Faustball

Ein historischer Erfolg: Darum feiert der TV Käfertal

In der Faustball-Bundesliga sorgt der TV Käfertal für Furore. Denn dem Verein aus Mannheim gelingt Historisches

Von 
Jörg Aberle
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Nach der ersten Enttäuschung überwog bei den Spielern des TV Käfertal schnell der Stolz auf eine starke Saisonleistung. © DFBL/denDulk

Brettorf. Die Krönung mit dem Deutschen Meistertitel ist den Faustballern des TV Käfertal zwar verwehrt geblieben, dennoch stand am Ende einer herausragenden Saison die verdiente Vizemeisterschaft und die beste Platzierung in der Faustball-Bundesliga bisher zu Buche. Im Endspiel in Brettorf boten die Mannheimer am Sonntag dem Abonnementmeister TSV Pfungstadt lange Zeit Paroli und mussten sich erst nach fünf spannenden Sätzen mit 2:3 geschlagen geben. Im Entscheidungssatz trennten den TVK beim Stand von 9:8 nur noch zwei Punkte vom Meistertitel, den letztlich der Serienmeister Pfungstadt den Mannheimern wegschnappte.

„Direkt nach der Niederlage war ein Tiefpunkt. Es sind auch ein, zwei Tränen geflossen. Der eine oder andere hat sich eine Teilschuld an der Niederlage gegeben. Aber zwei Stunden später haben wir realisiert, dass es der größte Erfolg für den Verein war. Den zweiten Platz bei den Deutschen Feldmeisterschaften zu holen, ist überragend“, zog Kapitän Felix Klassen am Tag danach ein überaus positives Fazit nach der bitteren Niederlage im Fünf-Satz-Krimi.

DM in Brettorf

Halbfinal-Qualifikation: TV KäfertalVfK Berlin 3:0 (11:7, 11:8, 11:2)

Halbfinale: TV Käfertal – TSV Hagen 3:0 (11:5, 11:6, 11:8)

TSV PfungstadtTV Brettorf 3:2 (5:11, 11:6, 9:11, 11:5, 11:7)

Finale: TV KäfertalTSV Pfungstadt 2:3 (4:11, 6:11, 11:5, 12:10, 9:11)

Finale Frauen: TSV DennachTV Jahn Schneverdingen 2:3 (11:7, 6:11, 6:11, 11:8, 8:11) jab

 

Im Endspiel gegen den Favoriten aus Pfungstadt sah es lange nach einer klaren Angelegenheit zugunsten der Hessen aus. Nationalspieler Patrick Thomas war nicht in den Griff zu bekommen. Erst zu Beginn des dritten Satzes wendete sich das Blatt. Käfertals Marcel Stoklasa brachte seine Angaben durch, und die Abwehr konnte endlich den Angriff in Position bringen. Der TVK nutzte zudem die Patzer der Pfungstädter aus und sicherte sich den dritten Durchgang mit 11:5. Im vierten Satz sahen die Zuschauer Faustball auf höchstem Niveau. Beide Teams schenkten sich nichts und boten neben akrobatischen Abwehraktionen auch trickreiche Angriffe. Nach einem sensationellen Rettungsball von Stoklasa, der für den Pfungstädter nicht mehr erreichbar war, sorgte der Käfertaler mit einem weiteren Punkt für den Entscheidungssatz.

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Auch dort entwickelte sich ein hochklassiges Spiel auf Augenhöhe. Die TVK-Abwehr mit Nico Müller, Felix Klassen und Maximilian Breier lief zur Höchstform auf und sorgte für die zwischenzeitliche 9:8-Führung. Doch Pfungstadt behielt die Nerven und bog den Satz noch um. Dennis Gruber verwandelte den Punkt zum 11:9 für den TSV und zur Meisterschaft. „Wir waren sehr nah dran am Titel. Am Ende hat uns vielleicht das Quäntchen Glück gefehlt. Nuancen haben das Spiel entschieden. An diesem Wochenende haben wir dennoch unsere besten Leistungen überhaupt gezeigt. Wir sind in der Faustball-Spitzenklasse in Deutschland angekommen“, lobte Trainer Leo Goth sein Team, das sich seit 2010 stetig in seiner Leistungsfähigkeit bis hin zur ersten Endspielteilnahme und zur Vizemeisterschaft auf dem Feld entwickelt hat.

Bereits am Samstag zeigte sich der TV Käfertal auf dem Weg ins Finale von seiner besten Seite. Im Qualifikationsspiel fürs Halbfinale gegen den mehrfachen deutschen Meister VfK Berlin siegte der TVK mit 3:0. Stoklasa und Nick Trinemeier stellten die erfahrenen Berliner vor unlösbare Aufgaben. „Unsere Leistungen am Wochenende waren sehr gut. Im Vergleich zur regulären Saison haben wir eine Schippe draufgelegt. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung und ein einwandfreies Auftreten des Teams“, analysierte Zuspieler Klassen.

Im Halbfinale gegen den TSV Hagen, der als Nordmeister bereits für die Vorschlussrunde qualifiziert war, überzeugten die Mannheimer erneut. Angeführt vom stark aufspielenden Mannschaftskapitän Klassen sicherte sich Käfertal einen 3:0-Erfolg und zog ins Finale ein, in dem am Ende nicht viel zum ganz großen Überraschungscoup fehlte.

Für den Vizemeister TV Käfertal spielten in dieser Saison: Nick Trinemeier, Marcel Stoklasa, Maximilian Breier, Felix Klassen, Nico Müller, Christof Jugel, Moritz Kiefer, Marcel Moritz und Fabian Braun.

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