Kolumne

Wie stark ist die neue SG BiNoWa?

Wie aus zwei schwachen Reserven sofort eine Einheit wurde

Von 
Claudio Palmieri
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„Wir haben gut zusammengefunden und sind eine coole Mannschaft“, sagt BiNoWa-Trainer Lukas Berg. © Berno Nix

Biblis. Im Sommer haben sich die zweiten Mannschaften von Kreisoberligist FV Biblis und A-Ligist SG Nordheim/Wattenheim zur SG BiNoWa vereint. Der Zusammenschluss kam aus der Not heraus zustande: C-Ligist Biblis II hatte sich in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag retten können, No/Wa II zog im Winter aus der D-Klasse zurück. Auf ständige Trainingsabsagen und darauf, vor jedem Sonntag irgendwie elf Mann zusammenkratzen zu müssen, hatten beide Teams keine Lust mehr.

Der sportliche Erfolg in der Fußball-C-Liga war vor der laufenden Saison zweitrangig. Er hat sich aber sofort eingestellt. Mit 15 Punkten aus den ersten sieben Spielen liegt die neue Spielgemeinschaft auf Rang vier. Nur der FC Ober-Abtsteinach II (24 Punkte), der VfB Lampertheim (22) und Eintracht Bürstadt II (21), die alle schon vorgelegt haben, stehen vor dem BiNoWa-Heimspiel gegen die SG Lautern am Mittwoch (19.30 Uhr) besser da.

Fünf Siege und 15:3 Tore nach fünf Partien hätte sich SG-Spielertrainer Lukas „Lucky“ Berg nie erträumen lassen. „Die Mannschaft war zusammengewürfelt, wir hatten nur zwei Vorbereitungsspiele. Wir wussten nicht, wo wir stehen. Dann haben wir 15 wichtige Punkte geholt“, sagt er. Wie stark sein neues Team wirklich ist, kann Berg noch nicht abschätzen: „Wir wissen, dass die C-Klasse sehr stark besetzt ist und wir das eine oder andere Spiel noch verlieren werden. Aber im Großen und Ganzen bin ich sehr, sehr, sehr zufrieden mit dem Saisonstart.“

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Für die holprige Vorbereitung konnte die BiNoWa-Elf nichts. „Einige Gegner haben uns einen Tag vorher spontan abgesagt“, meint Berg. Die Reaktion seiner Mannschaft verdeutlichte dem 26-Jährigen jedoch: Diesmal läuft etwas anders als im Vorjahr. „Wir haben dafür Trainings eingeschoben und das Beste draus gemacht“, erklärt Berg.

Erfolgsgarant Patrick Wagner

In den Einheiten sei „richtig Feuer drin“ gewesen, berichtet der SG-Coach: „Meistens waren 16, 17 oder 18 Mann da.“ Diesen Antrieb konnte BiNoWa bis jetzt beibehalten. „Jeder will mehr zeigen, damit er auch spielt. Es ist nicht mehr so, dass sieben Spieler wissen, dass sie sowieso spielen“, hält Berg fest.

Auch neben dem Platz sei schnell eine Einheit zusammengewachsen. „In der ersten Woche hatten wir ein kleines Kabinenfest in Wattenheim. Wir waren schon zusammen essen und nach dem Training wird auch mal Fußball geschaut“, verrät „Lucky“ das Erfolgsrezept: „Wir haben gut zusammengefunden und sind eine coole Mannschaft.“ Dass er sich jetzt mit zwei Erstmannschaftstrainern besprechen muss, ist für Berg kein Problem: „Wir ergänzen uns gut.“

Was auffällt: Die fünf Siege zum Auftakt kamen mit Patrick Wagner zustande. Ohne den Ex-Kapitän der ersten FVB-Mannschaft, der zehn der 17 Saisontore erzielte, verlor BiNoWa die Duelle gegen Bürstadt II (2:3) und Ober-Abtsteinach II (0:8). Eine Abhängigkeit vom 30-Jährigen sieht „Lucky“ trotzdem nicht. „Klar ist ‚Waggel‘ extrem wichtig für uns, auch als Typ. Aber wir spielen ihn auch gut frei und kommen vor die Hütte“, macht Berg deutlich.

Das Saisonziel will Berg noch nicht nach oben korrigieren. „Das wird erst passieren, wenn wir das erste Ziel erreicht haben“, stellt er klar: „Wir schauen erst mal nach unten, dass da nichts anbrennt, und wollen weiter unsere Spiele gewinnen.“

Freier Autor Geboren in Viernheim, aufgewachsen in Bürstadt. Freier Mitarbeiter seit 2009

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