Mannheim. Beim Final Four 2023 auf eigener Anlage ist den Frauen des Mannheimer HC in der MHC-Arena der ersehnte Triumph gelungen. Nach einem dramatischen DM-Finale gegen den Club an der Alster aus Hamburg wurden sie erstmals deutsche Feldhockey-Meisterinnen. Beim Stand von 1:1 (1:0) ging es nach regulärer Spielzeit ins Penaltyschießen, wo der MHC mit 4:3 die Oberhand behielt und insgesamt mit 5:4 gewann.
Den doppelten Titelgewinn verpasste der MHC allerdings. Anders als im DM-Finale 2017 an gleicher Stelle triumphierten diesmal nicht die MHC-Männer, sondern der Titelverteidiger Rot-Weiss Köln, der vor 2300 Zuschauern in der MHC-Arena mit 3:2 (2:1) gewann. Die MHC-Herren verpassten somit ihren zweiten Titel, sind aber als Vizemeister in der kommenden Saison in der Euro Hockey League (EHL) vertreten. Ebenso wie der alte und neue Meister Köln und der Harvestehuder THC, der im Spiel um Platz drei im Hamburger Duell den UHC Hamburg mit 3:2 (2:2) besiegte.
Ungeschlagene Meisterinnen
Um 13.34 Uhr stemmte MHC-Kapitänin Stine Kurz die Meistertrophäe der Frauen in die Höhe - und der Rest war blau-weiß-roter Jubel. „Ich bin einfach überglücklich, dass wir es jetzt geschafft haben“, sagte Kurz, die nicht nur daran erinnerte, dass die MHC-Frauen die Saison ungeschlagen geblieben waren, sondern auch an die Endspiele 2021 und 2022, die man jeweils nach Penaltyschießen gegen den Düsseldorfer HC verloren hatte.
„Vielleicht haben wir diese Erfahrung gebraucht. Es ist schön, dass wir es endlich geschafft haben“, sagte die überglückliche Torhüterin Lisa Schneider. Die wurde in den 60 Spielminuten nur einmal durch ein Stechertor von Katharina Haid zum 1:1 (51./Strafecke) überwunden. Zuvor hatte Carolin Seidel in Halbzeit eins ebenfalls per Strafecke das 1:0 (28.) für den MHC erzielt.
Zum Penaltyschießen übernahm Karlotta Lammers den Job im MHC-Tor. „Es war abgesprochen, dass ich in den Play-offs bei einem Shootout ins Tor gehe. Ich hätte den Titelgewinn auch ohne Penaltyschießen verkraftet, aber so war es natürlich ein Karriereabschluss für mich, von dem man nur träumen kann“, strahlte Lammers. Im Shootout verwehrte sie dann Anne Schröder und Katharina Kirschbaum ein Tor. So trafen nur Hannah Gablac, Hanna Granitzki und Victoria Huse für die Norddeutschen. Beim Versuch von Stine Kurz (verwandelter Siebenmeter von Lucina von der Heyde), Fiona Felber und Lucina von der Heyde jubelten die MHC-Frauen. Clara Badia Bogner verpasste die Entscheidung, aber Lucia Jimenez, die als wertvollste Spielerin des Final Four geehrt wurde, ließ die Blau-Weiß-Roten triumphieren.
„Wir haben nicht unser bestes Spiel gemacht, hatten diesmal auch Glück. Trotzdem denke ich, dass wir es einfach mal verdient haben“, sagte MHC-Coach Nicklas Benecke, dessen Team nun für die Frauen-EHL qualifiziert ist.
Peillat bester Torjäger
Bei den MHC-Männern brachten Justus Weigand (18.) und Teo Hinrichs (22.) ihren Club trotz des frühen Kölner 1:0 (8.) von Christopher Rühr zur Pause mit 2:1 nach vorn. In einem von vielen Karten geprägten und teils hektischen Spiel kamen die Gäste Ende des dritten Viertels nach einer Serie von Strafecken zu einem Siebenmeter, den Rühr zum 2:2 (45.) verwandelte. Im Schlussviertel traf Mink van der Werden dann zum 3:2 für Köln (49./Strafecke).
Für Torhüter Lukas Stumpf war es das letzte Spiel für den MHC. Er wechselt zum TSV Mannheim Hockey. „In der ersten Halbzeit hatten wir das Spiel im Griff, danach ist uns das nicht mehr gelungen“, so MHC-Herrencoach Andreu Enrich, der aber von „einer tollen Saison“ sprach. Ein Titel ging doch an den MHC: Gonzalo Peillat wurde mit 20 Toren als bester Torjäger der Hauptrunde geehrt.
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