Hintergrund

Mädchenfußball im Mittelpunkt

Die Arbeit des VfR Mannheim mit B-Juniorinnen-Trainer Philipp Theuerkorn an der Spitze trägt Früchte

Von 
Moritz Kaltwasser
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Für sein Engagement bei den B-Juniorinnen des VfR Mannheim wurde Philipp Theuerkorn (kleines Bild) mit dem DFB-Ehrenamtspreis ausgezeichnet. © VfR

Mannheim. Meistens sorgt beim VfR Mannheim die Männer-Oberligamannschaft für Schlagzeilen. Nun standen allerdings nicht Alexander Esswein und Co. im Mittelpunkt des Geschehens, sondern Philipp Theuerkorn (kleines Bild), der als Trainer der beiden B-Juniorinnenmannschaften den angesehenen DFB-Ehrenamtspreis in der Sonderkategorie „Mädchenfußball“ erhielt.

„Ehrlich gesagt bedeutet mir diese Auszeichnung gar nicht so viel. Ich engagiere mich ja in erster Linie aus Überzeugung für die Sache“, erklärt Theuerkorn bescheiden, ehe er den Stellenwert des Ehrenamtspreises für den Verein einordnet: „Diese Würdigung zeigt schon, dass wir vieles richtig machen“, so der Nachwuchscoach.

Sprung in die Verbandsliga das mittelfristige Ziel

Auch Lars Andersson, der im Spätherbst 2021 die Frauenfußballabteilung beim VfR ins Leben gerufen hat, nimmt mit Freude zur Kenntnis, dass die harte Arbeit Früchte trägt. Die Zahlen sprechen zumindest eine eindeutige Sprache: Zurzeit können die Rasenspieler jeweils ein Frauen-, C-, D- und E-Juniorinnenteam stellen. Bei den B-Juniorinnen ist der Zulauf so groß, dass der Verein sogar zwei Teams gemeldet hat. „Insgesamt haben wir aktuell an die 120 Spielerinnen im Verein. Das ist hervorragend“, unterstreicht Andersson stolz.

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Claudio Palmieri
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Doch der promovierte Historiker ruht sich auf dem bisher Erreichten nicht aus, sondern weiß genau, dass anstrengende Jahre auf die Blau-Weiß-Roten im Frauenfußball warten. Die Ambitionen bleiben hoch: Mit seinem Frauenteam möchte der VfR perspektivisch den Sprung in die Verbandsliga schaffen und damit einen weiteren Meilenstein setzen. Die Vorteile eines Aufstiegs liegen auf der Hand: Je höher die Liga, desto attraktiver ist der Verein für Spielerinnen und Übungsleiter.

Speziell Letzteres machte Andersson vor einigen Monaten noch zu schaffen. Motivierte Trainer wie Theuerkorn sind im Frauenfußball rar gesät, doch mittlerweile sei der VfR auch in diesem Bereich laut Andersson besser aufgestellt. Seit 2023 erhält der Club auch Unterstützung von Sozialpädagogin Serife Fidan, die sich den außersportlichen Angelegenheiten widmet.

„Der Fußball ist nach wie vor stark männerdominiert. Dementsprechend fehlen für die Frauen häufig Angebote“, erklärt Theuerkorn, der sich als Trainer bewusst für den Mädchen- und Frauenfußball entschied. „Ich habe im Juniorinnenfußball einfach das Gefühl, mehr bewegen zu können. Des Weiteren haben auch die Mädchenmannschaften einen Trainer verdient, der seine Aufgaben leidenschaftlich erfüllt“, legt der B-Juniorinnentrainer seine Beweggründe dar.

Derweil möchte der Verein sein Hauptaugenmerk künftig auf die jüngeren Jahrgänge richten. In den anstehenden Spielzeiten sollen vor allem mehr Mädchen bereits im Bambini- und F-Jugendalter für den Fußball motiviert werden. „Somit könnten wir ein Gerüst mit etwas erfahreneren Spielerinnen aufbauen“, erklärt Andersson und verweist auf die Tatsache, dass das D-Juniorinnenteam fast ausschließlich aus Anfängerinnen besteht.

Man merkt: Die Blau-Weiß-Roten scheinen noch nicht an ihrem Zenit angekommen zu sein. Bisher ist der Frauenfußball beim VfR aber ein durchschlagender Erfolg.

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