Fußball

Beim SV Waldhof erhält Janne Sietan eine neue Rolle

Der Verteidiger kommt aus der Filmstadt Babelsberg zum Mannheimer Drittligisten. Ganz besonders freut er sich in der neuen Liga auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Club aus der Lausitz

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Thorsten Hof
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Janne Sietan am Samstag im Test beim SC Käfertal. Der Innenverteidiger begann in der Startelf des SVW. © Lukas Adler/Pix

Mannheim. Die vergangene Saison war gerade einmal drei Tage beendet, da vermeldete Fußball-Drittligist SV Waldhof kurz nach Pfingsten bereits den ersten Neuzugang für die nächste Spielzeit. Mit Janne Sietan waren sich die Mannheimer offenbar schon früh einig. Und auch der 22-Jährige vom SV Babelsberg 03 schien entsprechend überzeugt davon, den Schritt nach Mannheim wagen zu wollen - auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststand, wer noch so alles bei den Waldhöfern anheuern könnte. Für Sietan aber kein Problem. „Der Name Waldhof, der Verein und die Gespräche mit dem Trainer - das war’s dann tatsächlich so kurz und knapp, was zu überzeugen wusste“, musste der junge Innenverteidiger nicht lange überlegen, als die Anfrage aus der Kurpfalz kam.

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Aus der Filmstadt Babelsberg, wo der Regionalligist SV 03 beheimatet ist, ging es für den gebürtigen Cottbuser nun also in den Südwesten, wo er die ihm angebotene Rolle nun mit Leben erfüllen möchte. Erste Gelegenheit dazu bekam er bereits am Samstag beim 16:0 (6:0)-Kantersieg gegen den Kreisligisten SC Käfertal, als Sietan neben Julian Rieckmann gleich in der Startelf stand. In einer Neuverfilmung des Klassikers „Manni, der Libero“ hätte der blonde Rechtsfuß mit seinem Auftritt da sicher auch keine schlechte Figur gemacht, doch trotz des Standorts Babelsberg sind in den vergangenen zwei Jahren noch keine Statistenrollen an ihn herangetragen worden.

Drei Jahre eine feste Größe in der Regionalliga Nordost

„Groß mit uns und dem Club hatte das nichts zu tun, auch wenn man natürlich immer mal wieder an den Studios oder Kulissen vorbeifährt und liest, was da gerade gedreht wird“, schmunzelt der blonde Defensivspezialist und blickt auf die Zeit zwischen Potsdam und Berlin zurück. Vor allem in der Hauptstadt wird bekanntermaßen ein anderer Takt angeschlagen „Berlin war mir dann doch ein bisschen zu groß. Es ist nicht so, dass man da nicht auch leben kann. Aber da ist schon von allem ziemlich viel und laut - da mag ich es in Städten von der Größe Mannheims lieber“, kommt es Sietan nicht ungelegen, in der Quadratestadt einen Gang runterschalten zu können.

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Was das Fußballerische betrifft, startet der Defensivspezialist dagegen weiter durch. Ausgebildet wurde Sietan bei seinem Heimatverein Energie Cottbus, von der U 19 des Ex-Bundesligisten wechselte er im Sommer 2021 dann nach Babelsberg, wo er sich in der Regionalliga Nordost sofort als Stammspieler etablierte und weiter auf sich aufmerksam machen konnte. Dass er zudem noch die U-23-Regel erfüllt, machte ihn für einige Clubs zusätzlich interessant.

„Mit Janne haben wir einen Spieler von uns überzeugen können, der trotz seines jungen Alters bereits viel Erfahrung im Profibereich sammeln konnte. Er ist ein vielseitiger Verteidiger, der mit dem Ball im Spielaufbau und der Geschwindigkeit seine Stärken hat“, beschreibt SVW-Sportchef Anthony Loviso den Neuzugang, der sich gut eingelebt hat. „Das ist hier zwar alles relativ neu für mich, ich muss aber sagen, dass es mir die Leute hier relativ einfach machen. Alle sind mir sehr freundlich entgegengekommen - auch wenn ich nicht immer alles ganz verstehe“, spielt Sietan mit einem Grinsen auf den hiesigen Dialekt an.

Das sind Randerscheinungen, die seine Vorfreude auf die 3. Liga nicht schmälern können. „Ich bin sehr gespannt. In der Regionalliga war man es ja schon gewohnt, vor großen Kulissen zu spielen. Aber das dann fast jeden Spieltag zu haben - da freue ich mich drauf. Da geht ein kleiner Kindheitstraum in Erfüllung“, formuliert Sietan seine Erwartungshaltung, die in der nächsten Spielzeit noch einem weiteren Höhepunkt entgegensteuern wird.

Verkauf von Waldhof-Trikots in der Lausitz dürfte ansteigen

Schließlich ist sein Heimatverein Energie Cottbus in die 3. Liga aufgestiegen und für den „Lausitzer Jungen“ (Sietan über Sietan) ist das natürlich etwas ganz Besonderes. Allerdings liest sich seine bisherige Bilanz in den Partien gegen den Ex-Club wie ein Drehbuch für einen Horror-Streifen. Acht Spiele, acht Niederlagen - eine Ausbeute, die nach einer Trendwende schreit.

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„Die gilt es schleunigst zu verbessern“, weiß auch Sietan, wird sich aber vor allem im Auswärtsspiel auf die Unterstützung von Familie und Freunden verlassen können. „Und die kommen dann immer in den Farben meines aktuellen Clubs“, sagt der Neuzugang, der so auch den Verkauf von Waldhof-Trikots in der Lausitz ankurbeln wird.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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