Fußball

Der VfB Gartenstadt darf vom Landesliga-Aufstieg träumen

Im Endspiel um den zweiten Tabellenplatz in der Fußball-Kreisliga setzt sich der VfB Gartenstadt gegen den SC Käfertal durch. Beim 2:2 glänzt vor allem ein Torgarant

Von 
Moritz Kaltwasser
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Beim VfB Gartenstadt lebt der Traum von der Landesliga. Die „Gelben Bären“ sicherten sich den zweiten Platz in der Fußball-Kreisliga. © Berno Nix

Mannheim. Eine bekannte Fußballweisheit besagt, dass große Spieler in den wichtigen Partien ihre Top-Leistungen abrufen. Bei der alles entscheidenden Kreisligabegegnung zwischen dem SC Käfertal und dem VfB Gartenstadt (2:2) zeigten Dennis Franzin und Darnell Hill einmal mehr, dass sie genau diese Weisheit verinnerlicht haben.

Beide Spieler trumpften groß auf und wollten ihr Team unbedingt in die Landesliga-Relegation führen. Zunächst markierte Darnell Hill die frühe Gartenstädter Führung (3.) und erhöhte wenig später auf 2:0 (18.). In der sehr gut besuchten Sportanlage an der Oberen Riedstraße werteten viele Zuschauer diesen Zwischenstand bereits als Vorentscheidung. Auch Hill selbst gestand, dass er nach dem Doppelschlag ein wenig „beruhigt“ war. „Aber der SC hat eine unfassbar hohe Qualität. Sie hätten die Relegation ebenfalls verdient gehabt. Wir waren in dieser Partie nicht unbedingt die bessere Mannschaft, aber die glücklichere“, zollte der Kreisliga-Torschützenkönig dem Gegner maximalen Respekt.

Dass sich Käfertal in dieser Saison ebenfalls durch eine beeindruckende Mentalität auszeichnete, zeigte die Matthias-Dehoust-Elf in den folgenden Minuten. Binnen kürzester Zeit glich Franzin aus und stellte die Uhren wieder auf null (27./33.). „Das hat mich schon ein wenig geärgert. Ich habe die Mannschaft ausdrücklich vor Käfertals langen Bällen auf Franzin gewarnt, und genau auf diese Weise fielen beide Gegentreffer“, monierte Gartenstadts Trainer Markus Urban. Über das Ergebnis zeigte sich der VfB-Coach zwar erfreut, doch diesen kleinen Punkt gab es dann doch noch zu bemängeln. Mit dem raschen SC-Ausgleich war der Schlusspunkt einer hochklassigen und ereignisreichen ersten Halbzeit aber noch nicht gesetzt. Käfertals Percy Nadler kassierte kurz vor dem Pausenpfiff eine Gelb-Rote Karte.

Im zweiten Durchgang machte sich auf beiden Seiten ein Kräfteverschleiß bemerkbar. „Für uns war dies das zweite Pflichtspiel auf einem Rasenplatz in dieser Saison, das spürten wir schon“, erklärte Hill. Aufgrund der Tatsache, dass Käfertal nur noch einen Treffer benötigte, um sich für die Landesligarelegation zu qualifizieren, spitzte sich die Begegnung immer weiter zu.

Gartenstadt vermochte es nicht, die numerische Überzahl auszunutzen, und so hatte tatsächlich Franzin in der letzten Szene der Partie nochmals die Riesenchance auf den Käfertaler Siegtreffer. Doch Gartenstadts Keeper Andreas Hübner parierte und wurde wenige Augenblicke später unter einer gelb-schwarzen Jubeltraube begraben.

Käfertals Dennis Franzin will kürzertreten

So groß die Freude beim VfB auch war, so bitter war der Moment für Käfertal. Trainer Matthias Dehoust versammelte seine Spieler nochmals im Mannschaftskreis und richtete ein paar Worte an das Team. „Ich bin unendlich stolz auf diese grandiose Mannschaft. Was die Jungs in dieser sensationellen Saison geleistet haben, ist Wahnsinn“, rang ein emotionaler Franzin mit den Worten. Für ihn persönlich ging an diesem Fronleichnam-Nachmittag auch eine große Fußballkarriere zu Ende. Ab der kommenden Saison wird man ihn nicht mehr auf dem Feld sehen. „Ich will jetzt einfach ein wenig runterfahren, mich regenerieren und etwas mehr Zeit mit meiner Familie verbringen“, verriet Franzin, der noch einmal bei einem Freundschaftsspiel zwischen dem SC Käfertal und dem SV Waldhof auf dem Platz stehen möchte.„Ich werde aber weiter oft auf dem Vereinsgelände zu sehen sein und den Jungs die Daumen drücken“, will er den Kontakt zum SC aufrechterhalten.

Franzin machte deutlich, dass sich niemand diese grandiose Runde kaputtreden lässt. Der nicht für möglich gehaltene zweite Tabellenplatz sollte zwar nicht herausspringen, allerdings änderte dieser bittere Schlusspunkt nichts an dem Stolz, den man beim Aufsteiger aus Käfertal für die erste Kreisligasaison empfindet. Kommende Woche findet nochmals eine Käfertaler Saisonabschlussfahrt statt. Dort soll noch einmal gefeiert werden.

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