um 14 Uhr beim Vorletzten FC Holzhausen antreten. Die Partie ist damit ein sogenanntes „Sechs-Punkte-Spiel“. Hakan Atik hat Respekt vor dem Gegner: „Das ist eine kompakte Mannschaft, sehr körperlich und mit Janik Michel haben sie einen echten Knipser, der in dieser Saison schon siebenmal getroffen hat.“
Jüllich wieder einsatzbereit
Personell sieht es beim VfR auch wieder ein klein wenig besser aus. Nicolas Jüllich ist fitter und könnte diesmal von Anfang an spielen. Ausfallen werden aber weiterhin Kapitän Marco Raimondo-Metzger (Bandscheibenprobleme) und der zentrale Mittelfeldspieler Marcel Titsch Rivero, der weiter an den Folgen eines Muskelfaserrisses laboriert. Auch die erfahrenen Manfred Osei Kwadwo und Ali Ibrahimaj sind noch nicht wieder einsatzfähig. Dennoch sagt Atik: „Wir wollen den Auftritt gegen Gmünd in Holzhausen bestätigen, hinten genauso gut stehen und am besten nichts zulassen. Vorne sind wir immer für ein Tor gut.“ Ob er dabei an Justin Neuner gedacht hat? Der neue Hoffnungsträger des VfR macht jedenfalls vor Samstagmittag klar: „Wir fahren nach Holzhausen, um die ersten Auswärtspunkte zu holen.“
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