Ried. Vor der Covid-19-Pandemie wurde der Hallenfußball vielerorts ziemlich totgesagt – so auch im Ried. Bei der traditionsreichen Bürstädter Hallen-Stadtmeisterschaft fürchteten die Trainer der ersten Mannschaften zunehmend die Verletzungsgefahr auf dem Parkett. Nicht selten kamen deshalb eher bessere 1b-Teams zum Einsatz. Schwierig gestaltete sich zudem die Suche nach einem Modus, der sowohl die Fusion von FSV und SG zur FSG Riedrode als auch die Unterlegenheit von D-Ligist SV Bobstadt auffängt.
Das Coronavirus schien dem Treiben in der Halle den Gnadenstoß zu verpassen. Über zwei Jahre fehlte es an Planungssicherheit für Veranstaltungen in Innenräumen. Doch was sich schon zu Jahresbeginn mit der erfolgreichen Rückkehr des TVL Hallen-Cups in Lampertheim andeutete, setzt sich in diesem Winter fort: Der Hallenfußball im Ried kommt stärker zurück denn je.
Erstmals nach vier Jahren wird in Bürstadt wieder zwischen den Jahren gekickt. Am 28. und 29. Dezember lädt der VfR Bürstadt in die EKS-Turnhalle ein. Auch für die 38. Ausgabe des TVL Hallen-Cups ist alles angerichtet: Am 3., 5. und 7. Januar geht es in der Jahnhalle im Sportzentrum Ost wieder zur Sache. Ein neues Hallenturnier, das der FC Olympia Lampertheim am 20. Januar in der Altrheinhalle veranstaltet, richtet sich derweil explizit an zweite Mannschaften. „Wir haben seit gut zwei Wochen unsere 16 Mannschaften zusammen“, sagt TVL-Cheforganisator Michael Metzner. Einen Sturmlauf habe es nicht gegeben, verrät er. Trotzdem sei alles schneller als sonst gegangen: „Ende September sind wir mit den Einladungen rausgegangen. Die Zusagen sind nach und nach eingetrudelt. Ende Oktober war das Ding voll. Normalerweise ist das frühestens Ende November der Fall.“
Der TV Lampertheim sei deshalb nach dem „First come, first serve“-Prinzip vorgegangen, erklärt Metzner: „Zwei, drei Teams stehen noch auf der Warteliste.“ Dass die Bürstädter Stadtmeisterschaft zurück ist und jetzt auch der FC Olympia ein Turnier anbietet, findet er „gut“. Überraschend kommt das für den erfahrenen Turnierchef allerdings nicht.
„Teilweise sind es ja lange Winterpausen. Ein Christian Schmitt als Trainer der SG Hüttenfeld, die sich schon in der Winterpause befindet, wird sicher froh sein, wenn er wieder was mit seinen Jungs machen kann“, glaubt Metzner, der auch den „sozialen Aspekt“ der Hallenturniere hervorhebt: „Es ist ein Sehen und gesehen werden. Man trifft Leute, die man lange nicht getroffen hat.“
„Viele wollen ein Turnier spielen“
Die Winterpause bringt auch Olympia-Sportchef Patrick Andres zur Sprache. „Wir wollen nicht in Stillstand verfallen und die Spieler bei der Stange halten. Viele sind heiß darauf, ein Turnier zu spielen“, berichtet er. Die Idee für das 1b-Turnier kam dem FCO aus einem einfachen Grund. „Es gibt viele Turniere für erste Mannschaften. Die zweiten Mannschaften kommen aber viel zu kurz“, hält Andres fest.
Neben C-Ligist FC Olympia, der als Ausrichter mit seiner „Ersten“ antritt, haben bisher die FSG Riedrode II, die SG BiNoWa II, Eintracht Bürstadt II, Jahn Trösel II und der TSV Neckarau II für den 20. Januar zugesagt. „Zehn bis zwölf Teams wollen wir haben“, meint Andres, der guter Dinge ist: „Wir warten noch auf Rückmeldungen.“
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