Groß-Rohrheim. Nichts zu holen hat es am Sonntagabend für die Handballer des TV Groß-Rohrheim beim ambitionierten Bezirksoberliga-Dritten, der MSG Roßdorf/Reinheim, gegeben. „Mit mehr war auch nicht zu rechnen. Aber dennoch bin ich mit der Leistung aus der ersten Hälfte nicht zufrieden. Das hatten wir uns anders vorgestellt“, meinte TVG-Trainer Frank Herbert nach der 26:32 (11:20)-Niederlage. Versöhnlich stimmte ihn indes der Auftritt seines Teams in den zweiten 30 Minuten. „Das sah deutlich besser aus und darauf können wir aufbauen“, findet er.
Groß-Rohrheim, das kurzfristig auf Jan Fries verzichten musste und dessen Part am Kreis sich Ryan und Till Haas teilten, begann in der Defensive mit einer 5:1-Deckung. „Wir wollten den starken Rückraum Roßdorf/Reinheims unter Druck setzen und früh stören“, erklärt Herbert die taktische Vorgabe, die allerdings überhaupt nicht aufging, weil seine Spieler zu viele Eins-gegen-Eins-Situationen verloren. „Wenn man so offensiv deckt, dann muss man stabiler Mann-gegen-Mann stehen“, so Herbert. Hinzu kam, dass die Groß-Rohrheimer auch in der Rückzugsbewegung nicht konsequent genug waren und die Gastgeber daher leichtes Spiel hatten. „Es war irgendwie eine recht behäbige Vorstellung“, meinte der Coach, der auch in der Offensive den nötigen Druck vermisste. „Wir waren nicht im Spiel.“
Roßdorf/Reinheim setzte sich über 6:3 (10.) auf 13:6 (19.) ab und baute den Vorsprung bis zum Pausenpfiff sogar auf neun Tore aus. In der Kabine nahmen sich die Groß-Rohrheimer dann noch einmal einiges vor. „Nachdem wir in der ersten Hälfte schon 20 Gegentore kassierten, wollten wir in der Endabrechnung unter 34 bleiben. Dazu wollten wir der MSG das Leben schwer machen und selbst uns ein gutes Gefühl verschaffen“, so Herbert. Dazu stellte er die Deckung wieder um, ließ fortan in der gewohnten 6:0 agieren. „Tatsächlich standen wir dadurch kompakter und bekamen mehr Zugriff“, fand er.
Die Gastgeber erhöhten zwar erst einmal noch auf Elf-Tore-Differenz (27:16, 41.), doch danach spielte der TVG immer besser mit. „Natürlich hat Roßdorf/Reinheim dann auch etwas gewechselt, aber wir auch“, weiß der erfahrene Coach die Partie einzuordnen. Über 19:27 (48.) verkürzten die Gäste bis zur Schlusssirene wieder auf sechs Tore und gewannen damit isoliert betrachtet sogar den zweiten Durchgang. „Das war absolut in Ordnung, was wir da gespielt haben“, lobte Herbert, dem insbesondere der junge Louis Erlemann Spaß machte. Er kam im linken Rückraum immer besser zum Zuge, am Ende standen fünf blitzsaubere Treffer bei nur einem Fehlversuch zu Buche. In den Dienst der Mannschaft stellte sich indes Niklas Fries: Unter der Woche war er angeschlagen, konnte nicht trainieren, war aber schließlich nicht nur wegen seiner fünf Tore ein Aktivposten im TVG-Spiel.
„Es war eine sehr gute zweite Hälfte gegen einen sehr guten Gegner“, bilanzierte Herbert, richtete seinen Blick aber gleich wieder nach vorne: Eine Serie von sechs Heimspielen in Folge wartet nun auf die Groß-Rohrheimer, beginnend mit der Partie am Sonntag gegen den Tabellenvorletzten TV Siedelsbrunn. „Da müssen wir jetzt liefern“, fordert er unmissverständlich Punkte, um vom aktuellen, enttäuschenden achten Rang noch Boden gut zu machen.
TVG-Tore: Fröhlich, Erlemann (je 5), Niklas Fries (5/1), Anthes (4), Till Haas (4/2), Sebastian Haas (2), Reis (1). me
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