Interview der Woche: Thomas Reisch wechselt auf die Trainerbank des ASV Feudenheim und formuliert klare Ziele

"Das hat alles viel Energie gekostet"

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MANNHEIM. Beim Fußball-A-Ligisten TSV Schönau gibt es am Rundenende einen Trainerwechsel. Der bisherige Amtsinhaber Thomas Reisch wechselt zum ASV Feudenheim und wird dort Nachfolger von Christian Emig. Als neuen Chefcoach verpflichtete der TSV Peter Brandenburger, der zuletzt den Heidelberger Kreisligisten TSG Altenbach betreute. "Die letzten anderthalb Jahre haben mich viel Energie gekostet", erläutert Reisch im Gespräch mit dieser Zeitung die Gründe für seinen Wechsel.

Herr Reisch, was hat Sie zu dem Entschluss veranlasst, den TSV Schönau zu verlassen?

Thomas Reisch: In der kurzen Zeit, seit ich auf der Schönau bin, ist viel passiert. Wir sind aus der Kreisliga abgestiegen, was vollkommen unnötig war. Dann haben wir mit einem großen Kader und hohen Ansprüchen den sofortigen Wiederaufstieg als Ziel ausgegeben, was schon vor dem Skandalspiel gegen Phönix in die Hose gegangen ist. Dann kam das Spruchkammerurteil und wir waren plötzlich mit einem Punkt Letzter. Kurzum: Die letzten anderthalb Jahre haben einfach sehr viel Energie gekostet.

Die beiden Ziele, zunächst der Klassenerhalt und dann der Wiederaufstieg, wurden verfehlt. Ihre persönliche Bilanz beim TSV Schönau kann Sie nicht zufrieden stellen.

Reisch: Nein, natürlich nicht. Es war ganz einfach so, dass ich bei der Mannschaft mit meinen Vorstellungen von einem disziplinierten Spiel nicht durchgedrungen bin. Wir hatten zu viele unnötige Gelb-Rote und Rote Karten. Das einzige, was wirklich gut geklappt hat, war die Umstellung auf Vierer-Kette. Aber wir sind zu oft an Kleinigkeiten, an Belanglosigkeiten und an fehlender Disziplin gescheitert.

In der neuen Saison stehen Sie in Feudenheim in der Verantwortung. Haben Sie sich schon ein Bild von Ihrer zukünftigen Mannschaft machen können?

Reisch: Ja, ich habe mir die Truppe im Training angeschaut. Mein persönliches Ziel ist es natürlich, mit Feudenheim aufzusteigen, wenn es der Verein in dieser Runde nicht noch schaffen sollte. Wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht dahin, wechsle, wo keine Perspektive ist. Es gibt von den Verantwortlichen aber keinerlei Druck. mwh

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