"Trinkpause" EM-Kolumne: Die späte Reue der Freundin von Maxi Mittelstädt

Bei ihrer Ankunft in Dortmund lästert Maxi Mittelstädts Freundin Lea Prinz über Dortmund. Später rudert die Influencerin zurück. Und überhaupt: Darf man als Stuttgarterin über andere Städte lästern?

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Alexander Müller
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Stuttgart. Nur Experten der Spezies „WAGs“ war Lea Prinz bisher ein Begriff. „WAGs“, das sind die „Wives and Girlfriends“ (übersetzt: Frauen und Freundinnen) prominenter Fußballer. Victoria Beckham gilt hier weithin als die ungesalbte Königin. Seit sich Popstar Shakira vom spanischen Weltmeister Piqué getrennt hat, sogar ziemlich unangefochten.

In diese illustren Sphären des WAGtums würde Lea Prinz sicher auch gerne vorstoßen. Die bislang kaum bekannte Influencerin ist mit DFB-Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt liiert.
Ihren ersten Eklat, um den eigenen Marktwert zu steigern, hat Prinz auf jeden Fall schon mal produziert. Als sie zum deutschen Achtelfinale gegen Dänemark reiste, setzte die Mittelstädt-Freundin über Instagram (wo auch sonst?) einen Post ab, der hohe Wellen schlug. „In Dortmund angekommen und erst mal ein Kulturschock bekommen. Warum wusste ich nicht, dass es hier so schlimm ist?“

Dazu muss man wissen: Die Frau kam aus Stuttgart. Lassen Sie diesen Satz kurz auf sich einwirken. Aus Stuttgart.

Der Stadt, in der das Areal um den Hauptbahnhof seit Jahren einem Krater nach der Detonation mehrerer Weltkriegsbomben gleicht. Die für ihre schlechte Luftqualität gefürchtet ist. In der sich der zähflüssige Verkehr durch den Kessel quält. Der Ort, über den Ex-VfB-Profi Thomas Strunz nach seinem Transfer zum FC Bayern gesagt hat: „Das Schönste an Stuttgart ist die Autobahn nach München.“

Eine gemeine Lästerei, die wir selbstverständlich verurteilen. Stuttgart ist die baden-württembergische Landeshauptstadt und sollte mit dem gebotenen Respekt behandelt werden.

Allerdings haben wir uns neulich, als die DFB-Elf in Stuttgart gegen Ungarn spielte, auch gefragt, was hier denn eigentlich los ist. Die City war weiträumig für den Individualverkehr abgeriegelt worden, die leeren Bundesstraßen wirkten, als würden Dreharbeiten zu einem neuen Ableger der Zombie-Serie „The Walking Dead“ vorbereitet.

Am Freitag fahren wir trotzdem wieder in die Heimat von Lea Prinz, zum Viertelfinale gegen Spanien. Maxi Mittelstädts bessere Hälfte hat übrigens nach ihrem kleinen Social-Media-Desaster schnell bemerkt, dass sie mit dem Dortmund-Bashing übers Ziel hinausgeschossen war.

Auf empörte Reaktionen folgte die Entschuldigung. „Weil ein paar Leute meine Story falsch verstanden haben: Es war am Hauptbahnhof sehr chaotisch und ich war etwas überfordert. Normal eben während einer EM. Also nichts Schlimmes und nicht böse gemeint irgendeiner Stadt gegenüber. Habe hier auch einige von euch getroffen und eine gute Zeit gehabt, also werde ich gerne wiederkommen“, textete Prinz. Späte Reue. Wenigstens ist sie jetzt nicht mehr nur „WAGs“-Experten ein Begriff.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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