Mannheim. In Mannheim haben die Rhein-Neckar Löwen ihr Zuhause. Die SAP Arena ist das "Wohnzimmer" des zweifachen deutschen Handball-Meisters, sie gehört zu den mondernsten Arenen Europas. Den Zuschlag als Austragungsort für die Handball-Weltmeisterschaft im Januar 2019 in Deutschland und Dänemark wird die Multifunktionshalle nach Informationen dieser Zeitung aber überraschenderweise nicht erhalten. Eine offizielle Bestätigung für die Absage gibt es bislang jedoch keine.
"Wir haben eine Bewerbung abgegeben, die unserer Meinung nach sehr gut und umfangreich war. Bei der WM 2007 haben wir ja erfolgreich bewiesen, dass wir solch eine Veranstaltung meistern können", sagte Jens Reithmann, operativer Geschäftsführer der SAP Arena, auf Anfrage und verwies auf eine Pressekonferenz an diesem Mittwoch in Berlin.
Dort wird der DHB die deutschen Spielorte für die Weltmeisterschaft 2019 benennen - und ziemlich sicher nicht den Standort Mannheim verkünden. Sehr viel spricht dafür, dass die SAP Arena von der Münchner Olympiahalle ausgestochen wurde. Diese kann auf eine großzügige finanzielle Unterstützung der Kommune setzen. Der Stadtrat will satte 500 000 Euro Zuschuss lockermachen, entsprechend dürfte das Angebot der Olympiapark GmbH an den DHB attraktiver gewesen sein als die Offerte der SAP Arena. Mannheim war heißer Anwärter als Spielort für eine Vorrundengruppe ohne deutsche Beteiligung.
Klar ist schon seit Monaten, dass nur eine Spielstätte im Süden der Republik den Zuschlag erhalten und es drei oder vier deutsche Austragungsorte geben wird. Die besten Karten neben München haben nach Informationen dieser Zeitung noch Köln (Lanxess-Arena), Berlin (Mercedes-Benz-Arena) und Hamburg (Barclaycard-Arena). Als dänische Ausrichter für das Turnier mit 24 Teams stehen die Arenen in Herning und Kopenhagen bereits fest.
Langer Auswahlprozess
Der DHB wollte eigentlich im Frühjahr die deutschen Gastgeberstädte bekanntgeben, brauchte nach der Modusänderung für die WM aber mehr Zeit und musste sich letztendlich zwischen fast einem Dutzend Bewerbern entscheiden. Als Mindestkapazität galt eine Hallengröße von 9000 Plätzen. In Deutschland werden zwei Vor- und eine Hauptrundengruppe (darunter die mit der DHB-Auswahl), ein Teil des President's Cup (daran nehmen die viert-, fünft- und sechstplatzierten Teams in den Vorrundengruppen teil) sowie beide Halbfinals ausgetragen.
Die SAP Arena ist seit ihrem Bestehen ein regelmäßiger Gastgeber für die deutsche Nationalmannschaft, die seit 2005 zehn Länderspiele in Mannheim bestritt. Der komplett renovierte VIP- und Businessbereich genügt höchsten Ansprüchen, und die Rhein-Neckar-Region mit dem alten und neuen deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen, dem Erstliga-Aufsteiger TSG Friesenheim und dem Zweitliga-Absteiger SG Leutershausen gilt als handballverrückt.
Außerdem war die Mannheimer Multifunktionshalle ein allseits geschätzter Hauptrundenspielort bei der Heim-WM 2007, als in der Quadratestadt der kroatische Superstar Ivano Balic brillierte, der russische Linksaußen Eduard Kokscharow nach Belieben traf und Spaniens legendärer Spielmacher Iker Romeo klug Regie führe.
Keine Frage: Es gab viele gute Gründe für den Standort Mannheim - doch sollte es ein neues deutsches Handball-Wintermärchen wie 2007 geben, wird die Kurpfalz-Metropole nicht dazugehören.
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