Riedrode. Sechs Spiele hat die FSG Riedrode in der Fußball-Gruppenliga Darmstadt noch vor der Brust. Sechs Spiele, in denen für die Blau-Schwarz-Gelben trotz der schlechtesten Saison seit dem Aufstieg 2019 noch Platz vier drin ist – zumindest, wenn am Sonntag (15 Uhr) ein Sieg beim SV Hummetroth herausspringt.
Denn die Zweiklassengesellschaft, die in der Gruppenliga schon seit Jahren heraufbeschworen wird, hat sich in der laufenden Spielzeit auf absurde Weise zugespitzt. Nach dem Top-Trio um Tabellenführer VfR Groß-Gerau (64 Punkte aus 26 Spielen), die SG Langstadt/Babenhausen (61 Punkte/25 Spiele) und Hummetroth (59/25) kommt lange nichts. Der Vierte FC 07 Bensheim steht nach 26 Spielen bei 37 Punkten – und damit nur zehn Punkte vor dem Vorletzten VfB Ginsheim, der noch ein Match nachholen muss.
Die FSG, die mit dem 2:2 gegen Dersim Rüsselsheim am vergangenen Sonntag auf Relegationsplatz zwölf kletterte, ist mit 29 Zählern mittendrin in der Verlosung. „Das ist total gestört“, sagt Riedrodes Sportlicher Leiter Thorsten Göck und räumt ein: „Wäre das Abstiegsgespenst nicht da, wäre es durchaus möglich, dass wir uns an die Top sechs denken würden.“
Sportchef Göck: „Wir liegen voll im Soll“
Eine Prognose will Göck angesichts der Tabellenlage nicht wagen: „Vielleicht erwischt es am Ende ein oder zwei Vereine, die jetzt noch gar keinen Gedanken daran verschwenden.“ Seine FSG sieht der Sportchef aber auf einem guten Weg. „Wir haben den Rückstand zu den Nichtabstiegsplätzen sukzessive aufgeholt und sind damit voll im Soll“, meint er. Dass die FSG mit dem Remis gegen Rüsselsheim den Sprung in die rettende Zone verpasste, findet Göck nicht so tragisch. „Nachdem wir 90 Minuten in Unterzahl agieren mussten, war das ein gefühlter Sieg für uns“, erklärt er und ergänzt: „Auch mit einem Dreier gegen Dersim wären wir noch nicht gerettet.“
Mit Hummetroth wartet eine der schwierigsten Aufgaben auf die FSG, die bis Ende Mai noch auf Kellerkonkurrent TSV Auerbach, Geinsheim (9.), Höchst (5.), Primus Groß-Gerau und Bickenbach (14.) trifft. Der Aufsteiger, der dank „Odenwald-Millionär“ Stefano Trizzino hochklassig erprobte Fußballer wie Ex-Waldhof-Stürmer Giuseppe Burgio (zwölf Saisontore) in seinen Reihen weiß, stellt mit 87 Treffern die beste Offensive der Liga. Die FSG bildet mit der zweitschlechtesten Abwehr (73 Gegentore) quasi den Gegenpart.
„Sicher ist das eine Mannschaft, in der alle miteinander das Zeug haben, Verbandsliga oder noch höher zu spielen“, sagt Göck: „Das ganze Gerede um Millionärstruppe oder dergleichen interessiert mich aber nicht. Für uns muss das eine Chance sein, wenn wir gegen solche Kicker spielen. Ich traue uns eine Überraschung zu.“ Die Lucchese-Brüder Gianluca und Vincenzo melden sich bei der FSG zurück. Dafür fallen Nikola Benkovic (Rotsperre) und wohl auch Sinan Schuchmann (Beckenprellung) aus.
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