Fußball

Das große Abenteuer beginnt: B-Jugend des SV Waldhof legt in der DFB-Nachwuchsliga los

Mit dem Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken startet am Sonntag für die U17 des SV Waldhof die Saison in der höchsten deutschen Spielklasse. Trainer Maurice Hirsch hält sein Team im Konzert der ganz großen Namen für konkurrenzfähig

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Alexander Müller
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Beim exzellent besetzten Turnier im südhessischen Langen deutete die B-Jugend des SV Waldhof an, dass mit ihr in der DFB-Nachwuchsliga zu rechnen ist. Trainer ist Maurice Hirsch (Zweiter von rechts). © SV Waldhof

Mannheim. Der Härtetest machte große Hoffnung auf eine gelungene Saison. Beim Südwest-Masters im hessischen Langen schlug die U17 des SV Waldhof am vergangenen Wochenende namhafte Konkurrenten wie Darmstadt 98 oder Greuther Fürth, um nach einem 7:6 nach Elfmeterschießen im Finale gegen Fortuna Düsseldorf sogar den Pokal mit nach Mannheim zu bringen.

„Wir haben in Langen gezeigt, dass wir zu 100 Prozent konkurrenzfähig sind“, sagt Trainer Maurice Hirsch. In der Vorsaison hatte die B-Jugend des SVW überraschend den Aufstieg in die neu geschaffene DFB-Nachwuchsliga geschafft, die höchste Spielklasse des Landes. Der damalige U-17-Coach Andreas Müller zog mit Teilen seines erfolgreichen Teams weiter in die U19, Ex-Profi Hirsch (unter anderem sieben Bundesliga-Spiele für Hannover 96) übernahm die U17.

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Am Sonntag (14 Uhr) geht es los - mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken auf der Anlage des TSV Schönau. „Die Vorfreude ist riesig, bei den Jungs, aber auch bei mir und dem Trainerteam. Ich freue mich extrem und bin dankbar, die U17 meines Jugendvereins als Trainer betreuen zu dürfen“, sagt Hirsch, der selbst im Nachwuchs des SVW fußballerisch groß wurde.

In einer Achter-Liga treffen die Buwe neben Saarbrücken noch auf den VfB Stuttgart, den SC Freiburg, Hoffenheim, Sandhausen, Elversberg und die Stuttgarter Kickers. Im Jahr 2025 spielen die beiden erstplatzierten Teams dann um die deutsche Meisterschaft, die verbliebenen sechs Vereine werden um zwei Tabellenführer aus der Oberliga ergänzt und absolvieren eine Art Abstiegsrunde. Tatsächlich absteigen können aber nur die Clubs, die über kein Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) verfügen. Und da der SV Waldhof seinen NLZ-Antrag gerade aufs Neue eingereicht hat, ist auch die Mannheimer U17 „unabsteigbar“. Wenn der DFB den NLZ-Plan abnickt, würde in der nächsten Saison auch die U19 des SVW automatisch in der Nachwuchsliga antreten.

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„So wie es der Verein gerade kommuniziert, geht es jetzt in großen Schritten auf das NLZ zu. Das hilft uns und macht meinen Job sicherer“, flachst Hirsch, der sich von der Aufbruchstimmung im Nachwuchsbereich der Blau-Schwarzen begeistert zeigt. „Ich war sehr positiv überrascht, mit welchem Engagement und Einsatz die Menschen am Alsenweg tagtäglich arbeiten, um die Jugend vorwärts zu bringen. Außerdem hat Anthony Loviso (Technischer Leiter Sport bei den Profis, d. Red.) in kurzer Zeit sehr viel vorangetrieben. Es tut sich was auf dem Waldhof“, sagt der 31-Jährige.

Hindernisse tauchen allerdings weiterhin auf, wenn es um die Infrastruktur geht. Das Seppl-Herberger-Stadion am Alsenweg ist wegen einer WM im Tauziehen Anfang September und darauf folgenden umfangreichen Sanierungsmaßnahmen in diesem Jahr nicht mehr benutzbar, deshalb weicht die U17 zu ihren Heimspielen auf die Schönau aus. Und dann ist da noch das Problem des Untergrunds. „Wenn du nur auf Kunstrasen trainierst und deine Spiele auf Rasen absolvieren musst, ist das ein großer Unterschied “, sagt Hirsch, der mit seinen Jungs deshalb auch schon mal in Lampertheim oder auf der Schönau auf Naturrasen trainiert. „Da ist ein bisschen Fantasie gefragt“, sagt er.

Wir haben charakterlich wirklich eine gute Truppe zusammen. Die Jungs hören zu. Dennoch muss man in diesem Alter mit Leistungsschwankungen rechnen
Maurice Hirsch Trainer

Hirsch, der in der Regionalliga-Aufstiegssaison 2018/19 14 Mal für den SVW spielte, ist aber überzeugt davon, dass die neuformierte U17 - das Team besteht zur Hälfte aus dem jüngeren Jahrgang - in der neuen Umgebung eine passable Rolle spielen wird. Eine Saison, und das ist ja das primäre Ziel guter Jugendarbeit, in der sich die einzelnen Talente verbessern und weiterentwickeln werden. „Wir haben charakterlich wirklich eine gute Truppe zusammen. Die Jungs hören zu. Dennoch muss man in diesem Alter mit Leistungsschwankungen rechnen. Gefühlt wird jedes Spiel 50:50, die Tagesform entscheidet“, sagt Hirsch.

Bei allem Ehrgeiz und Fokus auf den Fußball hat allerdings auch der Coach bereits feststellen dürfen, dass seine Spiele immer noch Teenager sind. „Klar haben die auch mal Flausen im Kopf, wie jeder 15- oder 16-Jähriger“, sagt der Neckarauer. „Das gehört auch dazu und war bei uns nicht anders.“

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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