Eishockey

Neu in Mannheim: Warum Adler-Stürmer Luke Esposito auf seinen Onkel hört

Luke Esposito soll dem Angriff der Adler mehr Durchschlagskraft verleihen. In Mannheim tritt der 30-Jährige in die Fußstapfen seines Onkels, der in den 1990er Jahren ein Publikumsliebling im Friedrichspark war

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Christian Rotter
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In der vergangenen Saison trug Luke Esposito noch das Trikot der Augsburger Panther, in der neuen Spielzeit stürmt der Amerikaner für die Adler Mannheim. © Daniel Bamberger

Mannheim. Sein Onkel bohrte immer wieder. Doch über viele Jahre winkte Luke Esposito ab. Wenn er sich mit Paul Messier traf, entwickelten sich die Gespräche stets in Richtung Eishockey. Doch während der Onkel Werbung machte für Europa im Allgemeinen und Mannheim im Speziellen, hatte Esposito andere Träume: „Bei mir war es nicht anders als bei meinen Teamkollegen. Unser Ziel war die NHL, das war unser Kindheitstraum. Etwas anderes kam für mich lange nicht in Frage“, erzählt Esposito.

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Ob Messier einen Freudentanz aufgeführt hat - jetzt, da der Neffe tatsächlich bei den Adlern gelandet ist? Um zu begreifen, warum Messier ganz genau wusste, wovon er sprach, hilft ein Blick in seine Profikarriere. 1983 wagte der Stürmer selbst den Sprung über den großen Teich, heuerte beim Bundesligisten aus Iserlohn an. Nach nur einem Jahr zog es ihn weiter zum Mannheimer ERC, bei dem er bis 1990 blieb. In der Kurpfalz erlebte Messier nicht nur die schönste Zeit in seiner Karriere, sondern wurde mit seiner Spielweise auch schnell zu einem Publikumsliebling.

Mehr als 30 Jahre später wird nun also sein Neffe das blau-weiß-rote Trikot tragen. Nicht in der Bundesliga, sondern in der Deutschen Eishockey Liga. Und auch nicht im Eishockey-Tempel Friedrichspark, sondern in der SAP Arena.

Luke Esposito stammt aus einer eishockeybegeisterten Familie mütterlicherseits. Während sein in Italien geborener Vater selbst Fußball spielte, aber ein großer Fan des NHL-Clubs Edmonton Oilers ist, jagten so ziemlich alle aus dem anderen Familienzweig der schwarzen Hartgummischeibe nach. Prominentester Vertreter: Luke Espositos anderer Onkel Mark, der unter anderem in der nordamerikanischen Profiliga NHL sechsmal den Stanley Cup gewann. Mark Messier ist auch der Grund, warum Esposito vor 14 Jahren zum ersten Mal die SAP Arena betrat. Bei der WM 2010 in Deutschland arbeitete Messier als General Manager für Kanada, sein Neffe begleitete ihn.

Esposito ist überraschender Transfer 

Dass die Adler Esposito als einen der ersten Zugänge für die neue Saison präsentierten, überraschte ein wenig. Er war einer der ersten Transfers, die Trainer und Sportmanager Dallas Eakins einfädelten. „Luke verkörpert die Art von Importspielern, die wir verpflichten wollen. Sie verschreiben sich unseren Zielen. Ihnen geht es nicht darum, an einem freien Tag ein schönes Restaurant in Italien oder Frankreich aufzusuchen, um einen guten Wein zu trinken“, erklärte Eakins im April im Gespräch mit dieser Redaktion.

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Espositos erstes Europa-Jahr hätte nur schwer mental anstrengender sein können. Sportlich stieg er mit den Augsburger Panthern ab. Der Club blieb nur erstklassig, weil sich in der DEL2 kein aufstiegsberechtigter Verein durchsetzte. „Ich bin ein Wettkampftyp, das ist meine größte Stärke“, sagt Esposito über sich selbst: „Du fühlst dich nicht in jedem Spiel großartig, musst aber dennoch immer das Beste aus dir herausholen. Das ist etwas, das mir ziemlich gut gelingt.“

In 52 Spielen für Augsburg schoss der 30-Jährige zehn Tore, zudem bereitete er 24 Treffer vor. In der teaminternen Scorerliste belegte Esposito damit hinter dem Finnen Anrei Hakulinen und dem Kanadier Chris Collins Rang drei. Auf die Herausforderung in Mannheim freut sich der Angreifer: „Bei den Adlern bietet sich mir eine große Chance. Ich bin offen für jede Rolle, die ich ausfüllen soll.“

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Christian Rotter
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Mit Coach Eakins hat sich Esposito bereits ausgetauscht. Er kann es kaum erwarten, dass es in Mannheim endlich für ihn losgeht. Eines würde ihn besonders freuen: Wenn sich im Saisonverlauf seine Onkel Mark und Paul Messier unter die Adler-Fans mischen und sich damit für die Familie der Kreis schließt.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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