Straubing/Mannheim. David Wolf musste nicht lange überlegen, als er nach dem 3:2-Erfolg bei den heimstarken Straubing Tigers auf die Bedeutung seines Hattricks angesprochen wurde: „Es tut natürlich gut, wenn man der Mannschaft helfen kann und damit dann auch Spiele dreht oder Punkte mitnimmt. Aber ich denke, bei diesem Spiel sollte die ganze Mannschaft im Vordergrund stehen.“
Der 33-jährige Leistungsträger hat in der Deutschen Eishockey Liga schon viel gesehen. Darunter auch naturgemäß Saisonphasen, in denen Mannschaften mit vielen Ausfällen klar kommen müssen. So, wie die Mannheimer aktuell, die vor der Partie mit Sinan Akdag (krank) und Mark Katic (angeschlagen) die Verletzten Nummer sieben und acht verzeichneten.
Gaudet soll zurückkehren, Dawes fällt aus
Umso glücklicher zeigte sich Wolf, wie die Adler mit der momentanen Situation umgehen. „Die Jungs gehen raus und marschieren. Wir sind zwar nicht so gut ins Spiel reingekommen, wie wir uns das vorgenommen hatten, doch ab dem zweiten Drittel haben wir gezeigt, was wir können“, betonte er.
Die Blau-Weiß-Roten waren in Niederbayern in der Tat zunächst mehr in der Rückwärts- als in der Vorwärtsbewegung. Straubing, das viel Tempo und Präzision an den Tag legte, ging entsprechend durch Luke Adam in Führung (9.). Und hätten diese gleich mehrfach ausbauen können, scheiterten aber immer wieder am starken Adler-Schlussmann Arno Tiefensee.
Und die Mannheimer? Die zeigten nach den ersten 20 Minuten plötzlich ein anderes Gesicht, indem sie den Aufbau der Gastgeber deutlich besser störten und selbst einfacher wie geradliniger Richtung Tigers-Tor spielten. Die Belohnung war der Ausgleich von David Wolf, der ein Zuspiel von Teamkollege Tim Wohlgemuth verwertete (28.) - der erste Streich.
Doch nicht nur das: Die Adler ließen sich auch nicht vom abermaligen Rückstand - Straubings Marcel Brandt jagte den Puck per fulminanten Schlagschuss in die Maschen (40.) - unterkriegen, sondern suchten den Weg nach vorne. „Wir sind bei unserem System geblieben. Das hat uns letztlich zum Erfolg geführt“, meinte Wohlgemuth mit Blick auf die Aufholjagd.
Am Sonntag spielen Adler gegen Düsseldorfer EG
Diese wurde in Person von David Wolf angeführt. Der Außenstürmer drehte innerhalb von 78 Sekunden den Rückstand in eine 3:2-Führung. Sehenswert, wie er beim Siegtreffer den Puck - nach dem Schuss von Matt Donovan - aus der Luft an Straubings-Torwart Florian Bugl vorbei ins Tor abfälschte. „Am Ende ist natürlich auch ein bisschen Glück dabei, dass die dann auch alle so reingehen“, gab sich Wolf Bescheiden und stellte lieber (erneut) die komplette Mannschaft in den Vordergrund. „In unserer momentanen Situation und bei so einem engen wie schwierigen Spiel zurückzukommen, zeugt von Charakter, da bin ich sehr stolz auf die Truppe.“
Diesen Charakter müssen die Adler auch Sonntag (14 Uhr), beim Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG, wieder an den Tag legen. Denn an der Personallage ändert sich wenig. Zwar soll der lange Zeit verletzte Tyler Gaudet wieder in die Aufstellung rücken, dafür fällt aber Sturmkollege Nigel Dawes, der sich in Straubing eine Beinverletzung zuzog, aus. Wie lange genau, entscheidet sich erst nach weiteren Untersuchungen, wie der Verein auf Anfrage dieser Redaktion mitteilte.
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