Spiel der Woche

Mehr als ein Derby

SG Azzurri/Olympia Lampertheim und FV Biblis benötigen ein Erfolgserlebnis im Kreisoberliga-Abstiegskampf

Von 
Andreas Martin
Lesedauer: 
Thomas Gerner (l.) und Kapitän Muhammet Ketencimen stehen mit der SG Azzurri/Olympia Lampertheim vor einem richtungsweisenden Spiel. © Berno Nix/Julian Lösch

Lampertheim. Viele Punkte konnten weder die SG Azzurri/Olympia Lampertheim noch der Aufsteiger FV Biblis in der Hinrunde der Fußball-Kreisoberliga Bergstraße sammeln. Für beide geht es an diesem Sonntag (15.15 Uhr) im Rückspiel auf dem Kunstrasenplatz im Lampertheimer Adam-Günderoth-Stadion in Sachen Klassenerhalt schon um einiges. „Das ist ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel“, macht der Lampertheimer Coach Giovanni Marino denn auch keinen Hehl aus der Wichtigkeit des Riedderbys. „Die Hinrunde lief nicht gut für uns, und wir haben mit fünf Punkten vier Zähler weniger als der FV Biblis. Wir müssen schon gewinnen, wenn wir dranbleiben wollen“, sagt Marino.

2:2 in Mitlechtern als Mutmacher

Dass die Gäste mit der etwas besseren Ausgangslage in dieses Derby gehen, ist FVB-Spielertrainer Torsten Schnitzer bewusst. „Natürlich würden wir mit einem Unentschieden den Abstand halten, aber mit einem Sieg haben wir die Chance, uns von unten abzusetzen. Dann wäre unser Punkt zuletzt beim 2:2 in Mitlechtern auch erst richtig was Wert. Wir haben in den beiden letzten Spielen vor der Winterpause die Möglichkeit, mit zwei Siegen einiges von dem, was bisher nicht so gut für uns gelaufen, wieder geradezurücken“, weiß Schnitzer, dass der Aufsteiger in diesem Fall ein recht ruhiges Weihnachtsfest feiern könnte.

Im Hinspiel trennten sich beide Mannschaften in Biblis mit 1:1. „Das Hinspiel hat für mich nicht allzu viel Aussagekraft, da waren beide Mannschaften noch etwas anders aufgestellt“, findet Marino. Eines ist dem Coach der Hausherren aber doch sehr bewusst: „Wer am Sonntag das Spiel gewinnt, der gewinnt auch den direkten Vergleich. Das könnte am Ende noch eine Rolle spielen.“ Diese Thematik hat auch FVB-Coach Schnitzer auf dem Schirm. „Wenn du am Sonntag gewinnst, wirkt der gewonnene direkte Vergleich fast wie ein zusätzlicher Punkt“, will auch Schnitzer mit dem Tabellenzwölften die drei Zähler holen.

Offensichtliche Parallelen

Beide Teams weisen dabei durchaus Parallelen auf, hielten doch beide in vielen Spielen lange mit, ehe sie am Ende mit leeren Händen dastanden. „Wir mussten mit der doch recht kurzfristigen Formierung der Spielgemeinschaft aus den Azzurri Lampertheim und Olympia Lampertheim eine neue Mannschaft zusammenstellen. Das hat seine Zeit gebraucht“, hätte Marino gerne mehr Zähler als nur die aktuell fünf auf dem Konto. Dennoch hat das Kreisoberligaschlusslicht den Klassenerhalt weiter selbst in der Hand.

„Wir haben bisher neun Punkte gesammelt. Das ist nicht so viel, aber man hat eben auch gemerkt, dass wir uns auch erst an die Kreisoberliga gewöhnen mussten. Hier werden Fehler nun mal schneller bestraft als letzte Saison in der A-Liga“, erinnert Coach Schnitzer dabei auch daran, dass der Mitaufsteiger SV Lörzenbach aktuell mit nur fünf Zählern dasteht, nachdem er in der vergangenen Saison die Kreisliga A ungeschlagen vor den Gurkenstädtern dominiert hatte, die als Vizemeister aufstiegen.

Während die Gäste aus Biblis Mut aus dem 2:2 in Mitlechtern schöpfen, als man eine Serie von sechs Niederlagen in Folge stoppte, haben sich die Hausherren zuletzt trotz der 2:5-Heimniederlage gegen den Tabellenführer SG Odin Wald-Michelbach achtbar geschlagen, gegen den sie sogar zweimal einen Rückstand wettmachen konnten.

Bangen um Ramadani

Während bei den Platzherren Giovanni Marino weiter auf die beiden Langzeitverletzten Serdar Mentese und Francesco Fabrizio verzichten muss, bangt der SG-Trainer auch um den Einsatz von Fatos Ramadani, der sich unter der Woche wegen seiner Knieverletzung einer MRT-Untersuchung unterziehen musste. Bei Biblis fehlt Torjäger André Bandieramonte (Leistenbruch), dafür kann Torsten Schnitzer Denny Oßwald nach seinem berufsbedingten Berlinaufenthalt und den zuletzt kurzfristig erkrankten Wolfgang Greiss zurück im Team begrüßen.

Freier Autor

Copyright © 2025 Südhessen Morgen