Groß-Rohrheim. Es war ein packendes Derby, dass sich die Handballer des TV Groß-Rohrheim und des HC VfL Heppenheim am Freitagabend in der Bürgerhalle lieferten. Wirklich gefallen hat es TVG-Trainer Frank Herbert trotz des 28:25 (12:11)-Erfolgs und dem Untermauern von Bezirksoberliga-Rang fünf aber nicht: „Heppenheim hat wieder versucht, mit unnötiger Härte uns den Schneid abzukaufen. Auf meine Jungs wurde aus der Gäste-Deckung regelrecht eingehauen. Ich bin immer noch auf 180“, schnaubte Herbert. Der erfahrene Coach konnte sich noch lange nach der Schlusssirene nicht beruhigen.
Das wollte Heppenheims Trainer Simon Meier so natürlich nicht stehenlassen, nahm seine Spieler in Schutz: „Der TVG hat sich über unsere härtere Gangart beschwert, ist aber selbst ordentlich zur Sache gegangen“, fand er und trauerte in der Schlussphase einer möglichen Überraschung nach. „Da hatten wir einige Gelegenheiten, haben uns aber zu viele Fehlwürfe und technische Fehler erlaubt.“
Genau das führte auch Frank Herbert an, dass die Gäste überhaupt noch mal in Schlagdistanz kommen konnten. Groß-Rohrheim führte bereits mit sieben Tore (25:18, 49.), „dann haben wir vorne zu viele Bälle liegengelassen“, so der TVG-Coach. „Aber wirklich um den Sieg zittern mussten wir nicht“, fand er, obwohl Heppenheim zwischenzeitlich noch auf zwei Tore verkürzte (26:24, 56.). Doch ein Doppelpack von Niklas Fries zerstreute jeglichen Zweifel in der stimmungsvollen Bürgerhalle. „Von der Atmosphäre war das top“, freute sich Herbert über die vielen Zuschauer, die das Derby zur Freitagabend-Premiere anlockte.
Die Ried-Handballer begannen gegen die im Rückraum wenig Durchschlagskraft besitzenden Kreisstädter mit einer 6:0-Deckung, doch ausgerechnet der zuletzt so starke Mittelblock stand diesmal nicht. Entsprechend reagierte Herbert, stellte auf eine 4:2 mit Justus Fröhlich und Dominik Reis auf den vorgezogenen Positionen um. „Das hat eigentlich gut funktioniert, aber als dann Dominik rüde gefoult wurde und nicht mehr weiterspielen konnte, mussten wir noch einmal umstellen“, ärgerte sich der TVG-Trainer. Immerhin gerieten die Gastgeber nie in Rückstand und zogen nach dem 7:7 (20.) auf 11:7 (24.) davon.
Doch Heppenheim steckte noch lange nicht auf, kam gleich mehrfach wieder auf ein Tor heran. „Auch wenn ich mit der Spielweise des HC VfL nicht einverstanden bin, einen tollen Kampfgeist haben sie“, betonte Herbert. Erst als Mitte der zweiten Hälfte ein paar erfolgreiche Konter verwandelt werden konnten, wuchs der Vorsprung der Groß-Rohrheimer auf 21:17 (39.) und 25:18 (49.) an, was letztlich die Entscheidung in einem durch viele Verletzungsunterbrechungen und Zeitstrafen geprägten Spiel war.
Viele Verletzungsunterbrechungen
Aus einer geschlossenen Teamleistung hob Herbert diesmal Alexander Heß hervor. Der Rechtsaußen kann wegen seiner Ausbildung nur selten trainieren, bekam diesmal aber längere Einsatzzeiten „und machte seine Sache wirklich gut“, sagte Herbert, der ebenso Till Haas auf der Spielmacherposition in Hälfte eins und seinem Bruder Sebastian nach dem Seitenwechsel ein Sonderlob machte: „Beide haben Akzente gesetzt und das Spiel gut gelenkt.“
TVG-Tore: Niklas Fries (10/3), Fröhlich (4), Alexander Anthes (3), Till Haas (3/1), Heß, Erlemann, Sebastian Haas (je 2), Reis, Ryan Haas (je 1). me
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/handball_artikel,-handball-gross-rohrheim-untermauert-rang-fuenf-_arid,2076505.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/gross-rohrheim.html