Blick in die 3. Liga

Englische Woche in 3.Liga: Zwei Ex-Mannheimer dürfen feiern

Die Englische Woche in der 3.Liga sortierte die Tabelle noch einmal neu. Zwei ehemalige Profis des SV Waldhof Mannheim spielten dabei eine ganz besondere Rolle.

Von 
Thorsten Hof
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Bentley Baxter Bahn traf für Alemannia Aachen sehenswert mit der Hacke. © IMAGO/Eibner

Mannheim. Die Englische Woche ist Geschichte, nun geht die 3. Liga in die Länderspielpause und die Vereine der untersten deutschen Profi-Klasse können sich nochmals sortieren. Dabei haben die zurückliegenden drei Spieltage die Clubs in kürzester Zeit wieder einmal ordentlich durcheinandergerüttelt. Im Aufstiegsrennen machte vor allem Arminia Bielefeld mit zwei Siegen Boden gut und rückte auch aufgrund des 0:2-Patzers des 1. FC Saarbrücken gegen den VfB Stuttgart II bis auf einen Punkt an den Relegationsplatz heran.

Dass die Arminia sich um eine Lizenz für die 2. Liga bemüht hat, ist nicht nur mit Blick auf die Tabelle eine Selbstverständlichkeit, dazu haben zwölf weitere Clubs die Unterlagen für das Unterhaus eingereicht. Nach Informationen des Internet-Portals „liga3-online.de“ gehören dazu Dynamo Dresden, Energie Cottbus, der 1. FC Saarbrücken, Arminia Bielefeld, der FC Ingolstadt, Viktoria Köln, Hansa Rostock, der SC Verl, der SV Wehen Wiesbaden, Erzgebirge Aue und 1860 München.

Selbst Rot-Weiss Essen und der VfL Osnabrück – zur Winterpause noch auf den Abstiegsplätzen – haben einen Antrag auf Zulassung zur 2. Liga eingereicht. Der zwischenzeitliche Lauf, den die einstigen Kellerkinder im neuen Jahr gestartet hatten, sorgte offenbar für den entsprechenden Optimismus.

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Der SV Waldhof hat diese Hoffnungen dagegen wohl früh fahren lassen, die Mannheimer beschäftigen sich mit Blick auf die tabellarische Lage im aktuellen Lizenzierungsverfahren ausschließlich mit der 3. Liga und der Regionalliga Südwest. „Ja, das ist korrekt“, bestätigte Waldhof-Geschäftsführerin Jennifer Schäfer auf Anfrage dieser Redaktion. Absolute Priorität hat in der Quadratestadt der Klassenerhalt. 14 Punkte Rückstand in den noch neun ausstehenden Spielen gutzumachen, scheint auch nicht allzu realistisch. Dennoch gehört der SVW mit sechs Punkten aus drei Spielen zu den Gewinnern der Englischen Woche, in der auch zwei ehemalige Waldhof-Profis ihre Spuren hinterlassen haben.

Bentley Baxter Bahn trifft mit der Hacke für Aachen

Bentley Baxter Bahn und die Hacke – dass der gebürtige Hamburger auch so unkonventionell treffen kann, hat der Mittelfeldspieler bereits im Waldhof-Trikot unter Beweis gestellt Sein Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 gegen Erzgebirge Aue (3:0) im Dezember 2023 kam sogar in die Endauswahl zum „Tor des Monats“. Nun hat es Bahn schon wieder getan. Beim 2:1-Erfolg von Alemannia Aachen gegen den FC Hansa Rostock stand der in der Schlussphase eingewechselte 32-Jährige bei Gianluca Gaudinos scharfer Hereingabe genau richtig, lenkte den Ball mit der Hacke gekonnt zum 2:1 ins Tor (83.) und brachte den Tivoli zum Beben. Für Aachen ein enorm wichtiger Heimsieg, der Aufsteiger (37 Zähler) liegt in der Länderspielpause nun einen Punkt besser als der SV Waldhof (36) auf dem zwölften Platz.

Überschattet wurde die Partie in Aachen von einer für die Gastgeber sicherlich kostspieligen Pyro-Show der eigenen Fans, noch schlimmer führten sich dagegen die rund 3000 Anhänger von Hansa Rostock auf: Wie die „Aachener Zeitung“ berichtete, sollen im Gästeblock über 500 Sitzschalen beschädigt worden sein. Einige Fans hatten die demolierten Sitzschalen während der Partie triumphierend präsentiert und sie teilweise in den Innenraum geworfen. Zudem machten sich die Hansa-Chaoten über die Sanitärbereiche im Tivoli her. „Das ist purer Vandalismus und nicht nachvollziehbar“, sagte Alemannia-Veranstaltungsleiter Fadi Fattouh gegenüber der „Aachener Zeitung“.

Stefano Russo (Mitte) war der Matchwinner für Arminia Bielefeld in Osnabrück. Sein Treffer zum 1:0 war auch das Endergebnis. © IMAGO/osnapix

Nicht weniger sehenswert als der Treffer von Bentley Baxter Bayhn in Aachen war übrigens das Tor eines weiteren ehemaligen Waldhöfers, der inzwischen das Trikot von Arminia Bielefeld trägt: Beim 1:0-Erfolg der Arminen im Derby beim VfL Osnabrück war Stefano Russo der Matchwinner. Seine Direktabnahme nach einer Ecke rauschte bereits in der 14. Minute aus zwölf Metern ins Netz und bedeutete zugleich den Endstand.

Stefano Russo trumpft in Bielefeld weiter auf

Damit krönte der gebürtige Ludwigshafener einmal mehr einen starken Auftritt, Russo gehört inzwischen zu den unumstrittenen Leistungsträgern der Ostwestfalen. Die sind nach Siegen im direkten Duell gegen den 1. FC Saarbrücken weiter auf der Überholspur und haben nur noch einen Zähler Rückstand auf die Saarländer, die den zur Relegation berechtigenden dritten Platz belegen. Selbst die Plätze eins (Dresden, 53 Punkte) und zwei (Cottbus, 52 Punkte) sind für die Arminen so wieder in unmittelbarer Reichweite. Von dieser Aussicht ließ sich Derby-Held Russo aber nicht locken: „Jetzt haben wir erst mal ein wichtiges Spiel im Landespokal und dann schauen wir weiter“.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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