Mannheim. Riesengroße Enttäuschung und Ernüchterung bei den Handballern des TV Friedrichsfeld: Eine Woche nach dem als Aufbruchsignal gewerteten Sieg gegen den Vorletzten Birkenau ging das Team von Trainer Sven Rüffer am Sonntag im Kellerduell bei der HSG Ettlingen mit 21:32 (7:20) unter. „Wir hatten heute nie eine Chance“, musste im Anschluss TVF-Sprecher Florian Kuhn zugeben. Tatsächlich lag das Schlusslicht nach 22 Minuten schon hoffnungslos mit 4:13 hinten. „Damit haben wir uns schon alles zunichte gemacht“, sagte Kuhn.
Dabei wollte niemand der Mannschaft den Willen absprechen. „Sie haben gewollt, sind aber ein Stück weit auch verkrampft“, fand Sven Rüffer. Daraus resultierte ein viel zu statisches Angriffsspiel, nur selten kam man ins Tempo, Pässe wurden zu häufig im Stand angenommen. Damit konnte die Deckung der körperlich starken Ettlinger nicht auseinandergezogen werden. Die Folge waren Gegenstöße über die erste und zweite Welle, während auch die Deckung gegen den Positionsangriff der Gastgeber nicht wirklich sattelfest war.
Immerhin: Nach dem 7:20 zur Pause wuchs der Rückstand zwar noch auf 9:24 (48.) an, aber danach spielte Friedrichsfeld etwas besser mit. Dass es am Ende „nur“ eine Elf-Tore-Niederlage setzte, ist nach dem Verlauf sogar als Ergebniskosmetik zu werten. Dennoch ist man beim TVF weit davon entfernt, den Kopf in den Sand zu stecken. „Natürlich ist jetzt erstmal der Frust da. Aber wir haben am nächsten Samstag schon die nächste Chance, den letzten Tabellenplatz zu verlassen“, richtete Florian Kuhn den Blick gleich wieder nach vorn. Dann wartet das dritte Kellerduell in Folge, der Drittletzte TSG Dossenheim kommt in die Lilli-Gräber-Halle. Kuhn: „Da müssen wir uns wieder ganz anders präsentieren und die Punkte behalten“, lautet die eindeutige Zielsetzung.
TV-Tore: Winkler (7/3), Mehl (5), Urban (3), Schweizer (2), Stiepani, Doppler, Eberlein, Engelhardt (je 1).
Heddesheim – Oftersheim 28:20
Dank einer starken Schlussphase feierte die SG Heddesheim noch einen überzeugenden 28:20 (13:10)-Heimsieg gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen und untermauerte damit ihre Tabellenführung. Bis Mitte der zweiten Hälfte verlief die Partie für das Team von SGH-Trainer Frank Schmitt sehr zäh. Der Favorit führte zwar immer knapp, leistete sich aber ungewohnt viele einfache Fehler, so dass die HG dran blieb. Erst ein 4:0-Lauf von 20:17 (48.) auf 24:17 (52.) brachte die endgültige Entscheidung.
SGH-Tore: Badent (7), Reisig, Engels (je 4), Bauer, Hoffmann (je 3), Dennhardt (3/2), Walzenbach, Becker, Kirschner, Pugar (je 1).
Viernheim – Hardheim 21:24
Deutliche Worte fand Christian Müller, Trainer des TSV Amicitia Viernheim, nach dem 21:24 (7:12) im Topspiel gegen den nun punktgleichen Tabellendritten TV Hardheim: „Das war eine katastrophale Leistung. So darf man sich in einem Spitzenspiel nicht präsentieren“, haderte er und war insbesondere mit der Offensive unzufrieden: „Alleine 15 technische Fehler sprechen Bände.“
TSV-Amicitia-Tore: Bolkart (6/4), Beck (5), Welte, van Marwick, Deege (je 2), Helbig, Böckly, Medler, Schunath (je 1). me
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